"Merle zappel nicht so rum, das macht mich nervös." meckerte Linus. Er saß mit Merle im Auto. Sie waren auf dem Weg zum Flughafen.
Inzwischen war eine Woche vergangenen. Fynn und Merle hatten sich wieder versöhnt. Merle war kaum noch zu Hause gewesen und hatte überwiegend Zeit mit Fynn, Luna und Noah verbracht.
"Aber ich freu mich so." sagte sie. "Ich weiß, ich mich doch auch." gab er zu und sie lachte auf. "Ich wusste es." sagte sie triumphierend. "Jaja ist gut, aber kannst du jetzt endlich aufhören so zu zappeln?" fragte er. "Natürlich." zufrieden ließ sie sich in den Sitz sinken und versuchte ihre Aufregung zurückzuhalten.
Als sie ankamen sprang sie aus dem Auto und rannte in die Flughafenhalle. Linus folgte ihr etwas langsamer und als er sah wie sie aufgeregt auf und ab hüpfte musste er lachen. "Beruhig dich." Er legte seine Hand auf ihre Schulter, doch das half nicht viel. "Siehst du sie irgendwo?" fragte sie, aber er schüttelte den Kopf. "Keine Angst, du hast ihn noch länger als dir lieb ist an der Backe." Doch das besänftigte Merle nicht. Plötzlich rannte sie los und erst wunderte sich Linus, doch dann entdeckte er ihn in der Menschenmenge.
"Eemeli!" rief Merle strahlend während sie auf ihn zu rannte. Als er sie sah fing er an zu lächeln und er breitete seine Arme aus. Sie lief in sie hinein, er drückte sie an sich und hob sie hoch. "Ich hab dich so vermisst." flüsterte sie. "Ich dich erst." murmelte er. Er ließ sie runter und sah sie an. "Die Zeit ohne mich hat dir gut getan." bemerkte er. "Das glaubst auch nur du." erwiderte sie. Er wunderte sich jedesmal wie ähnlich sie ihm sah, was bei Zwillingen normal ist, obwohl sie ein Mädchen war. "Werde ich gar nicht begrüßt?" Sie drehte sich um, nun stand ihr Vater vor ihr und sie umarmte ihn. Natürlich hatte sie ihn vermisst, aber bei Eemeli war es was anderes, ohne ihn fühlte sie sich nicht ganz.
Linus war inzwischen gekommen und begrüßte die beiden. "Endlich bist du wieder da." richtete er sich an Eemeli. "War sie so schlimm?" fragte er. "Das kannst du dir gar nicht vorstellen. Die Autofahrt war katastrophal." erklärte Linus. "Das stimmt doch gar nicht. Du übertreibst." beschwerte sich Merle und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Eemeli legte seinen Arm um sie und zog sie sich. "Nicht sauer sein." flüsterte er. "Wollen wir dann mal nach Hause fahren?" fragte ihr Vater und als alle drei nickten liefen sie zum Auto. Obwohl es Merle hasste hinten zu sitzen ließ sie sich auf der Rückbank fallen. Eemeli setzte sich neben sie und sie legte ihren Kopf auf seine Schulter. "Wie war es in Finnland?" fragte sie. "Schön, viel Wald, wenig Menschen." antwortete er. "Schade dass du nicht mitkommen konntest." sagte ihr Vater. "Es hätte dir gefallen." Merle seufzte. Sie wäre gerne mitgekommen, aber sie wollte unbedingt die ersten zwei Ferienwochen mit ihrer besten Freundin nach Frankreich und die restliche Zeit wollte sie sich in der neuen Stadt einleben. "Wie war es eigentlich mit Liz in Frankreich?" erkundigte sich ihr Zwillingsbruder. "Es war traumhaft." schwärmte sie. "Aber erzähl mir mehr von Finnland." Eemeli schüttelte den Kopf. "Erst wenn wir zu Hause sind. Wie ist es überhaupt? Hast du schon jemanden kennengelernt?" fragte er sie aus. "Und wie sie das hat." sagte Linus abschätzig. "Sei ruhig!" fauchte sie ihn an. "Muss ich mir etwa Sorgen machen?" Merle verdrehte die Augen. "Niemand muss sich Sorgen um mich machen." antwortete sie. "Ich bin alt genug um auf mich selbst aufzupassen." Er sah sie an. "Ganz tief in dir drinnen weist du, dass das nicht stimmt." Merle seufzte Eemeli hatte ja recht, aber sie war einfach zu stolz um es zuzugeben.
"Wir sind da." sagte Linus als er vor der Wohnung hielt. Alle stiegen aus, holten die Sachen aus dem Kofferraum und Merle schloss die Haustür auf. In der vorletzten Etage kam Fynn aus der Wohnung. "Fynn." knurrte Linus. Er hatte immer noch kein gutes Gefühl dabei, dass Merle mit ihm zusammen war. "Linus." erwiderte er knapp. Stille. "Du bist also Fynn?" fragte Eemeli. "Ja, und du bist?" erwiderte dieser freundlich. "Eemeli, Merle's Zwillingsbruder." stellte Eemeli sich vor. "Freut mich dich kennen zu lernen." Merle lächelte ihn erleichtert an. Sie hatte Angst gehabt, die beiden würden sich nicht verstehen. Fynn zog Merle zu sich und küsste sie zärtlich. Ihr Vater räusperte sich. Sie löste sich von Fynn, wurde rot und blickte zu Boden. "Wir gehen dann mal lieber, ich komme morgen runter, okay?" murmelte sie. "Okay." erwiderte Fynn und küsste sie auf ihren Scheitel. "Komm." Sie nahm Eemeli's Hand und zog ihn mit sich.
"Da sind wir wieder!" rief sie im Wohnungsflur. Ihre Mutter kam in den Flur. "Eemeli!" rief sie und umarmte ihren jüngsten Sohn. "Hey Mum." nuschelte er, doch das schien sie gar nicht gehört zu haben, denn als ihr Mann die Wohnung betrat löste sie sich sofort von Eemeli. Ihre Augen begannen zu leuchten und sie fiel ihm in die Arme. "Ich zeig dir mal dein Zimmer." wandte Merle sich schnell an Eemeli. Er nickte und folgte ihr.
"Es liegt direkt neben meinem und ein Bad verbindet die Räume." erklärte sie als sie das Zimmer betraten. "Hast du uns mal wieder die Besten ausgesucht?" Er grinste. "Natürlich, ich habe die beiden Zimmer vor den anderen Beiden verteidigt." sagte sie ernst. "Ich bin stolz auf dich." Eemeli klopfte ihr auf die Schulter. "Warte, die anderen Beiden? Ist Nahne etwa schon da?" fuhr er fort. "Ja, er und Linus haben ihre Zimmer drüben. Nahne ist seit über einer Woche da, hat dir das niemand erzählt?" Merle war erstaunt. Eemeli stürmte aus dem Zimmer, in Nahne's Zimmer und sie ihm hinterher. "Nahne!" rief er und Nahne drehte sich um. "Warum bist du schon hier?" fragte Eemeli. Jetzt schien auch sein älterer Bruder erstaunt. "Ich bin auch froh dich zu sehen und Linus hat dir nichts erzählt?" Eemeli schien verwirrt. "Was hat mir Linus nicht erzählt?" Merle stöhnte und ließ sich auf Nahne's Bett fallen. "Was ist denn hier los?" Jetzt war auch ihr ältester Bruder ins Zimmer gekommen. "Was ist passiert als ich nicht da war?" Eemeli setzte sich neben Merle. Auch die anderen Beiden setzten sich und Linus fing an zu erklären.
"Und ihr haltet es nicht für nötig mich zu verständigen? Ich wusste doch, dass was passiert ist." beschwerte sich Eemeli. "Ich halte es nicht für nötig das alles noch einmal zu bereden." sagte Merle, sichtlich genervt. "Und ich finde, dass ihr alle übertreibt." sagte sie bevor sie den Raum verließ.
"Was ist los?" Merle erschrak. Eemeli war ins Zimmer gekommen und hatte sich neben sie, auf ihr Bett gesetzt. "Nichts ist los." erwiderte sie. "Das kannst du mir nicht erzählen." Sie seufzte und setzte sich auf. "Ihr macht euch alle viel zu viele Sorgen." sagte sie und zog die Beine an. "Ich weiß, ich bin das einzige Mädchen, aber ich kann auch mal gut auf mich allein aufpassen." Sie strich sich eine Strähne hinters Ohr. Er sagte kein Wort und nahm sie nur in den Arm. Die Tür ging auf. "Kommt ihr Beiden?" fragte Nahne leise und sah in den Raum. "Fotos anschauen und so weiter." erklärte er als die Beiden ihn fragend ansahen. Sie nickten, standen auf uns liefen aus dem Zimmer.
DU LIEST GERADE
1 Jahr
Teen FictionDann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Er drückte sie fest an sich und sie legte ihre Hände in seinen Nacken. Dann löste sie sich von ihm. Ein wenig verwirrt, aber auch glücklich folgte er Merle zurück ins Auto. "Warum hast du da...