Kapitel 5

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Merle wurde wach als es klingelte. Sie stand also auf und lief zur Tür. Als sie aufmachte stand ihr ein grinsender Fynn gegenüber. "Was willst du?" brummte sie. "Noah ist arbeiten und mir ist langweilig, da dachte ich mir du willst vielleicht die Stadt sehen." Merle sah ihn genervt an. "Ich hab dir auch Kaffee mitgebracht." sagte er und hielt ihr einen Becher hin. Sofort wurde Merle's Laune besser. Sie nahm den Becher und umarmte Fynn. "Ich bin sofort wieder da, setz dich einfach hier rein." sagte sie und zeigte ins Wohnzimmer, während sie in ihr Zimmer lief. Fynn folgte ihren Anweisungen und setzte sich auf die Couch.

"Da bin ich wieder." rief sie und Fynn kam in den Flur. Merle stand mit dem Rücken zu ihm und er legte seine Arme um sie und zog sie zu sich. "Du siehst gut aus." flüsterte er und sie erschrak. Sie drehte sich um und sah direkt in seine blauen Augen. Lächelnd strich er ihr über die Wange. Ihr lief ein Schauer über den Rücken und sie bekam Gänsehaut. "Fynn?" murmelte sie. "Hm?" erwiderte er und drückte sie noch fester an sich. "Was machen wir hier?" fragte sie leise und als er realisierte was er da tat ließ er sie los. "Gehen wir?" sie sah ihn fragend an. Er nickte, ging zur Tür und hielt sie ihr auf.

"Ich will nicht mehr." maulte Merle genervt. Die beiden liefen inzwischen seit fünf Stunden durch die Stadt. "Dann lass uns da rein gehen." Fynn zeigte auf ein Café und Merle nickte erleichtert. Sie setzen sich also in das Café und bestellten. "Was war gestern eigentlich los?" fragte Fynn und Merle erzählte ihm alles. "Willst du nicht lieber zu ihm als hier mit mir zu sitzen?" fragte er und sie musste lächeln. "Ich bin gerne bei dir und ich hab auch keine Lust stundenlang mit einem verliebten Pärchen in einem Raum zu sein" erklärte sie ihm und nun lächelte er auch.

Als sie noch eine Weile im Café saßen fragte Fynn: "Wollen wir wieder nach Hause?" Merle schüttelte den Kopf. "Ich hab eine bessere Idee." Fynn sah sie verwundert an aber erwiderte nichts. Nachdem sie bezahlt haben zog Merke Fynn aus dem Café. "Darf ich auch mal wissen wo es hingeht?" fragte Fynn als sie schon eine Weile gelaufen waren. Kurz darauf blieb Merle stehen. "Hier hin." sagte sie "Ich dachte du hast keine Lust auf verliebte Pärchen." sagte er grinsend. "Hab ich ja auch nicht, aber du musst schließlich auch mit." erwiderte sie und er lachte auf. "Na komm schon." sie nahm seine Hand und zog ihn mit sich.

Als Merle in Linus' Zimmer kam lächelte er. Er freute sich seine kleine Schwester wiederzusehen. Sie zog einen großen, blonden Jungen in das Zimmer sein, das musste Fynn sein. Sein Blick fiel auf die Hände der beiden und als sie das merkte zog Merle schnell ihre Hand weg. Linus lachte leise auf als er sah, dass seine Schwester rot wurde. Sie kam auf ihn zu und umarmte ihn. "Ich hab dich schon vermisst." sagte er. "Sie hatte keine Lust auf verliebte Pärchen." hörte er eine Stimme sagen, die anscheinend zu Fynn gehörte. "Hey, ich bin Fynn." redete er weiter und reichte ihm seine Hand. Linus nahm sie und schüttelte sie kurz. Merle schlug Fynn auf die Schulter, die Bemerkung von vorhin war ihr peinlich. Sie ging zu Anna und umarmte sie. "Hast du mir vielleicht was zu sagen." flüsterte sie ihr zu und sagte dann: "Will jemand Kaffee?" Als alle nickten zog sie Merle aus dem Zimmer und zum Kaffeeautomat. "Na dann erzähl mal, wer ist das?" fragte Anna und lehnte sich gegen die Wand. "Das ist Fynn. Wir haben seit wir hergezogen sind ziemlich viel Zeit miteinander verbracht." antwortete Merle und musste lächeln. "Und läuft da was?" fragte Anna weiter, aber Merle zuckte nur mit den Schultern. "Ich weiß nicht." Merle fing an von den Tagen mit Fynn zu erzählen. "Ich meine ich hab gesehen wie er dich ansieht, wie ihr euch anseht." sagte Anna. Merle schaute auf und sah sie fragend an. "Ich hab doch bemerkt wie deine Augen geleuchtet haben als du von ihm erzählt hast." Anna grinste und Merle sah sie erstaunt an. "Glaubst du wirklich, dass da was ist?" fragte sie. "Ich denke schon, probier es einfach aus, du kannst schließlich nichts verlieren." sagte Anna und drückte ihr zwei Becher Kaffee in die Hand und nahm die beiden anderen.

"Wir fahren dann auch mal nach Hause, oder?" Fynn sah Merle fragend an. Sie nickte und stand auf. Sie saßen mittlerweile schon vier Stunden bei Linus und langsam wurde Merle auch müde. Sie umarmte ihren großen Bruder und Anna. "Viel Glück." raunte diese ihr noch ins Ohr und Merle musste lächeln.

Als sie aus dem Krankenhaus kamen nahm Fynn ihre Hand. Sie sah ihn an und er grinste nur. Sie liefen zur Straßenbahn und setzten sich rein als sie kam. Merle legte ihren Kopf auf seine Schulter.

"Merle, wir müssen gleich aussteigen." flüsterte Fynn. Sie stand auf und bemerkte, dass sie immer noch Fynn's Hand hielt. Die Bahn hielt und sie stiegen aus. Vor dem Haus holte er seine Schlüsse raus und schloss auf. Er brachte Merle nach oben, umarmte sie lange und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Bis morgen Prinzessin." sagte er leise und ging.

"Ich bin wieder zu Hause!" rief Linus am nächsten Morgen. Merle kam aus ihrem Zimmer und fiel ihm um den Hals. "Na endlich." sagte sie und begrüßte dann auch Anna. "Braucht ihr was? Wenn nicht dann lass ich euch mal alleine." sagte Merle. Als die beiden verneinten und Linus Anna in sein Zimmer zog, holte Merle ihre Sachen, zog sich an und verließ die Wohnung. Sie ging die Treppe runter und klingelte bei Fynn. Noah öffnete die Tür und sie umarmte ihn. "Ich wollte gerade zu dir." erklärte er als sie ihn musterte. "Dann erzähl mal, was wolltest du von mir?" fragte sie ihn. "Fynn hat in morgen Geburtstag und ich will was für ihn vorbereiten. Deswegen wollte ich dich fragen ob du mir helfen kannst." erwiderte er und sie nickte. "Klar, ich helfe dir." Sie stand auf, lief aus der Wohnung und er folgte ihr.

"Wo willst du feiern?" fragte Merle ihn als in der Straßenbahn saßen. "Ich denke bei mir zu Hause. Da müsste Platz für alle sein." sie nickte und dachte wieder nach. "Wie viele Leute sind eingeladen?" Als Antwort gab Noah ihr eine Liste. Sie blickte darauf und meinte dann:" Das sind ziemlich viele." Sie ging die Liste durch, die meisten der Leuten hat schon zugesagt. "Was ist mit denen?" fragte sie und zeigte auf die paar Leute bei den noch nichts stand. Noah blickte auf das Blatt und überlegte kurz. "Die versuche ich schon die ganze Zeit zu erreichen." Die Bahn hielt und es stiegen ein paar Leute ein. "Hey Noah!" rief jemand. Merle und Noah schauten auf und sahen ein Mädchen mit braunen Haaren auf sie zukommen. Merle sah Noah fragend an und auch das Mädchen, das nun bei den beiden stand, schaute ihn leicht verwirrt an. "Setz dich doch erstmal." sagte Noah und deutete auf den Platz gegenüber von ihm. "Wer ist das?" fragte sie, nachdem sie sich gesetzt hatte. "Merle das ist Luna, Luna das ist Merle." stellte er die beiden vor. Merle sah zu Luna und schenkte ihr ein Lächeln. "Was habt ihr vor?" fragte Luna und Noah erklärte es ihr. "Dann sehen wir uns ja morgen wieder." sagte Luna als sie aufstand. Sie verabschiedete sich von den beiden und umarmte Noah. Kurz bevor sie ausstieg drehte sie sich noch einmal um und lächelte den beiden zu.

"Das war Fynn's beste Freundin." erklärte Noah nachdem Luna ausgestiegen war. "Sie scheint nett zu sein." erwiderte Merle. "Sie tut Fynn gut." das war alles was Noah dazu sagte. "Komm wir müssen jetzt auch aussteigen." sprach er weiter und stand auf. Sie tat es ihm gleich und stellte sich neben ihn. Sie stiegen aus als die Bahn hielt. Es war ziemlich viel los und Merle verlor Noah aus den Augen, aber schon im nächsten Moment nahm jemand ihre Hand und sie sah das es Noah. Er lächelte sie an und sie folgte ihm.

"Können wir kurz hier rein?" fragte Merle und Noah nickte. Sie gingen in den Laden und sie machte sie sich auf die Suche. Sie wollte auch was für Fynn kaufen und sie wusste auch schon was. Sie ging damit zur Kasse und bezahlte. Noah grinste als er sah was sie gekauft hatte. Sie gingen wieder aus dem Laden und Merle griff wieder nach seiner Hand, obwohl es keinen Grund dafür gab denn die Straße war recht leer und sie konnte ihn nicht so leicht verlieren. Er lächelte nur und sie liefen weiter.

Nachdem Noah alles gekauft hatte was er brauchte, und Merle sich noch etwas zum Anziehen für den Geburtstag besorgt hatte, rief er ein Taxi. Merle fuhr mit zu ihm nach Hause und half ihm die Sachen auszupacken. Noah hatte inzwischen die restlichen Leute erreicht und Merle versprach ihm kein Wort gegenüber Fynn zu verlieren. "Fynn muss morgen arbeiten, danach wirst du ihn abholen und sagen, dass ich ihn für irgendwas brauche. Falls er was mit dir machen will..." Merle verdrehte die Augen und unterbrach ihn. "Dann werde ich ihm sagen, dass ich keine Zeit hab, ich weiß." Noah lachte auf. "Gut," sagte er, "du siehst müde aus, willst du hier schlafen?" Merle nickte nur und er lief aus dem Zimmer. Sie beschloss ihrem Bruder Bescheid zu geben.

Merle: Ich schlafe bei Noah. Mach dir keine Sorgen um mich. Bis dann

Als er wieder ins Zimmer kam sah Noah, dass Merle schlief. Er nahm sie und trug sie hoch in sein Bett und legte sich neben sie. Er strich ihr noch eine Strähne aus dem Gesicht und sah sie lange an, so lange bis er einschlief.


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