,,Du weißt nicht wie Quidditch funktioniert?"
Entsetzt riss Darwin die Augen auf und griff sich theatralisch ans Herz.
,,Das müssen wir ändern!"Es war Dienstagabend und während es vor den Fenstern des Turms heftig stürmte saßen wir - das waren Ari, Darwin, Titus und ich - im Gemeinschaftsraum der Gryffindors, mit je einer Tasse dampfendem Tee in den Händen sowie dicken Wollsocken an den Füßen, auf einem flauschigen (selbstverständlich roten) Teppich und unterhielten uns.
Um uns herum lebte eine ausgelassene Stimmung, ausnahmslos jeder Sessel war besetzt mit plaudernden Schülern, die es genossen, dass so früh im Jahr noch keine Prüfungen anstanden.Gerade hatte mein Freund und Quidditch-Fanatiker herausgefunden, dass ich absolut keine Ahnung von seinem Lieblingssport hatte und beschlossen, das sofort zu ändern.
Er zog ein Stück Pergament hervor, begann eine Art Spielfeld darauf aufzuzeichnen und startete mit den Erklärungen.Sport war nie mein Lieblingsfach - sondern um genau zu sein war es mein Hassfach gewesen. Das wiederum war allein der Tatsache geschuldet, dass es für meinen eher schwachen Körper, der so viel leisten musste, ohne Schmerzen so gut wie unmöglich war.
Doch diese Zeit war vorbei, mir ging es besser als je zuvor und darum gab ich diesem (nicht ungefährlich klingendem) Sport eine Chance.Etliche mir komplett neue Begriffe wie Quaffel und Snitch wurden erklärt, Positionen und Aufgaben geschildert und sogar einige Quidditch-Legenden vorgestellt. Ich gab mir redlich Mühe, mir alles zu merken.
,,Keine Sorge, nach dem ersten Spiel, dass du dir Live anschaust, verstehst du alles ohne Probleme.", ermunterte Ari mich und grinste bei meinem zweifelnden Ausdruck.Darwin und einer seiner Klassenkameraden, ich glaube er hieß Zale, begannen sich angeregt über ein großes Spiel zu unterhalten, das sie wohl beide in den Ferien vor Hogwarts gesehen hatten. Ari war wohl auch dort gewesen, denn sie argumentierte begeistert mit über irgendwelche komplizierten Spielzüge.
Ich lehnte mich leicht lächelnd zurück. Es war schön, meinen Freunden zuzusehen, wie sie ganz in ihrem Element waren ...
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Am darauf folgenden Tag hatten wir zu unserem Glück erst später Unterricht. Die freie Zeit am Morgen nutzten Ari und ich, um weiter am Stupor zu üben. Er gelang mir inzwischen soweit, dass das blaue Licht bis ein paar Zauberstablängen vor Aris Schild flog und erst dort verglühte.
Obwohl es mich natürlich ärgerte, dass er nicht weiter kam, war ich doch recht stolz auf meinen Fortschritt. Auch meine Freundin meinte zuversichtlich:
,,Es wird jedes Mal etwas besser! Wenn du so weiter machst, muss es das Schild irgendwann treffen!"Professor Lloyd allerdings überraschte uns in der nächsten Stunde mit einem neuen Kapitel: gefährliche magische Kreaturen. Ari neben mir fluchte leise vor sich hin, sie fand es sehr ärgerlich, dass wir die Einheit der Angriffszauber schlossen, wo wir doch so gut geübt hatten ...
Ich musste insgeheim zugeben, dass ich froh darüber war.
Es war eine Sache, mit Ari und ab und zu Titus oder Darwin Zauber auszuprobieren, aber eine ganz andere, das Ganze vor der Klasse zu tun.Die letzte Stunde für diesen Mittwoch war Zaubertränke, worauf ich mich wie jedes Mal ganz besonders freute. Wir brauten einen Schrumpftrank, was am Ende wirklich lustig war, denn wir durften unser Gebrautes an einer Feder testen.
Bei Ari und mir, sowie einigen anderen Schülern, verkleinerte sie sich tatsächlich ein wenig; bei ein paar Wenigen blieb sie unverändert.
Nur bei Bjour, einem Jungen aus Slytherin, lief es nicht so gut: seine Feder wuchs erst unkontrolliert bis zur Größe eines Besens an, dann löste sie sich komplett auf.
Sogar Snape schien etwas ratlos, was der junge Schüler alles falsch gemacht haben konnte, dass eine solche Reaktion auftrat und beendete die Stunde schließlich kopfschüttelnd mit der Mahnung, sich immer ganz genau an die Rezeptur zu halten.
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In memoria tenere
Fiksi PenggemarEine magische Schule, geheimnisvolle Artefakte; neue Freundschaften und Erinnerungen aus vergangenen Tagen ༺༻ Die bald 11 Jährige Samantha Smith wuchs bei ihren Verwandten auf, ohne je Zuneigung oder Liebe von ihnen zu erfahren. Aus ihrer trostlos...