Das rote, flackernde Licht, der weißen Krankenwägen schimmerte immer wieder, bei dem gräulichen Wetter, im Sekundentakt auf. Yumikos Blick wanderte umher, worin der Schaden des Erdbebens deutlich sichtbar war. Die Gebäude waren zur Hälfte zerstört worden und manche sogar komplett. Die schweren Betonwände lagen zertrümmert am Erdboden, währendnessen der Krater sich die Straße, bis zum Ende hinzog. Ein füchterlicher Schleier, der Verbitterung und Verunsicherung, wie Angst, durchzog die Körper der Bewohner. Ihre Augen schlugen zurück zu dem Krankenwagen, woraufhin ihre Pupillen sich verkleinerten, während ein Unbehagen sich in ihrer Brust breit machte. Der Gedanke daran, nochmal in ein Krankhaus zu müssen, selbst wenn es nur um eine kleinere Sache ging, ließ die zierliche Frau erschaudern. Die schwarzhaarige stand schnell auf und tätigte ihren ersten Schritt, als sie plötzlich zusammenbrach und unterdrückt aufwimmerte. Yumiko setzte sich auf ihren Hintern und fasste vorne, an ihren linken, pochenden Fuß. Ihr Körper zuckte schlagartig zusammen, da zwei Hände von hinten, unter ihren Achseln erschienen. Sie wendete ihren Kopf dort hin, wo Kakucho ihr aufhalf, doch es dauerte nur ein paar Sekunden, da wurde sein Gesicht blitzschnell in den Erdboden gedonnert, wodurch er nun wieder mal bewusstlos da lag. Die rotäugige hob ihren Kopf an, als sich daraufhin ihre Mimik verzog.
"Keisuke man!" rief sie.
"Eine Landratte von Tenjiku, hat dich noch weniger anzufassen, wie andere." erklang es streng von ihm.
"Rede nicht so ein Stuss! Er hat mir geholfen und auf mich dort im Abgrund aufgepasst." schilderte sie, während sie zu ihrem provisorisch eingebundenen Fuß zeigte.
"Manchmal, bist du wirklich viel zu überempfindlich." fügte sie hinzu und kniete sich zu Kakucho hinunter. Sie stupste etwas an ihm, jedoch kam kein Reaktion. Zwei Sanitäter, von den vielen beschäftigten, kamen nun her und verfrachteten die beiden schlussendlich in einen Krankenwagen, der wenig darauf Abfuhr.Ein steriler Geruch bannte sich in ihrer Nase an, währenddessen ihre Augen leicht verspannt umher wanderten. Ein simples Behandlungszimmer entpuppte sich genau vor ihr, während sie auf einer Liege saß. Baji stand direkt neben ihr. Der schwarzhaarige musterte seine Schwester, wie sie steif da saß und eine innerliche Unruhe ausstrahlte. Der Arzt kam nun mit ihren Unterlagen hinein, worin alles aufgezeichnet war, ebenfalls die Sachen, die von einem deutschen Krankenhaus über geschickt wurden. Der Beamte zog ein durchsichtiges, flaches Blatt hinaus und trat näher.
"Ich habe hier ihre Röntgen Aufnahmen, die wir gerade von ihrem Fuß gemacht haben. Es liegt hier eine
Haarrissfraktur vor. Ihr Knochen ist nur leicht angebrochen. Er sollte in ungefähr zwei Wochen wieder zusammen sein." erzählte er nun.
"Sie bekommen von mir eine Schiene, mit der sie rum laufen können, aber sie müssen trotzdem versuchen ihn, die nächsten zwei Wochen, so gut es geht zu schonen." schilderte er und legte ihr das gräuliche, aus einem härteren Kunststoff Material um.
"Warum..ist meine Akte so dick..?" erkundigte sie sich, wodurch der im weißen Kittel aufsah.
"Ich habe sie von Tokyo angeheuert. Ihre Eltern haben damals zugestimmt, ihren Behandlungsablauf, für weitere Krankenhäuser weiterleiten zu können." erklärte er ihr ruhig. Der Arzt erhob sich, während ihr Bruder aufhalf.
"In zwei Wochen sollten sie ihren Knöchel nochmal anschauen lassen. Einfach um zu kontrollieren, dass der Riss vollständig zusammen gewachsen ist. Ich leite Ihre Behandlung, natürlich nach Tokyo weiter." sprach er.
"Ist gut. Ich kümmere mich darum, das sie dort hingeht." erklang es von Keisuke, danach verabschiedeten sie sich und die beiden Geschwister verließen den Raum.Die späte Abendsonne schien zum Küchenfenster der Bajis hinein, als das Geschwisterpaar nun zurück war. Yumiko saß still in der Sitzecke, während ihr Bruder im Raum hin und her wanderte, bis er schlussendlich zu ihr, an den Tisch kam. Er legte ihr ein Plastik Blista vor die Nase, in der in einem Fäch, drei verschiedene Tabletten lagen. Das Gemisch bestand aus Beta-Blockern, ACE-Hemmern und Entwässerungstabletten.
"Nimm sie ein. Ich mache uns jetzt was zu essen." sprach er beruhigend und stellte ihr dabei noch ein Glas Wasser hin, danach marschierte er zur Küchenablage hin. Yumiko sah ihrem Bruder nach, als ihr Blick sich wenige Sekunden zurück auf die Tischfläche wendete. Ein unwohles Gefühl machte sich in ihrer Brust breit, das täglich, wie eine Zeitschleife immer wieder kam, sobald sie diese Medikamente erblickte. Yumikos zierlichen Hände griffen nun nach der Verpackung und sie schob den Plastikdeckel hinab. Sie entwendete die erste und schluckte diese mit dem Wasser, woraufhin die anderen zwei Tabletten folgten.
"Keisuke.." erhallte es relativ leise, währenddessen das dumpfe Klirren der Töpfte im Hintergrund erklang.
Die schwarzhaarige starrte weiterhin auf die Tischfläche vor sich, als ihre Stimme nochmals erschien.
"Nii-san." ertönte es, wodurch der langhaarige nun aufmerksam wurde. Der ältere von ihnen sah jetzt zu ihr, wo sie sich keinen Zentimeter bewegte. Er marschierte daraufhin zu ihr und nahm direkt gegenüber vor ihr platz, wobei eine Besorgnis sein Gesicht umschmeichelte.
"Worin ist der Unterschied, ob ich im Krankenhaus bin oder diese Tabletten täglich nehmen muss? Es ist doch beides ein Gefängnis.." erkundigte sie sich, während sie kein einziges Mal aufsah.
"Die Tabletten ermöglichen dir ein etwas besseres Leben, wo du noch Sachen erleben und erkunden kannst." schilderte er.
"Ist das denn so? Ich darf nicht mal essen, was ich möchte.." kam ihrerseits.
"Du darst es. Die Sachen dürfen nur nicht so salzig oder fettig sein. Ich habe dir doch immer damals gesagt. Als ich in den Ferien nach Deutschland zu dir ins Krankenhaus gekommen bin, wenn du stabil genug, für eine längere Entlassung bist, werde ich mich jederzeit um dich kümmern." erklärte er ihr ruhig.
"Ich weiß..Es ist nur..so schwer in Japan wieder..Mein japanisch hat ein wenig nachgelassen, da ich es immer nur mit unserem Vater sprach oder wenn du da warst..Der Leistungsdruck ist gigantisch und auch das Schönheitsideal..in Deutschland bin ich normal, aber hier wurde ich jetzt schon öfters als Dick bezeichnet, nur weil ich nicht wie ein Stock bin.." erzählte sie ihm leiserer.
"Dick?" entkam ihm irritiert.
"In Deutschland sind 55 Kilo etwas normales, aber hier schauen sie mich komisch an, weil alle Mädels unter 50 wiegen." meinte sie.
"Dann werde ich dich jetzt weiter Mesten." grinste er auf, woraufhin sie nun zu ihm sah. Yumiko fing durch seine alberne Art an zu lächeln, während er sich erhob.
"Ich mache uns jetzt essen." schilderte er, danach ging er wieder zur Küchenablage.
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Friendship or more? || Nahoya FF
FanfictionEine grauen erregender Vorfall und eine finstere Nacht, schaffen zur einer Erstbegegnung. In Laufe der Zeit, werden neue Ereignisse geknüpft, doch wie wird es entwickeln?