Mrs Weasleys Ablenkungsmanöver

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Als sie die Treppe hinaufgingen, war Mrs Weasley ihnen dicht auf den Fersen.

„Ihr geht sofort zu Bett, und es wird nicht mehr geredet", befahl sie, als sie den ersten Stock erreicht hatten. „Wir haben morgen viel zu tun. Ich denke, Ginny schläft schon", fügte sie an Hermine und Zoe gewandt hinzu, „also versucht sie bitte nicht aufzuwecken."

Fred flüstere George etwas halblaut zu, dann verschwanden die Zwillinge grinsend im nächsten Stockwerk.

Mrs Weasley wartete, bis sie alle in ihren Zimmern waren. Zoe konnte am Schatten unter dem Türspalt sehen, wie sie angespannt von Jungenzimmer zu dem ihrigen trippelte. Hermine verriegelte leise die Tür, um Kreacher auszusperren, während Zoe ihren Pyjama aus dem Bett hervorzog und hineinschlüpfte. Dann krabbelte sie unter das klamme Bettzeug und lauschte den Geräuschen des Hauses. Ginnys gleichmäßige Atemzüge ließen darauf schließen, dass sie wirklich bereits schlief.

Nach ein paar Minuten hörte Zoe, wie Mrs Weasley die Treppe hinunter ging und kurze Zeit später wurde das Flurlicht gelöscht.

„Was haben sie euch erzählt?", flüsterte Ginny in die Dunkelheit.

„Nicht sehr viel", antwortete Hermine gedämpft. „Das meiste davon, haben wir uns schon zusammengereimt."

Sie fasste die Unterhaltung knapp zusammen.

„Eine Waffe?", fragte Ginny und setzte sich vorsichtig im Bett auf. „Was könnte das-"

Aus dem Nebenzimmer war ein leises Doppelploppen und das Quietschen Sprungfedern und verhaltenes Fluchen zu hören. Die Mädchen hielten einen Atemzug die Luft an.

„Das sind nur Fred und George", sagte Ginny schließlich leise. „Die sollen nicht so einen Radau machen, sonst bekommt Mum etwas mit ..."

Sie lauschten einen Moment, doch sie konnten weder die Gespräche im Jungenzimmer, noch Schritte auf dem Flur wahrnehmen.

„Also", nahm Ginny den Faden wieder auf. „Was soll das für eine Waffe sein?"

„Sirius hat keine Andeutungen gemacht", sagte Hermine. „Aber es soll etwas sein, dass er beim letzten Mal nicht hatte ..."

„Vielleicht hat dieser ständige Wachdienst damit zu tun", warf Ginny ein.

„Gut möglich." Hermine kuschelte sich tiefer in ihr Bettzeug.

„Aber was könnte es sein", spekulierte Ginny weiter. „Sicher etwas Mächtiges. Etwas, womit er viele Menschen auf einmal besiegen kann ..."

„Oder aber, seinen ärgsten Feind", flüsterte Hermine unheilvoll.

Zoes Herzschlag erhöhte sich unwillkürlich.

Albus Dumbledore war immer der einzige Mann gewesen, den der Unnennbare gefürchtet hatte. Warum, das hatte Zoe nie erfahren, doch wenn dieser nach einer Waffe suchte, dann sicher aus dem von Hermine genannten Grund.

Ein ungutes Gefühl beschlich sie.

„Schläfst du schon, Zoe?" Das war Ginnys Stimme.

„Nein?"

„Hast du keine Idee?"

Die Slytherin zögert. Schließlich antwortete sie schlicht: „Nein."

„Es könnte ein mächtiges Artefakt sein", spekulierte Ginny, „oder ein uralter Zauber."

„Es könnte alles sein", meinte Hermine. „Ohne weitere Hinweise werden wir es nicht herausfinden können."

„Vielleicht bekommen Fred und George etwas mit den Langziehohren heraus. Die beiden sind ziemlich genervt, weil Mum sie noch immer so bevormundet."

Zoe Dumbledore und die Schatten der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt