Kapitel 16

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...es jemanden gibt, der dich liebt. Diese Worte ließ sich Jonah immer wieder durch den Kopf gehen. Er sah zu Merle, die eingeschlafen war. Sie sah so unheimlich friedlich aus, wie sie da schlief, mit einem Lächeln auf den Lippen. In der Nacht zuvor hatte sie kaum geschlafen und wenn sie endlich eingeschlafen war, dann hatte sie sich die ganze Zeit herum gewälzt. Jonah parkte das Auto und stieg aus. Da er Merle nicht wecken wollte nahm er ihre Tasche, schnallte sie ab und hob sie dann hoch. Damit er nicht aufschließen musste klingelte er bei den Andersens. "Ich bin es." sagte er nur. Das vertraute Summen erklang und er betrat das Haus. An der Wohnungstür warteten Eemeli und Linus. Leicht kopfschüttelnd nahm Linus Merle und trug sie in die Wohnung, nachdem er sich noch leise bedankt hatte. "Was war denn los?" fragte ihr Zwillingsbruder. Jonas erklärte ihm alles, doch ließ den Kuss und ihre Worte aus. Während er redete nickte Eemeli hin und wieder. "Danke." sagte er als Jonah fertig war und lächelte dankend. Jonah nickte nur und verabschiedete sich dann.

Als Merle aufwachte sah sie in Liz' funkelnde Augen. "Kannst du aufhören mich so anzustarren?" brummte sie und drehte sich um. "Nahne, unsere Prinzessin ist aufgewacht!" schrie Liz und sprang aus dem Bett. Merle seufzte genervt und setzte sich im Bett auf. Wie kam sie hierher? Das letzte woran sie sich erinnern konnte war der Kuss mit Jonah. Er musste sie wohl nach Hause gebracht haben. "Hey Kleine." Nahne war mit Liz in ihr Zimmer gekommen und hatte ein Tablett in der Hand. Er stellte es auf ihrem Nachttisch ab und reichte ihr den Teller. "Was sollen die Brötchen? Es ist Mittag und ich bekomme Brötchen? Wie liebevoll , danke Nahne." sagte sie sarkastisch und erwartete eine Antwort, doch als sie keine bekam sah sie auf und blickte in die besorgten Gesichter von Nahne und ihrer besten Freundin. "Was ist?" hakte sie nach. Liz setzte sich neben sie auf die Bettkante und nahm Merles Hände in ihre. "Es ist neun Uhr morgens, du hast fast zwei Tage geschlafen Liebes." Merle sah zu ihren Bruder. "Danke für das Essen, aber kannst du uns jetzt bitte alleine lassen?" fragte sie ihn bittend. Nahne beugte sich vor und küsste sie auf die Stirn bevor er das Zimmer verließ. Merle klopfte neben sich auf das Bett und Liz setzte sich zu ihr. "Ich muss dir jetzt alles erzählen." sagte sie und ihre beste Freundin nickte.

Dann begann Merle von ihren schlaflosen Nächten, die sie wegen Fynn hatte. Wie sie zu ihm gefahren war und ihn mit dem anderen Mädchen gesehen hatte. Dass sie von Jonah von der Burg abgeholt wurde und dem darauffolgenden Streit mit Fynn. Und schließlich auch wie sie Jonah geküsst und was sie ihm gesagt hatte. "Oh man, das ist wundervoll, natürlich auch schlimm, aber wundervoll!" rief Liz erfreut. Merle sah sie verwirrt an. "Was meinst du?" fragte sie. "Es ist nicht so, dass ich Fynn nicht mag, denn das kann ich nicht beurteilen, da ich ihn noch nie getroffen habe, aber von dem was ich von den anderen, und nun auch dir, gehört habe war er nicht wirklich gut für dich. Jonah ist zwar sein Bruder, aber das genaue Gegenteil von ihm. Da sind Gefühle im Spiel." erklärte Liz. "Jetzt mal ganz langsam Liebling. Ich weiß doch selber nicht, was ich für wen fühle, wenn überhaupt. Ich hab das mit Fynn gerade für mich beendet und jetzt brauche ich erstmal Zeit. Das verstehst du doch, oder?" Merle sah ihre beste Freundin an und diese nickte langsam. Dann lächelte Liz und nahm Merle in den Arm. "Ich muss kurz telefonieren." sagte Liz nachdem sie sich von ihr gelöst hatte und verließ dann das Zimmer.

"Pack deine Sachen, wir fahren morgen früh mit Robin und Noah zum Haus am Meer." befahl Liz als sie zurück ins Zimmer kam. "Was? Warum nur die beiden?" fragte Merle verwirrt. "Wir werden uns ein paar schöne Tage machen und du kannst nicht entspannen wenn deine Brüder, dein Ex oder Jonah dabei sind." erklärte Liz. "Danke, ich freue mich darauf Robin wiederzusehen." bedankte sich Merle. "Und jetzt fahren wir in die Stadt, du gehst zum Friseur und danach gehen wir shoppen." verkündete Liz. Merle war baff, was ihre beste Freundin in so kurzer Zeit für sie auf die Beine gestellt hatte. Sie sprang aus dem Bett und umarmte sie erneut. "Du bist die Beste, danke." flüsterte sie und drückte Liz fest an sich. "Ist schon okay, dafür sind beste Freundinnen doch da."

Als Liz und Merle in der Stadt aus der Bahn stiegen, lief Liz geradewegs auf einen Friseursalon zu. "Hey Lizzie!" rief einer der Friseure als sie den Salon betraten. "Woher kennt er dich?" fragte Merle leise. "Ich war hier während du weg warst." erklärte Liz schnell. "Hey Anton, das ist meine beste Freundin Merle und Merle, das ist Anton, der Friseur, der heute für dich verantwortlich sein wird." stellte Liz die beiden vor. Anton deutete den beiden ihn zu folgen und führte sie zu einem Stuhl, auf den sich Merle setzte. "Also was machen wir aus deinen Haaren?" fragte Anton während er aus Merle's Haare fuhr. "Ein bisschen kürzer, ein bisschen blonder, aber nicht durchstufen." antwortete Liz schnell. "Eine sehr gute Idee." stimmte Anton zu. "Darf ich auch noch was sagen?" wollte Merle wissen. "Nein!" erwiderten Liz und Anton gleichzeitig. Seufzend ergab sich Merle und vertraute auf Anton's Arbeit und Liz' guten Geschmack.

"Wir sind wieder da!" rief Liz nachdem sie und Merle aus der Stadt wieder in die Wohnung kamen. Sie gingen in das Wohnzimmer, wo die Jungs saßen. "Wer ist das und was hast du mit unserer Schwester gemacht?" fragte Linus sofort. "Übertreib mal nicht Linus, ich war nur beim Friseur." seufzte Merle und ließ sich zwischen ihre Brüder fallen. "Ich finde, dass sie gut aussieht." sagte Nahne . "Danke Bruderherz." bedankte sie sich und sah dann zu ihren Zwilling. Eemeli nickte nur lächelnd, doch das war Merle genug. "Ich geh mal meine Sachen packen." verabschiedete sich Merle und stand auf. "Was machst du? Was hast du vor?" rief Nahne ihr hinterher, doch sie ignorierte ihn.

"Geht es dir gut?" Merle drehte sich verwirrt um. Eemeli war unbemerkt in ihr Zimmer gekommen und hatte sich auf ihre Couch gesetzt. "Klar, wieso fragst du?" stellte sie ihm eine Gegenfrage. "Du hast mit Fynn Schluss gemacht, dir deine Haare schneiden und färben lassen, jetzt packst du deine Sachen und niemand außer Liz weiß wohin du fährst." Merle setzte sich neben ihn und sah ihn an. "Es geht mir halt so gut, wie es einem nach einer Trennung gehen kann. Die Haare waren Liz' Idee und ich habe nur zugestimmt. Liz fährt morgen früh mit Noah, Robin und mir zum Haus am Meer." erklärte Merle ihm alles. "Klärt das alle deine Fragen?" Als Antwort bekam sie ein Nicken von Eemeli. "Ich mach mir nur Sorgen weil du meine Schwester bist und ich dich liebe. Ich mache mir halt Sorgen um dich, das ist mein Job." Merle lächelte und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Ich liebe dich auch und jetzt lass mich in Ruhe packen, okay?" Wieder nickte Eemeli, die beiden standen auf und er verließ danach das Zimmer.



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