Chapter 3

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Ich frag mich was mit June gestern los war. War es wegen Yuji? Hasst sie ihn so doll? Ich möchte natürlich das June sich bei mir wohlfühlt aber Yuji dafür weinger sehen möchte ich auch nicht.

Frustiert atme ich aus und schaue auf die Schuluhr in unserer Klasse. Nur noch 2 Minuten.

„Hey Meris wollen wir gleich zur Cafetaria?" Ich schaue zum Mädchen neben mir. Wie war ihr Name nochmal? Man ich kenne so viele, dass ich mir gar nichts mehr merken kann.

June kann ich mir aber überraschenderweise merken, vielleicht liegt es daran, da ich sie schon von früher kenne.

„Ich hab schon was vor aber danke." Ich lächle sie freundlich an und die Schulklingel klingelt.

Ohne schnell zu überlegen packe ich alles schnell zusammen und lasse meine Freunde alleine zurück. Ich werde ihnen später alles erklären.

Hetzend renne ich durch die Flure und schaue in jede Klasse ob June darin ist. Viele werfen mir verwirrte Blicke zurück aber ich lasse mich davon nicht stören.

Wenn sie 15 ist, dann muss sie in der 9ten Klasse sein. Ich renne zu den 9ten Klassen und frage in der Klasse nach ob June in ihre Klasse geht. Keiner weiß was von einer June und ich atme frustiert aus.

Warum kennt sie keiner? Plötzlich sehe ich von weitem ein blondes Mädchen von hinten und von ihrem Rucksack erkenne ich, dass es June ist. Schnell dränge ich mich durch die Menschen und greife nach Junes Handgelenk als ich sie erreiche. June dreht sich zu mir und ich schaue ihre großen braunen Augen, die Angst ausstrahlen.

„Hab ich dich erschreckt?", frage ich aber June kann mich nicht verstehen, da der Flur voll mit lauten Menschen ist. Ich ziehe sie weg von dem Flur in eine leere Klasse und schließe die Tür hinter mir.

„Was machst du hier?", fragt June mit einem fassungslosen Gesichtsausdruck. „Dich besuchen, darf ich nicht mit meiner Freundin reden?" June senkt ihren Blick und bleibt still.

Ich verstehe sie nicht.

Ich fahr durch meine Haare und atme zu gleich laut aus. „Hab ich was falsch gemacht?"

June schweigt noch immer und ich sage:" Du bist anders als gestern." Ich muster June und bemerke, dass sie ihre Hände zusammen drückt.

Irgendwas ist mit ihr.

„June, was ist los?" Als ich ihr Namen sage, schaut sie hoch zu mir und ich erkenne, dass ihre Augen Tränen gesammelt haben. „Ich weiß es selber nicht...und das macht mir Angst...",flüstert June und eine Träne rollt ihre Wange runter.

Ich kann sie nicht mehr so sehen und ziehe sie zu mir.

Liebevoll lege ich meine Arme um sie und sie legt ihren Kopf auf meiner Brust ab. „Beruhig dich erstmal und dann lass uns reden." June schnifft laut und ich merke wie sie nicht weiß ob sie ihre Arme um mich legen soll oder nicht.

Anstatt sie darauf anzusprechen drücke ich sie noch mehr an mich und greife vorsichtig um ihren dünnen Oberkörper. Sie ist echt dünn, schon fast zu dünn. Als sie zu Ruhe gekommen ist lasse ich sie langsam los und schaue sie liebevoll an.

„Also erzähl mir von deinem Chaos." „Ich..als ich dich und Yuji gesehen habe, habe ich mich wie das dritte Rad gefühlt und ich wollte am liebsten mit dir alleine sein. Das hat mich so mitgenommen, dass ich eine Wut in mir gespürt habe und ich dadurch von dir und Yuji alleine gelassen werden wollte." „Du hast das sehr intressant erklärt aber kann es ein das es Eifersucht war die du gespürt hast?", schmunzele ich und June schaut mich verdutzt an.

„Warum sollte ich eifersüchtig sein?" „Vielleicht, weil du was mit mir machen wolltest und nichts mit ihm." Von June Gesichtsausdruck sehe ich wie sie anfängt zu grübeln. „Ja kann sein..."

Ich gebe ihr ein glückliches Lächeln und greife nach ihrer Hand. June schaut mich verwirrt an und lässt mich ihre Hand halten.

„Geht es wieder? Können wir raus?" Langsam nickt sie und ich ziehe sie aus dem Klassenraum.

„June?", ertönt eine männliche Stimme als wir aus der Klasse sind. Ich und June schauen in die Richtung woher die Stimme kam.

„Herr Pan?", kommt es aus June. „Ich habe eine Frage. Wo ist dein Bruder? Ist er krank, da er heute nicht zur Schule gekommen ist?"

Mein Blick wandert zu June die ihn schockiert anschaut aber es schnell überspielt. „Er ist krank." „Okay gut zu wissen, dann wüschen ich ihn eine gute Besserung." Herr Pan verschwindet und June lässt meine Hand los.

Oh, ich hab gar nicht gemerkt das wir noch Händchen gehalten haben. Schnell greift June in ihre Hosentasche und holt ihr Handy raus.

Ich sehe wie sie irgendwas eintippt und dann jemand anruft. Leise flucht June und ich schaue sie überrascht an. „Was ist los?" „Mein Bruder hat heute Schule geschwänzt und er ist nicht erreichbar", sagt sie besorgt aber mit einem wütenden Unterton.

„Ist das schlimm? Einmal schwänzen bringt ihn nicht um." „Du verstehst es nicht. Wenn die Lehrer bei meiner Mum anrufen, wird es nur wieder Schwierigkeiten geben", sagt sie verzweifelt. „Sie schlägt euch nicht oder?", frage ich skeptisch und hoffe das es nicht der Fall ist.

Erst sagt June nichts aber dann nach einer langen Stille sagt sie: „Meine Mum ist Alkoholika. Sie betrinkt sich bei jeden kleinen Sachen und manchmal macht sie aus Dinge kaputt und schreit rum aber mehr nicht", flüstert June und meidet Augenkontak.

„Möchtest du nicht dann lieber zu deinem Vater?" „Ins Gefängnis? Nein danke", lacht June ironisch und Mitleid füllt mich. Ich möchte ihr gerne helfen aber wie? „Bitte hab kein Mitleid, es gibt noch schlimmere Familien als unsere. Uns gehts gut, ich will nur bloß kein Mitleid, so kannst du mir helfen", sagt sie als könnte sie meine Gedanken lesen.

Ich ziehe meine Lippen lang und nicke zustimmend. „Okay und was sollen wir jetzt wegen deinem Bruder machen?" „Ich weiß es nicht. Ich werde mit ihm heute Abend reden, wenn er dann zuhause ist."

Die Schulklingel ertönt und ich schaue zu June. „Ich muss gehe, ich hab jetzt Sport." „Okay dann bis irgendwann."

Ein Gefühl in mir will June jetzt nicht so alleine lassen aber ich muss zum Unterricht. Ich winke ihr zu und veschwinde um die Ecke.

Mein Blick geht zu meiner Hand Uhr die mir ziegt, dass ich zu spät komme. Ich verschneller meinen Gang und halt außer Atem vor der Sporthalle. „Meris?", sagt eine bekannte Stimme und ich schaue hoch. „Yuji, du bist ein Lebendsretter."

Yuji fängt an zu grinsen und ich gehe in die Sporthalle. Yuji schließt die Tür und geht neben mir her.

„Schön dich zu sehen." „Ja,ja,ja", gebe ich ironisch von mir und verdrehe meine Augen. „Ich meine es ernst", quengelt Yuji rum und ich kann nicht anders als zu schmunzeln. „Wir haben uns erst gestern gesehen." „Wir sehen uns aber nicht immer in der Schule." „Das stimmt."

„Meris wo warst du?", ertönt die Stimme von meiner Freundin, diese schaut aus der Kabine raus und winkt mich zu sich. „Wir sehen uns", verabschiede ich mich von Yuji und renne zu meiner Freudin.

„Wo warst du?" Ich gehe rein und die Tür geht hinter uns zu. „Hab mit einer Freudin geredet." „Ahh..", gibt sie von sich und ich packe meine Sportsachen aus meinem Rucksack.

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