Pov:Ilaria
Ich beobachtete, wie Adriano nach vorne lief, die Tür öffnete und sich auf den Fahrersitz setzte. Er startete den Motor und fuhr los. Das war dann wohl nichts mit meinem Fluchtversuch. Vielleicht sollte es so sein... Ich stützte meinen Kopf an dem Fenster ab und beobachtete die Regentropfen, die langsam das Fenster hinunterliefen. Zwischen uns war es still. Keiner sagte etwas. Es lag nicht nur an Adriano, dass ich flüchten wollte; es lag daran, dass ich mein altes Leben zurück wollte, außerhalb der Mafia und allem. Ich sollte mein Schicksal wahrscheinlich einfach akzeptieren, denn er hatte recht: Er würde mich immer wieder zurück zu sich holen.
„Wo warst du?“, fragte er mich schließlich, wodurch ich mich sofort aufsetzte. Das fragte er höchstwahrscheinlich wegen der Tasche. Dass ich bei mir zu Hause war, konnte ich auch nicht sagen, weil ich ja keine Schlüssel mehr hatte. Und ich werde definitiv nicht erzählen, dass ich bei Valentina war. Ich zuckte nur mit den Schultern. Mein Glück, dass die Tasche ins Wasser gefallen war. Nur das Handy hatte ich noch... Hoffentlich diesmal länger. Die Straßen zogen an uns vorbei. Nach wenigen Minuten hielt er wieder vor der Villa. Er schnallte sich ab, griff nach seinem Schlüssel und Handy und stieg aus. Ich tat das Gleiche. Und wieder bin ich hier wer hätte es gedacht?
Als wir die Villa betraten, umhüllte mich der vertraute Duft. Adriano führte mich in den großen Wohnraum, wo er mich aufforderte, Platz zu nehmen. Ich warf ihm einen skeptischen Blick.
„Ich werde dir morgen früh einen Bodyguard zur Seite stellen“, begann er, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Das ist doch nicht sein Ernst.
„Echt jetzt? Das ist nicht nötig“, widersprach ich.
„Doch, ich bin nicht die ganze Zeit da. Du befindest dich in einer gefährlichen Lage und davon mal ganz abgesehen will ich sicherstellen, dass du nicht nochmal einen Fluchtversuch startest.“
Ich seufzte und ließ meinen Blick durch den Raum wandern. Adriano ist einfach verdammt stur; er würde bei seiner Entscheidung bleiben. „Okay... was ist mit meinem Studium?“ Adriano lehnte sich zurück, seine Augen fixierten mich.
„Dein Studium? Du kannst weiter zur Uni gehen, aber du wirst von einem Bodyguard begleitet.“
„Wie soll ich mich sicher fühlen, wenn ich ständig von einem Bodyguard begleitet werde, hm? Ich werde immer wieder daran erinnert, dass ich in einer verdammten Mafia drinstecke. Das fühlt sich an wie ein Gefängnis“, entgegnete ich, während ich den Raum musterte. Die Wände waren mit teuren Gemälden geschmückt.
„Ich verstehe dich, dass du dich unwohl fühlst, aber das muss nun mal sein“, sagte er und stand von der Couch auf.
Tief in mir wusste ich wahrscheinlich, dass er recht hatte. „Okay, ich nehme den Bodyguard an, aber-“ Die Regentropfen prasselten gegen die Scheibe. Er drehte sich zu mir um.
„Ich will meine Freiheit zurück, nicht nur die Uni.“
Adriano sah mich an, und für einen Moment schien es, als würde er meine Worte abwägen. „Ich kann dir keine völlige Freiheit geben, aber ich werde versuchen, dich nicht einzuschränken. Und du musst mir versprechen, nicht mehr zu fliehen.“
Ich nickte. „Einverstanden.“
Er lächelte leicht. „Gut, dass wir uns geeinigt haben.“ Nach einer kurzen Stille stand Adriano auf und ging in die Küche, um etwas zu essen zu holen. „Hier, ich habe dir ein bisschen Pasta gemacht“, sagte Adriano und stellte den Teller vor mir ab.
„Danke, aber warum hast du mir nichts gesagt? Ich hätte helfen können.“
„Stimmt.“
Ich musste mir mein Grinsen verkneifen. „Ich hoffe, es schmeckt dir.“
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Fall in love with the mafiaboss
RomanceIlaria Santini geht eines Abends mit ihrer besten Freundin in einem neuen Club.Eine scheinbar harmlose Begegnung mit einem geheimnisvollen Mann hat sich schnell zu einem One-Night-Stand entfaltet.Ein Jahr später, während sie in der Bar,in der sie al...