Emotions

Chapter 1

„Was ist Liebe für euch?", fragt uns unsere Klassenlehrerin als die Schulklingel im gleichem Moment ertönt.

Um mich springen alle auf und werfen ihre Schulmaterialen in ihre Rücksäcke ohne der Lehrerin noch eine Beachtung zu schenken. Ich schaue in die Gesichter meiner Klassenkameraden und merke das keiner die Frage von Frau Ludwig intressant fand.

Warum fängt mein Kopf aber an zu schmerzen bei dieser Frage? Ohne zu bemerken, dass ich die einzige Schülerin in dem Raum bin, werde ich an meiner Schulter angetippt. „June, alles gut?"

Verdutzt schaue ich hoch zu meiner Lehrerin und erblicke ihren besorgten Gesichtsausdruck. „Alles gut?", wiederholt sie. „Ja..", bekomme ich nur raus und stehe von meinem Platz auf.

Während ich meine Sachen zusammen packe spüre ich Frau Ludwigs Blick auf mir. „Hat dich die Frage nachdenklich gemacht?", ertönt ihre liebliche Stimme. Ich setzte meinen schwarzen Rucksack auf und drehe mich zu Frau Ludwig. „Ja", gebe ich von mir und ein Lächeln taucht auf dem Gesicht meiner Lehrerin auf.

„Hast du schon eine Antwort auf meine Frage?" Zögernd schüttele ich meinen Kopf. „Was ist Liebe für sie?", frage ich aus Neugier, mit der Hoffnung das ihre Antwort mir weiter helfen könnte meine Antwort zu finden. „Liebe ist für mich-"

Ein Klopfen an der Tür unterbricht den Satz von meiner Lehrerin. Wir drehen uns zur Tür und ich erblicke meinen Bruder. „Hallo Koen", sagt Frau Ludwig lächelnd. Mein Bruder gibt ihr ein kurzes Lächeln und schaut dann zu mir. „Kommst du?" Genervt atme ich aus und schlendere zu meinem Bruder.

Ein letztes Mal schaue ich zu Frau Ludwig und winke ihr zu. Sie tut es mir gleich und ich gehe mit Koen durch den Schulflur. „Konntest du nicht sehen, dass ich mit Frau Ludwig geredet hab?" Unintressiert zuckt er mit den Ascheln. „Über was habt ihr den geredet?" „Intressiert dich nicht", gebe ich kess von mir und verschneller meinen Gang. „Heyyy!", ruft mein Bruder mir hinterher und fängt an zu rennen.

Um ihn zu ärgern, fange ich auch an zu rennen und renne aus der Schule; zugleich schaue ich hinter mir. Ich muss los lachen, da Koen wie ein Rentner aussieht der nicht rennen kann. „Lach nicht!", meckert er und ich falle plötzlich über etwas.

Mein Gleichgewicht kann mich nicht halten und ich falle nach vorne.

Staub lässt mich husten und ich erblicke ein Stein. „Blöder Stein." Mein Bruder hält vor mir und anstatt mir hoch zu helfen fängt er an zu lachen. „Halt deine Fresse", knurre ich ihn an und versuche mich aufzurämmpeln. Aber als ich aufstehen will fährt ein stechender Schmerz durch mein rechter Fuß. Vor Schmerz verziehe ich mein Gesicht und zische auf. Mein dummer Bruder sieht nicht den ernst der Lage und geht weiter.

„Warte!", rufe ich ihn hinterher aber er ignoriert mich. „Brauchst du hilfe?", ertönt eine weibliche Stimme.

Mein Blick wandert nach oben und mein Herz fängt an schneller zu schlagen.

Das bildhübschtete Mädchen was ich je gesehen hab, hält mir ihre Hand hin und wenn ich mich nicht täusche ist sie sogar die Berühmteste von unserer Schule. Ihr kurzes rot gefärbtes Haar lässt ihre Haut leuchten und ihre grünen Augen schauen mich besorgt an.

Langsam strecke ich meine Hand ihr engegen und mit Leichtigkeit zieht sich mich hoch. Schmerz lässt mich meine Augen zu kneifen.

Unerwartet nimmt sie mein Arm und legt ihn um ihre Schulter, dadurch atme ich ihren lieblichen Duft ein, der nach Rosen riecht. Sie ist etwas größer als ich und mein Blick stoppt bei ihren Ohrpiercings, die sie rebällisch aussehen lassen.

„Ist was?", fragt die Rothaarige verwirrt. Schnell schüttele ich meinen Kopf und senke meinen Blick zu Boden. „Kannst du gehen?" „Ich kann humpeln." „Wir sollten zu einem Arzt gehen. Mein Vater ist Arzt und wir wohnen nur paar Minuten von ihr. Wollen wir zu mir gehen?" Da ich nicht zu irgendeinen Arzt will, nicke ich und das Mädchen fängt an langsam mit mir los zu gehen. Als wir weg vom Schulgebäude sind schaue ich um mich und erblicke meinen Bruder nicht.