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harmonieillusion
1045 Words

Seine Hände hatten meinen Körper wenig später verlassen, dennoch feuerten mir die grünen Augen seinen Hass entgegen, noch bevor sich die pinken Lippen öffneten.

"Was denkst du eigentlich wer du bist? Warum zum Teufel trägst du deine Nase so verdammt hoch?!" Die tiefe Stimme war scharf und schwankte etwas, doch die Abneigung saß. Auch wenn ich ihm gerne einen Spiegel vorgehalten hätte, weil meiner Meinung nach diese Worte eher an ihn selbst gerichtet sein sollten. "Es ist schön das Mama's Boy im Wasser aufgewachsen ist und deswegen denkt das er der absolut Größte ist, aber das bist du nicht. Du kriegst nicht die Freistil-Staffel, nicht das Team und auf keinen Fall das Stipendium." Er ging einen Schritt zurück und es hätte nur noch gefehlt das er mir ins Gesicht spuckt, da tauchte seine blonde Freundin neben uns auf. "Dein Vater scheißt Geld, hör auf anderen die Möglichkeit wegnehmen zu wollen, nur weil du es kannst, wenn du nichtmal danach fragen musst."

Ich hätte gerne etwas erwidert, denn mir lag viel auf der Zunge. Zu viel. Doch Harry war betrunken und egal was ich sagen würde; die Wahrscheinlichkeit das es tatsächlich in seinem Kopf ankommen würde war gering. Aber verdammt, wie gerne würde ich ihm sein Arschloch-Gehabe ins Gesicht schleudern.

"Hey, ich bin Heather." Sie reichte mir ihre Hand, indem sie sich vor den großen Lockenkopf schob und diesen so aus meinem Sichtfeld brachte. "Du musst Louis sein? Es tut mir Leid, Harry kann ein Arsch sein wenn er getrunken hat."

Wenn er getrunken hat? Das ich nicht lache. Trotzdem nickte ich nur und zuckte mit den Schultern, als wäre es mir egal. Ihr freundliches Lächeln und der liebevolle Ausdruck in ihren Augen bestätigte mir, dass sie offensichtlich zu gut für ihn war und ich fragte mich, was sie in ihm sah. Auch jetzt schenkte er ihr kein bisschen Aufmerksamkeit und starrte lediglich auf den Boden. Immerhin schien er sich auch nicht zu trauen, etwas gegen ihre gewollte Erklärung für sein Verhalten zu sagen.

"Du schwimmst wirklich toll, ich freue mich schon darauf mehr von dir in dem Team zu sehen. Du bist gerne eingeladen mal bei einem unserer Spiele zuzusehen. Ich würde den Lockenkopf mitnehmen und wir sehen uns, Louis."

"Auf jeden Fall." Ich hoffte, dass meine Augen mich bei meinem Versucht-aufrichtigen Lächeln nicht im Stich ließen, da räusperte ich mich. "Hast du vielleicht Zayn gesehen?"

"Ehm..", ihre Augen verengten sich und sie schien nachzudenken, während sie Harrys Arm um ihre Schultern legte. "Ich glaube ich habe ihn beim rausgehen bei Liam vor der Toilette stehen sehen. Vielleicht hat er sich nach dir erkundigt?"

"Danke."

Diesmal war es wirklich aufrichtig und sie lächelte freundlich, dann verschwanden sie beide aus meinem Blickfeld und ich versuchte mich noch für einen weiteren Augenblick zu sammeln. Nachdem ich mir sicher war, nicht jeden Augenblick doch unserem Kapitän hinterherzulaufen und irgendwelche Sachen an den Kopf zu werfen, machte ich mich auf den Weg nach drinnen und konnte tatsächlich Zayn bei der Toilette stehen sehen. Jedoch nicht mit Liam.

"Hey, du hast was verpasst", murmelte ich sprachlos und sofort machte sich ein besorgter Ausdruck in seinem Gesicht breit. "Harry hat wohl ziemlich viel Hass auf mich und der Alkohol hat dafür gesorgt, dass er diesen auch loswerden konnte."

"Hat er dir etwas getan?"

"Nein." Ich schüttelte den Kopf und seine Gesichtszüge entspannten sich. "Außer mir sämtliche Gehirnzellen geraubt, weil alles was er gesagt hat absolut sinnfrei war." Ein schiefes Grinsen legte sich auf unsere Lippen. "Möchtest du gehen?"

"Ich..-"

"Es wäre okay, wirklich."

"Ich bin okay. Wenn du noch ein paar Kontakte knüpfen möchtest... ich stehe einfach etwas daneben und nippe an meiner Cola."

Naja... und da Zayn wirklich okay damit war, blieben wir noch etwa zwei Stunden. Ich lernte die anderen Mannschaftskameraden bei verschiedenen Spielen kennen und im gleichen Zug einige ihrer festen Freundinnen, die ebenfalls in vielen Sportarten vertreten waren. Somit wurden Zayn und ich nun auch gemeinsam dazu eingeladen beim Volleyball oder Fußball vorbeizuschauen, was die Wahrscheinlichkeit das ich es tatsächlich tun würde, steigerte.

Es war Kim die uns beide abholte und dabei sogar unglaublich glücklich darüber schien. So glücklich, dass sie mit ihrer Art sogar Zayn ansteckte, der viel von sich erzählte. Dadurch erfuhr ich, dass er mit seiner kleinen Schwester und seiner Mutter zusammenlebte. Seine Mutter arbeitete als Hebamme und dementsprechend kam es öfter vor, dass sie kurzfristig weg sein musste und er übernehmen muss. Auf der einen Seite war es toll so viel von ihm zu erfahren, auf der anderen Seite war es ein komisches Gefühl. Ich sah ihn als meinen engsten Freund hier an und dennoch wussten wir fast gar nichts voneinander. Das musste sich auf jeden Fall ändern.

Sobald wir ihn bei sich abgesetzt hatten, war es erst still im Auto. Kim schien zu merken, dass mir etwas im Kopf herumschwirrte und wollte mich darin nicht unterbrechen. Mir war es ganz recht, einfach nur die Stille zu genießen und mir zurechtzulegen, was ich zu Harry sagen würde, dass nächste mal wenn wir uns sehen. Sofern wir beide überhaupt jemals richtig miteinander sprechen würden.

*****

Das Wochenende verbrachte ich hauptsächlich damit zu lernen, mit meinen Freunden zu telefonieren und ins heimische Schwimmbad zu fahren um dort meine Bahnen zu üben. Bereits am Montag stand das erste Wettkampfschimmen gegen Harry an und obwohl ich noch jedes Wort von ihm im Kopf hatte, oder genau deswegen, wollte ich ihn eigentlich unbedingt fertig machen.

Zayn begrüßte mich mit einem Lächeln und hier startete mein weiterer Beschluss; ich wollte mehr an seinem Leben teilhaben. Dementsprechend war er vorerst verwirrt davon, dass ich ihn nach seinem Wochenende fragte und näher darauf einging, doch tatsächlich taute er nach einer Zeit auf. Das brachte ihn so zum reden, dass er auf dem Weg in die Schule nichtmal an seine Zigaretten dachte und so wenig später neben mir im Klassenraum saß.

"Liam hatte mich auf der Party angesprochen und gefragt, was du zu Harry sagst", flüsterte er irgendwann und meine Augenbrauen wanderten nach oben.

"Wieso das?"

"Ich glaube, er macht sich Sorgen um das Team und die Stimmung. Vielleicht spricht er dich auch nochmal darauf an, aber ich könnte mir vorstellen, dass es noch einmal Thema wird. Ich wollte einfach, dass du Bescheid weißt. Also, falls es dazu kommt."

"Danke." Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare. "Es ist wirklich seltsam..."

"Was meinst du?"

"Harry's Hass mir gegenüber. Ich weiß nicht ob ich ihn davon überzeugen will, dass ich nicht das Arschloch bin, für das er mich hält, oder... ob ich ihn einfach in Grund und Boden schwimmen soll."

[...]

Wie sieht es bei euch aus? Gebt mir gerne eine Rückmeldung welchen Verlauf ihr gerne hättet:

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Winner's Curse | L.SWo Geschichten leben. Entdecke jetzt