Kapitel 1

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Pov:Ilaria

Es war ein typischer Freitagabend in der Bar, und die Musik dröhnte durch den Raum, während sich die Menschen unterhielten und lachten. Neben mir stand meine beste Freundin Valentina, die gerade mit einem Gast flirtete. Amüsiert über ihren Blick begann ich zu lächeln und schüttelte den Kopf. Das war Valentina – immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer. Wir hatten uns damals in der achten Klasse kennengelernt, als sie mit ihren Eltern von Spanien nach Sizilien gezogen war, und von da an waren wir unzertrennlich.

Jetzt studierten wir zusammen Betriebswirtschaftslehre. Das zweite Jahr war herausfordernd, aber ich liebte es. Die Arbeit in der Bar war eine perfekte Abwechslung zu unserem Studium.

Ich mixte Cocktails, während Valentina die Bestellungen aufnahm und mit einem strahlenden Lächeln die Kunden bediente. Plötzlich öffnete sich die Tür, und ein Mann trat ein, gefolgt von zwei anderen. Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich realisierte, dass dieser Mann nicht nur irgendein Gast war. Es war der Mann, mit dem ich vor einem Jahr einen One-Night-Stand gehabt hatte. Oh mein Gott, was mache ich jetzt? Ich hätte niemals gedacht, dass ich ihn wiedersehen würde.

Er sah genauso gut aus wie damals, mit seinen schwarzen Haaren und den tiefblauen Augen, die mich schon damals in ihren Bann gezogen hatten.

*Rückblick*

Die Musik dröhnte bereits durch die Wände. Drinnen angekommen, wurden wir sofort von einer elektrisierenden Atmosphäre umhüllt. Die Beats pulsieren durch den Raum, die Lichter blitzten in schimmernden Farben, und Menschen feierten ausgelassen, als ob es kein Morgen gäbe. Der Geruch von Parfüm und Schweiß vermischte sich mit dem süßen Duft von Cocktails.

Valentina und ich suchten die Bar auf und setzten uns auf die Barhocker. Wir bestellten die ersten Shots. „Lass uns diesen Abend unvergesslich machen!" schrie Valentina über die laute Musik hinweg, während sie ihr Glas hob. „Auf uns!" fügte ich hinzu, und wir stießen an. Die Shots rannen brennend hinunter. Die ersten Schlücke brannten angenehm in meiner Kehle, und ich spürte, wie das Adrenalin durch meine Adern schoss.

„Lass uns tanzen!" rief sie und griff nach meiner Hand. Zusammen bahnten wir uns einen Weg durch die Menge zur Tanzfläche. Die Musik ergriff mich, und ich ließ mich von den Beats mitreißen. Meine Hüften schwangen sich elegant im Rhythmus. Wir lachten, tanzten und tranken einen Shot nach dem anderen. Die Lichter um uns herum verschwammen, und ich fühlte mich lebendig wie nie zuvor.

Nach etwa zwei Stunden, als der Raum sich in einem berauschten Nebel aus Farben und Klängen verlor, spürte ich, wie sich die Energie um uns herum veränderte. Valentina, die plötzlich stockte, starrte über meine Schulter. „Oh mein Gott!" Ihre Stimme war kaum hörbar, aber ich folgte ihrem Blick. Dort stand Alessio, ihr Ex, der nicht nur ein Arschloch war, sondern auch der Grund für viele ihrer Tränen. Mein Herz setzte kurz aus, als ich die Wut und Enttäuschung in ihrem Gesicht sah. Der hat ja noch gefehlt. „Ich gehe zu ihm", murmelte sie und ließ mich nicht einmal reagieren, bevor sie sich in Bewegung setzte.

„Valentina, warte!" rief ich, doch sie war bereits in der Menge verschwunden. Entschlossen wollte ich ihr folgen. Ich sprang vom Barhocker und spürte, wie der Alkohol anfing zu wirken. „Fuck." Es drehte sich kurz alles. Ich nahm die Getränke mit und folgte ihr durch die Menge, während ich versuchte, den Blick auf Alessio nicht zu verlieren.

Doch in meinem Eifer stieß ich gegen jemanden und verlor für einen Moment das Gleichgewicht. Ich blickte auf und sah in die blauen Augen eines fremden Mannes, der mir einen herausfordernden Blick zuwarf. Der Puls in meinen Schläfen hämmerte, als ich versuchte, die Situation zu entschärfen. Er war locker 1,90 groß, sah einschüchternd, aber auch gut aus. Schwarze Haare fielen ihm ins Gesicht, und Tattoos zierten seine Arme, die einen Hauch von Gefahr und Abenteuer vermittelten. Ich konnte nicht anders, als ihn zu mustern.

„Starrst du immer Menschen an, in die du gerade reingelaufen bist?" fragte er mich mit einem amüsierten Lächeln, das meine Gedanken für einen Moment aus der Bahn warf. Mein Herz begann zu rasen, während ich versuchte, einen kühlen Kopf zu bewahren.

„Ilaria? Hallo?!" Valentinas Stimme holte mich aus meinen Gedanken zurück. Ich drehte mich verwirrt zu Valentina, die mit einem Tuch die Theke reinigte. „Wo warst du mit deinen Gedanken?" fragte sie mich. „Der Mann, der gerade... oh mein Gott…" fing ich an, doch da kam schon genau dieser Mann auf uns zu zur Bar. „Ich erkläre es dir später," antwortete ich knapp.

„Was darf es sein?" fragte ich und versuchte so gelassen wie möglich zu klingen. „Einen Mojito, bitte", sagte er während er mich intensiv musterte. Er setzte sich lässig auf den Barhocker und holte sein Handy aus seiner Jacke. Seine Anwesenheit machte mich nervös obwohl es ein Jahr her war. Valentina beobachtete das Ganze mit einem wissenden Grinsen, während ich den Cocktail zubereitete. Ich glaube, sie wusste noch, wer er war.Meine Hände zitterten leicht, als ich die Minze und Limetten in das Glas gab. Als ich ihm den Mojito reichte, trafen sich unsere Blicke, und in diesem Moment schien die Welt stillzustehen.

„Es ist schön, dich wiederzusehen bella," sagte er mit einem charmanten Lächeln. Mein Herz fing an zu rasen, und ich spürte, wie mir warm wurde.

Ich wusste, dass ich mich nicht von meinen Gefühlen überwältigen lassen durfte. Doch die Erinnerungen an unseren One-Night-Stand kamen zurück. Es war eine Nacht voller Leidenschaft und Unbeschwertheit. Wir hatten uns im Club  kennengelernt, uns nähergekommen und schließlich in einer Suite eines nahegelegenen Hotels gelandet. Der Moment war intensiv, voller Energie und Anziehung, und ich hätte nie gedacht, dass ich ihn jemals wiedersehen würde.

Jetzt stand er hier genau ein Jahr später. Schicksal oder doch nur ein Zufall?

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