5: Erster Unterricht

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Prof. McGonagall war eine strenge, aber faire Lehrerin, die genau wusste was sie tat. Heute sollten wir damit anfangen, Tiere in komplizierte Gegenstände zu verwandeln, dazu hatte sie uns Käfer gegeben, die wir in Schmuck verwandeln sollten. „Da Sie nun alle ihre Käfer haben, werde ich ihnen nun den Zauber erklären. Konzentrieren Sie sich und sprechen Sie deutlich den Spruch: „Transmutatio" dazu bewegen Sie ihren Stab genau so!", sie zeigte uns die Stabbewegung und dann übten wir. Da Verwandlung nie meine größte Stärke war, schaffte ich es bis zum Ende des Unterrichts gerade mal, meinen Käfer Silbern zu färben. Ich würde den Zauber auf jeden fall üben müssen. Ich war gerade auf dem Weg zum Zauberkunst Klassenzimmer, als ich gerufen wurde.

„Adrian, warte mal!", ich drehte mich um und sah meinen Bruder, samt seiner beiden Freunde auf mich zukommen. Schnell schaute ich auf meine Uhr und erkannte, dass ich noch 10 Minuten hatte, bevor der Unterricht begann. „Hi, Harry. Hör mal, ich weiß das du mit mir reden willst, aber ich muss zum Unterricht und ihr sicher auch. Wie wäre es, wenn wir uns beim Mittagessen unterhalten? Ich komme dann zu euch, okay?", Harry wollte erst etwas sagen, doch sein rothaariger Kumpel kam ihm zuvor. „Als ob wir eine Schlange an unserem Tisch wollen."

„Ron, bitte!", ich rollte nur mit den Augen über dieses kindliche Verhalten. Ich blickte den Weasley an und grinste nur. „Nur weil ich Grün trage, bin ich niemand anderes als vorher, Mr. Weasley. Ich weiß um die Feindschaft unserer beiden Häuser und empfinde diese als lächerlich. Was auch immer zwischen Godric Gryffindor und Slazar Slytherin vorgefallen ist, ist über 1000 Jahre her. Beide sind schon lange tot und trotzdem gibt es diesen Kleinkrieg noch heute."

„Ihr Schlangen seit doch alle Schwarzmagier und Todesser!", fauchte Weasley mich laut an. Harry und Granger wollten ihn wohl beruhigen, doch dieser sah mich weiter mit solchem Hass an, als hätte ich ein unschuldiges Baby getötet. Ich zuckte nur mit den Schultern und wandte mich zum gehen, sprach aber noch über meine Schulter hinweg zu den dreien. „In jedem Haus gab es Todesser, Weasley. Sirius Black war ein Gryffindor und doch hat er unsere Eltern verraten. Barty Crouch Junior war ein Ravenclaw, also ist dein Argument schwachsinnig.", damit bog ich um eine Ecke und machte mich schnell auf zum Klassenzimmer. Später würde ich mit Harry sprechen, egal wie viele Löwen sich darüber aufregen würden. Dieser Kleinkrieg zwischen Schlangen und Löwen war mir egal, ich hatte weder die Geduld, Zeit, noch Lust diesen mitmachen zu müssen.

Prof. Flitwick war etwas lockerer als Prof. McGonagall, so lange man seinen Unterricht nicht störte. Er war ein Meister seines Fachs, außerdem habe ich von Prof. Snape gehört, dass Prof. Flitwick ein ehemaliger Duell Champion war. Vielleicht konnte ich mir einige Tipps holen, oder ihn darum bitten mir etwas zu zeigen. Duelle hatten mich schon immer interessiert, daher wäre es unbezahlbar von einem Meister etwas beigebracht zu bekommen. Prof. Flitwick ließ uns den Incendio, so wie den Aqamenti üben. Der Professor war wirklich ein sehr guter Lehrer, selbst wenn ich diese Zauber schon konnte, das Lernen half mir, mich nochmal zu bessern.

Nach Zauberkunst ging es erst einmal zum Mittagessen. Zu meiner großen Enttäuschung gab es heute nur Kartoffelsuppe, Linseneintopf oder Bohneneintopf. Unglücklich sah ich auf die Auswahl, da ich nie ein großer Suppenfan war. „Na dann das geringere Übel.", seufzte ich und nahm mir etwas Kartoffelsuppe.

„Bist wohl kein Freund von Suppen oder?", mein Blick ging zur Seite, ein schwarzhaariges Mädchen mit braunen Augen, saß neben mir. Ich nickte nur. „Ja, ich mag Suppen nicht wirklich, aber man muss ja essen."

„Genau. Entschuldige ich hab mich nicht vorgestellt, Tracy Davis.", sie hielt mir die Hand hin. Ich nahm sie und schüttelte sie, war dabei etwas verwirrt, dass eine Slytherin so freundlich sein konnte. Okay, ich kannte ja nicht alle, alle konnten ja nicht reinblütige Deppen sein. Sie grinste weiter.

„Ich bin ein Halbblut, so wie du, außerdem kümmert mich dieses Gerede von den anderen nicht. Ein echter Slytherin ist kein Reinblüter der „besser" ist als alle anderen, sondern eine Person die ihre Ziele mit Gerissenheit und Zielstrebigkeit verfolgt.", ich lachte. „Endlich mal jemand der es versteht. Ich hatte schon Sorge, dass alle in unserem Haus solche Deppen wie Malfoy sind.", auch Tracy lachte.

„Nein keine Sorge. Ja die meisten sind ziemliche...nun sagen wir sie haben ihre eigene Ansicht auf die Welt, aber die Wahrheit sieht eben anders aus."

„Danke das du so freundlich von uns Reinblütern redest, liebe Tracy.", sagte ein Mädchen mit langen blonden Haaren und blauen Augen, die kühl auf Tracy hinabschaute und eine Augenbraue hob. Tracy grinste nur breit. „Liebe Daph, du willst mir doch nicht wirklich sagen, das Menschen wie Malfoy normal sind, oder?", das blonde Mädchen rollte nur mit den Augen und setzte sich Tracy gegenüber, um sich etwas zu essen zu nehmen. „Stimmt. Aber bitte, vergleiche nicht alle von uns mit Malfoy.", sagte sie und sah mich dann an. „Daphne Greengrass.", sie nickte mir höflich zu. Ich nickte ebenfalls.

„Adrian Crowen-Potter."

„Wie kommt es zum Zweitnamen?", fragte Daphne mich. Ich erzählte ihr bei wem und wo ich aufgewachsen war und das ich den Namen Potter nur mit angenommen hatte, weil das Ministerium mich dazu gezwungen hatte. Wir drei unterhielten uns einige Zeit, bis ich meinen Bruder und seine beiden Freunde sah, die in die Halle kamen und sich an ihren Haustisch setzen. „Ihr entschuldigt mich kurz, meine Damen, aber ich müsste etwas mit meinem Bruder besprechen.", schnellen Schrittes begab ich mich zum Tisch der Löwen, die Blicke der anderen Schüler dabei ignorierend. Sicher warteten sie schon auf Ärger, immerhin war ich ja ein böser Slytherin und die machten nur Ärger. Dumme Kinder. Bei den Löwen angekommen, tippte ich Harry kurz auf die Schulter. „Hey, Harry. Du wolltest mit mir reden?", mein Bruder nickte, doch bevor er antworten konnte, motze Weasley wieder herum, dabei hatte er gerade seinen Mund voller Kartoffelbrei. Scheinbar gab es bei den Löwen etwas anderes als bei uns, schade. „Verpisch disch, du schlangche!", angewidert sah ich den Rothaarigen an. Hatte er keine Manieren gelernt? „Schluck erst runter, du Ekel. Außerdem geht es dich nichts an, wenn ich mit meinem Bruder spreche.", ich sah wieder zu Harry. „Vielleicht ist jetzt nicht die richtige zeit, ihr habt sicher Hunger. Wie wäre es, wenn wir uns heute Abend nach dem Abendessen in der Bibliothek treffen würden? So um 19 Uhr?"

„Gute Idee. Da haben wir noch 2 Stunden zeit bis die Ausgangssperre anfängt. Aber jetzt nur eine Frage, warum Slytherin?", ich grinste und zuckte mit den Schultern.

„Der Hut meinte ich würde genau in dieses Haus passen, da ich wohl einiges an Eigenschaften mitbringen würde, die Salazar Slytherin gerne im Haus hatte. Gut ich bin „nur" ein Halbblut, aber ganz ehrlich Harry, dieses Gehabe um reines Blut ist völliger Unsinn. Wenn du dich mal erkundigst, wie es um England International steht, dann wirst du feststellen, dass ihr hier auf der Insel nicht sehr beliebt seit."

„Wie meinst du das?", fragte mich nun das braunhaarige Mädchen. Ich zuckte mit der Schulter. „So wie ich es meine. Schaut euch nur mal eure Gesetzte an, die sind teilweise sogar Illegal in anderen Ländern, aber ihr mit eurer „Tradition" denkt, ihr hättet die absolute Macht. Außerdem bildet sich das Britische Ministerium gerne etwas darauf ein, dass Hogwarts die älteste magische Schule der Welt sei, was schon einmal nicht stimmt. Also Harry bis heute Abend.", mein Bruder nickte mir zu und ich ging wieder zu meinem Haustisch, wo mich Tracy gleich ausfragte, was ich bei den Löwen wollte. Ich sagte ihr das ich später mit meinem Bruder reden würde, er wollte sicher so einiges noch von mir wissen, was ich ihm in den Ferien nicht erzählt hatte. Nach dem Essen ging es erst einmal wieder in den Unterricht, Geschichte der Zauberei. Der Unterricht war genau so tot, wie unser Lehrer und es gelang mir gerade so, nicht mit dem Kopf auf meinen Tisch zu fallen und zu schlafen. Das würde sicher nicht mein liebster Unterricht werden.

Adrian CrowenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt