Merle schlug ihre Augen auf, sie würde sich nie an den Lärm der Großstadt gewöhnen können. Sie setzte sich auf ihrer Matratze auf und sah auf ihren Wecker, es war zehn Uhr, viel zu früh wenn es nach Merle ging. Ihre Mutter kam in ihr Zimmer. "Ach Merle Schatz, willst du nicht mal auspacken? Wir sind doch schließlich schon eine Woche hier." Merle sah sich in ihren Zimmer um, ihre Mutter hatte recht, überall standen Kisten. "Wir bleiben doch eh nicht lange hier." brummte sie. "Okay, später vielleicht." fügte sie schnell hinzu als sie den vorwurfsvollen Blick ihrer Mutter sah. "Gut, ich muss jetzt los mein Schatz. Das Geld liegt auf dem Küchentisch und ich bin in einer Woche wieder da." Sie gab ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn. Merle stand auf und folgte ihr die Treppe runter, in den Flur. Ihre Mutter stand schon im Türrahmen als sie sich nochmal umdrehte. "Klingel bei den Nachbarn falls du irgendwas brauchst, ja?" Merle seufzte und musste lachen. "Jetzt geh schon Mum, ich bin schon groß und du nicht das erste Mal weg." sagte sie und schob ihre Mutter aus der Wohnung, in den Flur, wo sie sich ein letztes Mal umarmten. Sie wartete noch bis ihre Mutter die erste Treppe hinunter gegangen war, dann schlug sie die Tür hinter sich zu. Einen kurzen Moment fühlte sie sich allein gelassen. "Werd jetzt bloß nicht sentimental." ermahnte sie sich selbst während sie in ihr Zimmer ging. Mittem im Raum blieb Merle stehen und sah sich um. Ihr Zimmer war groß, hell und auch eine Balkon, doch es waren keine Möbel aufgebaut und die Kisten standen überall im Raum verteilt. Sie wollte anfangen aufzubauen, doch schon beim ersten Möbelstück scheiterte sie. "Verdammt." murmelte sie. Aus einer der Kisten kramte sie etwas zum anziehen. Sie zog sich um und ging raus in den Flur, wo sie in die nächstbesten Schuhe schlüpfte. Sie verließ die Wohnung und ging die Treppe runter. In der nächsten Etage hielt sie an und klingelte. Sie wartete einen Moment und schon wurde die Tür aufgerissen. "Oh hey." wurde sie begrüßt. Merle musterte den Jungen, der ihr gegenüber stand. Er war ungefähr so groß wie sie, hatte braune Haare und Augen. "Schön so begrüßt zu werden. Hey, ich bin Merle." stellte sie sich vor. "Noah." erwiederte er. "Ich wollte eigentlich nicht fragen, aber darf ich mir vielleicht deine Muskeln leihen?" fragte sie. "Oh wow, warte, was?" Noah schien verwirrt. "Oh nein, tut mir leid. Ich muss ein paar Möbel aufbauen, da wir vor 'ner Woche erst eingezogen sind. Ich will nicht unhöflich sein, aber alleine schaffe ich das nicht." erklärte Merle. "Okay, klar ich helfe dir gerne." sagte Noah lächelnd. Er kam aus der Wohnung und ließ die Tür hinter sich zufallen.
"Und ihr seid gerade erst hergezogen?" fragte Noah während er Merle half ihr Bett aufzubauen. "Ja. Momentan bin nur ich hier, der Rest kommt nach." antworte sie. "Du hast ziemlich wenig ausgepack dafür, dass ihr schon eine Woche da seid." bemerkte er. "Ja das liegt daran, dass wir vielleicht nochmal umziehen werden, falls wir ein Haus finden." erklärte sie ihm. Aus dem Augenwinkel betrachte er Merle. Sie war relativ groß, hatte lange dunkelblondde Haare, grüne Augen und Sommersprossen. "Was starrst du so?" lachte sie. Er schüttelte nur den Kopf und wandte seinen Blick ab.
"Danke nochmal." bedankte Merle sich. Sie stand gemeinsam mit Noah stand sie vor ihrer Wohnung. Den Großteil der Möbel hatten sie zusammen aufgebaut. "Du weißt ja jetzt wo ich wohne, falls du nochmal meine Hilfe brauchst." sagte er und ging dann die Treppe runter. Schnell ging Merle zurück in die Wohnung und ließ sich auf ihr Bett fallen. Eine Weile genoss sie die Stille, doch irgendwann wurde es ihr unheimlich. Ihr Blick fiel auf ihren Sessel, dort lag Noah's Jacke. Sie sprang auf und nahm sie. Im Flur schlüpfte sie schnell in ihre Schuhe und dann verließ Merle die Wohnung. Erneut klingelte sie bei Noah, doch diesmal war es nicht er, der ihr gegenüber stand als die Tür geöffnet wurde. "Ist Noah da?" fragte sie sofort nach ihm. Der Junge trat zur Seite, somit konnte Merle die Wohnung betreten. "Dritte Tür links." sagte er nur und verschwand in einen der Räume. Merle betrat vorsichtig das besagte Zimmer und sah Noah auf seinem Bett sitzen. "Ich wusste doch, dass du mich nochmal brauchst." Breit grinste er sie an. "Nicht ganz, du hast deine Jacke bei mir liegen gelassen." erklärte sie ihm und hielt die besagte Jacke hoch. Sie warf sie ihm zu und er bedankte sich. Kurz sagten die beiden nichts, doch es war eine angenehme Stille. Dann fingen beide an zu lachen. "Was ist denn so lustig?" Merle sah zur Tür, dort stand der Junge von vorhin. Sie hatten so sehr gelacht, dass sie ihn gar nicht mitbekommen hatten. Noah antwortete ihm mit einem Schulternzucken. "So Noah, jetzt erzähl mir mal wen du mir da in die Wohung geschleppt hast." Der Junge setzte sich in einen Sessel, der gegenüber vom Bett stand und fing an Merle zu mustern. Ihre Haare waren dunkelblond, sie hatte grüne Augen und Sommersprossen. Als Noah nicht anfing zu reden sah Fynn ihn auffordernd an. "Das ist Merle, sie ist vor einer Woche in die Wohnung über uns gezogen und ich hab ihr heute dabei geholfen ihre Möbel aufzubauen. Merle, das ist Fynn, mein bester Freund und der nervigste Mensch auf Erden." stellte Noah die beiden schließlich einander vor. Als Merle zu Fynn blickte, sah sie wie er seine Augen verleierte. Sie lachte leise. "Und was um zur Hölle hat dich dazu gebracht diesen unglaublich eigebildeteten Typen noch einmal zu besuchen?" Fynn sah Merle ernst an. "Ich hab mich unsterblich in ihn verliebt und will jetzt ein Kind von ihm." witzelte Merle. Der Ernst schwand von seinem Gesicht und wurde zu Mitleid. "Du armes Mädchen bist dem unglaublichen Charme dieses Jungens verfallen und bist eindeutig nicht mehr zu retten." Noah schnaubte. "Um Noah zu erlösen erzähle ich dir die unglaublich langweilige Wahrheit. Er hat seine Jacke bei mir vergessen und ich war so freundlich, sie ihm wieder zu bringen." erzählte sie. "Also die Lüge hat mir besser geffallen." meinte Fynn enttäuscht.
"Ach du je, ich sollte langsam mal los!" rief Merle als sie einen Blick auf ihr Handy warf und die Uhrzeit sah. Sofort sprang auf und lief zur Tür. "Merle!" Sie drehte sich um und sah wie Fynn seinem besten Freund einen Blick zuwarf. Dieser nickte, stand auf und verschwand in den Flur. "Du musst nicht alleine in der leeren Wohnung schlafen. Noah holt dir eine Matratze und dann schläfst du einfach hier." Das war keine Frage und auch kein Angebot, Fynn hatte es für sie beschlossen und eigentlich war Merle auch froh darüber nicht allein schlafen zu müssen.
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1 Jahr
Teen FictionDann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Er drückte sie fest an sich und sie legte ihre Hände in seinen Nacken. Dann löste sie sich von ihm. Ein wenig verwirrt, aber auch glücklich folgte er Merle zurück ins Auto. "Warum hast du da...