Kapitel 26

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Pov: Ilaria

„Aber“, fügte er hastig hinzu. „Du wirst dich nicht einmischen.“

„Ich verspreche es“, antwortete ich. „Also wann müssen wir los?“

„Heute Abend.“

„Ich gehe mich frisch machen"

Ich lief die Treppen hoch in mein Zimmer. Unterwegs kam mir Luciano entgegen. Er trug ein weißes Hemd und eine schwarze Hose. Seine Haare gegelt. Wo will er denn hin?

„Ciao Ilaria!“

„Hey, wo willst du denn hin, so aufgestylt... warte, hast du etwa ein Date?“

„Dir entgeht auch nichts.“

„No, also?“

„Ja, hab ich, und du kennst sie auch“, erwiderte er.

Valeria und Luciano haben sich öfter gesehen in letzter Zeit. Aber dass es so ernst wird, hätte ich nicht gedacht. Aber wenn, würde ich mich freuen für sie, nachdem Alessio sie verarscht hat.

„Ich muss los, wir sehen uns beim Geschäftstreffen.“

„Bis später.“

Ich lief in mein Zimmer zum Kleiderschrank und holte einen schwarzen Jumpsuit heraus. Perfekt. Er hatte goldene Akzente. Ich zog mich um und betrachtete mich im Spiegel. Man sah eine kleine Wölbung schon. Ich streichelte mit meiner Hand über meinen Bauch. Das Gefühl, bald zu dritt zu sein, war unbeschreiblich.

Pov: Adriano

Am Abend machten wir uns auf den Weg zu den Marinos. Es war ausgemacht, dass wir uns in einem Restaurant treffen. Als wir das Restaurant betraten, spürte ich die Aufregung in der Luft. Die Marinos saßen bereits da, an einem Tisch in der Ecke, umgeben von ihrer typischen Aura. Macht und Bedrohung. Giovanni Marino, der Kopf der Familie.

„Lass sie nicht wissen, dass du nervös bist.“

„Ich bin nicht nervös“, antwortete sie selbstbewusst.

Der Moment, in dem wir uns setzten, war entscheidend. Giovanni lächelte uns an. Nicht freundlich, eher kalt. „Adriano, mein alter Freund. Schön, dich zu sehen.“

„Giovanni“, erwiderte ich kühl. „Es gibt keinen Grund zur Freude. Wir sind hier aus geschäftlichen Gründen.“

Das Gespräch begann und drehte sich um Geschäfte. Giovanni und seine Männer waren geschickt darin, ihre Absichten zu verschleiern.

Ilaria saß still neben mir, und ich fühlte ihre Präsenz wie eine Stärke. Sie war bereit, mir zur Seite zu stehen. Auch wenn ich es trotzdem nicht für gut hielt. Irgendwann wäre es Routine, aber gerade hielt ich nicht viel davon.

Die Worte flogen hin und her, und ich konzentrierte mich darauf, die Kontrolle zu behalten. Die Stimmung am Tisch wurde angespannt. Ich wusste, dass sie nicht hierher gekommen sind, um Frieden zu schließen, zumindest noch nicht.

„Also, was willst du?“, fragte ich, ohne meinen Blick abzuwenden.

Giovanni lehnte sich zurück. „Ich spreche von der Kontrolle über das Territorium. Wir wissen, dass du an Einfluss gewonnen hast, und das können wir nicht zulassen. Wenn du uns nicht hilfst, dann müssen wir ungemütlich werden.“

Ich sah Ilaria an. Sie sah überhaupt nicht eingeschüchtert aus von dem Ganzen hier.

„So läuft das nicht.Wir werden nicht koopieren.“

Giovannis Lächeln verschwand. „Das ist eine unkluge Entscheidung, Adriano. Du weißt, was wir alles tun können.“

„Du überschätzt deine Macht“, mischte Luciano ein.

Giovanni lachte leise. Ich konnte seine Unsicherheit sehen. Die Diskussion wurde hitziger, und ich spürte, wie sich die Dynamik am Tisch änderte. Giovanni wusste, dass ich die richtigen Kontakte hatte. „Vielleicht ist es an der Zeit, einen anderen Ansatz zu finden.“

Wusste ich doch.

Es war der Moment, den ich erhofft hatte. „Vielleicht sollten wir uns darauf konzentrieren, wie wir beide profitieren können“, schlug er vor.

Komisch. Von dem ach so großen und machtbesitzenden Marino.

„Aber ich werde kein Risiko eingehen.“

Ich nickte. „Das verstehe ich. Lass uns verhandeln.“

Nach einer langen Stille nickten Giovanni schließlich, und ich spürte, wie die Anspannung im Raum nachließ.

„Es gibt Bereiche, in denen wir uns gegenseitig unterstützen könnten, ohne dass es einen Konflikt gibt.“

Ich nickte. „Was genau schwebt dir vor?“

Giovanni überlegte kurz und sah dann zu seinen Leuten. Sie besprachen sich. Luciano, der neben mir saß, warf mir einen vielsagenden Blick zu. „Wir haben Informationen, die für dich nützlich sein könnten“, fing er an und erzählte weiter.

„In Kurzfassung: Wenn du uns hilfst, helfen wir dir.“

Ich überlegte kurz. Es war ein verlockendes Angebot. Aber von einem Marino? Ich wusste, dass ich meine Optionen abwägen musste.

„Was ist der Haken?“, fragte ich skeptisch.

„Kein Haken. Nur eine geschäftliche Beziehung.“

„Adriano, ich denke nicht, dass wir ihnen trauen sollten“, flüsterte Ilaria.

„Ich verstehe deine Bedenken“

Aber wir mussten an unsere Zukunft denken.

Luciano schien an meiner Seite zu sein und nickte zustimmend. „Wir müssen die Kontrolle behalten. Wenn sie uns an den Tisch bitten, ist es besser zu verhandeln.“

Ich wandte mich wieder zu Giovanni. „Gut, aber ich werde keine Vereinbarung treffen, die uns in Gefahr bringt.“

Er nickte. ,,Natürlich. Wir könnten einen Vertrag aufsetzen."

Die Spannung am Tisch ließ nach. Dennoch hatte ich ein komisches Gefühl dabei.

„Lass uns die Einzelheiten klären.“

Die Gespräche gingen weiter. Der Abend war noch lang.
Und jetzt endlich ist nichts schief gegangen.

Wir haben es geschafft.

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