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Donnerstag. Ein neuer Tag der sich in der Dunkelheit meiner Gedanken verlor, bevor er überhaupt richtig begann. Das sanfte Licht der Morgendämmerung kroch durch die schweren Vorhänge meines Zimmers, doch ich rührte mich nicht. Ich umklammerte die Decke nur fester als würde sie mich schützen können, obwohl ich leider sehr genau weiß dass diese Decke nur Kinder vor Monstern unterm Bett schützt.

Ich lag da, den Blick auf das unsichtbare Nichts gerichtet, als die ersten Geräusche des Tages an meine Ohren drangen. Pansy kam aus unserem Bad, sie sah selbst noch ganz verschlafen aus, doch trotzdem so perfekt gestyled wie jeden Tag. Es dauerte nicht lange bis ich ihre Stimme hörte.

»Guten Morgen Schatz, stehst du auf? Frühstück fängt gleich an.« lächelte sie, als sie auf mich herab sah.

Ich schloss kurz die Augen und zog die Decke etwas höher. »Mir geht's nicht gut Pans'« murmelte ich, die Worte kamen wie automatisch über meine Lippen.

Pansy treffen näher an mein Bett. Ich spürte, wie sie sich neben mich kniete und eine Hand auf meine Stirn legte. »Hm...du hast kein Fieber, kann es sein das du einfach nur schlecht geschlafen hast?« sagte sie, ein Hauch von Besorgnis in ihrer Stimme.

Ich nickte ohne die Augen zu öffnen. »Wahrscheinlich schon.«

Sie zögerte einen Moment, bevor sie aufstand. »Na gut... Ruh dich aus okay? Ich melde den anderen, dass du heute nicht kommst.«

Mit einem leisen Seufzen verließ sie den Raum und die Tür viel leise ins Schloss. ich blieb zurück alleine in der Stille.

Die Minuten flossen zäh dahin und mit ihnen kamen die Gedanken. Sie fluteten mein Kopf wie eine endlose Welle die mich immer wieder zurückzog, zurück zu dem gestrigen Tag. Zu Mattheo. Als er mich mit Leichtigkeit überwältigt hatte – nicht nur physisch, sondern auch Mental.

Auf ein Neues besiegte er mich, und ich hasste jeden Moment davon.

Seine Worte hatten sich in meine Seele gegraben, wie Gift dass sich langsam ausbreitet.

"Wo bleibt der Spaß dich zu foltern, wenn du es selbst schon tust" Diese Worte hallten in meinem Kopf wider, als hätte er sie direkt in meine Haut gebrannt.

Er wusste es. Er hatte es gesehen.

Jede Lüge,
Jede Fassade.
Die ich doch so mühsam versuchte aufrechtzuerhalten, war ihm offenkundig.

Und das schlimmste daran war nicht, dass er es wusste, es war das er es  genoss er hatte die Macht über mich in diesem Moment nicht nur ausgenutzt er hatte sie zelebriert.

Ein Schauder lief mir über den Rücken, doch ich zwang mich, ruhig zu bleiben. Der Gedanke ihm wieder gegenüberzutreten, ließ meinen Magen sich verkrampfen. Wie soll ich ihm jemals im die Augen sehen, ohne dass er diesen Triumph in seinem Blick trug.

Versteht mich nicht falsch, Angst vor Riddle hatte ich nie, doch jetzt wo er mich wie ein offenes Buch lesen kann, war die Sache um einiges komplizierter geworden.

Es war leichter hier zu bleiben. Im Bett. Eingewickelt, fernab von den Blicken der anderen. Zum Glück hatte mich Pansy krankgemeldet, der Gedanke an den Unterricht schien mir so unerreichbar, als wäre er in einer anderen Welt. Die Vorstellung in der Großen Halle zu sitzen, umgeben von Menschen die reden, lachen, essen – es war zuviel gerade. Zu laut. Zu lebendig.

Und ich? Ich fühlte mich wie alles andere als lebendig.

Die Stunden verstrichen, doch die Schwere in meiner Brust blieb. Ich hatte nichts gegessen, mein Körper war schwach, aber das war mir egal. Nichts neues.

Mein Magen knurrte, doch ich ignorierte es, so wie ich alles andere ignorierte. Es gab keinen Platz für Hunger, nicht inmitten von Wut und Verwirrung. Das schlimmste war, das ich seit der Begegnung mit Riddle, nur noch weniger vertrug als ich so schön tat ohne zu, naja. Kotzen.

Violent.- Mattheo Riddle Fanfic.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt