Der Duft von Papier und Druckerfarbe umhüllte uns, als sich die automatische Schiebetür der Buchhandlung vor uns öffnete.
Jackson befand sich im hinteren Teil des Ladens, bei den...ich musste ein zweites Mal hinsehen, bis ich begriff.
"Ich möchte deine Mutter Sohn Beziehung ja nicht in Frage stellen, aber bist du dir sicher, dass du ihr einen Erotikroman zum Geburtstag schenken willst?" Er drehte sich verdattert zu mir um. Ich musste grinsen, da sein Gesichtsausdruck bei dem Gedanken zu lustig war. "Wo kommst du denn her?" Fragte er, als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte.
"Von da hinten" ich zeigte auf die Eingangstür, die dauerhaft auf und zu ging, da ein Kind immer wieder daran vorbeilief, während die Mutter in den Klappentext eines Buches vertieft war.
Vermutlich fühlte er sich nun ziemlich verarscht. "Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen, wenn du auf sowas stehst, solltest du es kaufen" sagte ich mit so viel Ernsthaftigkeit wie ich aufbringen konnte. Meine Mundwinkel taten schon weh so sehr versuchte ich mein Lachen zu unterdrücken.
Ich deutete auf die beiden Bücher, die er immer noch in der Hand hielt. Als er es ebenfalls bemerkte, drehte er sich von mir weg und stellte sie zurück ins Regal."Ich hab gehofft, darin Tipps zu finden, wie man mit vorlauten, unartigen Mädchen, wie dir umgeht" raunte er und mir schoss schlagartig die Röte ins Gesicht. Genau das war sein Plan gewesen, weswegen er nun triumphierend lächelte und seine perlweißen Zähne zum Vorschein kamen.
"Leck mich" kam meine viel zu verzögerte und total unpassende Antwort, was mir leider zu spät auffiel. "Vielleicht werde ich das Darling" raunte er in mein Ohr, bevor er sich an mir vorbei schob und zum Eingang ging, wo Raven gerade hereingekommen war. Mein Unterleib zog sich auf merkwürdige Weise zusammen. Können die mal die Heizung etwas runterdrehen, das war ja kaum auszuhalten hier. So viel zu, ich gehe ihm einfach aus dem Weg.
Ich entdeckte Emma bei den Liebesromanen, für die sie schon immer eine Schwäche hatte. Sie liebte es, dass jede Liebesgeschichte ihr Happy End bekam, vermutlich weil im wahren Leben ein Happy End viel zu selten war. "Kommst du?" Fragte ich und tippte sie an. "Hey, schau mal, soll ich das oder das Buch kaufen?" Fragte sie und hielt zwei Bücher in die Höhe. Ich sah die beiden Cover nachdenklich an.
"Du hast recht, ich sollte sie beide mitnehmen" sagte sie, ohne sich meine Meinung anzuhören. "Schön, dass ich helfen konnte" erwiderte ich sarkastisch und folgte ihr zur Kasse.
Raven und Jackson kamen uns entgegen. Jackson die Hände in den Jackentaschen vergraben und Raven in ihr Handy vertieft.
"Eine Freundin von mir, hat gerade geschrieben, dass sie heute Abend eine Hausparty schmeißt. Habt ihr Lust?" Schlug Raven vor und sah uns abwechselnd an. Jackson zuckte mit den Schultern und antwortete "klar wieso nicht"
Ich wusste nicht, ob das die beste Idee war, wenn man bedachte, was bei der letzten Party, auf der ich war, geschehen ist. Mein Herzschlag beschleunigte sich bei dem Gedanken. Ich grub die Fingernägel in die Handflächen, um im hier und jetzt zu bleiben, doch da war so viel Blut und es wurde immer und immer mehr...
"Wie siehts bei euch aus Ava?" Raven sah mich an, als hätte sie bemerkt, dass ich gerade ganz woanders mit meinen Gedanken war.
"Ich weiß nicht" antwortete ich halb hier und halb ganz woanders. Die Bilder vor meinem inneren Auge wollten nicht verblassen. Ich blinzelte mehrmals und versuchte mich auf etwas anderes zu konzentrieren. Ich las Wort für Wort die verschiedenen Buchtitel, die auf einem Tisch ausgelegt waren. Langsam beruhigte sich mein Herzschlag wieder. Ich trocknete meine schwitzigen Hände an der Innenseite meiner Jackentasche ab.
"Emma, was denkst du? Heute Abend Hausparty?" Fragte Raven nun Emma, die mit einer Stofftasche gefüllt mit Büchern auf uns zu kam.
Emma kannte die Geschichte, die Wahrheit über mich und das, was geschehen war. Eigentlich kannte sie aber auch nur die Lüge, die ich und meine Familie zur Wahrheit gemacht hatten, aber das musste genügen.
Wie ich es mir gedacht hatte, sah sie erst besorgt zu mir und schüttelte dann den Kopf. "Nein ich glaube eher nicht."
"Okay, kein Problem. Ich kann euch ja die Adresse schicken, falls ihr es euch anders überlegt", antworte Raven. Falls ihr unser merkwürdiges Verhalten aufgefallen war, ließ sie es sich nicht anmerken. Jackson hatte die ganze Zeit geschwiegen. Ich sah in seine Richtung und blickte direkt in seine Augen, die mich nachdenklich musterten. Unbehaglich trat ich von einem Fuß auf den anderen.
Hatte er mich durchschaut?_______________________________
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen.🥰
Ich bin leider nicht ganz so zufrieden damit, aber ich werde aufjedenfall alle Kapitel noch überarbeiten, wenn die Geschichte fertig ist.
Bis zum nächsten Kapitel ❤
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Forbidden Love
RomanceAva & Jackson Ava zieht zusammen mit ihrer Familie in eine Kleinstadt weit weg von den Erinnerungen, die ihr nachts den Schlaf rauben. Endlich ist sie wieder eine Unbekannte. Das dachte sie zumindest, denn schon am ersten Schultag, hat sich die Wah...