Chapter 13

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„June kommt seit Tagen nicht mehr zur Schule, ich mach mir echt Sorgen um sie", sage ich zu Yuji und setzt mich auf meinen Platz. „Ich hab versucht sie heute anzurufen aber sie ist nicht ran gegangen", sagt er besorgt und hockt sich vor meinen Platz hin. Mit seinen Ellenbogen stützt er sich am Tisch ab und schaut durch die Gegend.

„Ich wusste ja gar nicht, dass June dir wichtig ist", necke ich ihn und er schenkt mir seine Aufmerksamkeit. „Sie ist mir nun mal ans Herz gewaschen." Wegen seiner Aussage muss ich schmunzeln. „Man kann sie nur Lieben.."

Zwischen und ist Stille bis Yuji sagt: „Warum schauen deine Klassenkameraden so?" Ich muss gar nicht um mich schauen, da ich mir genau vorstellen kann wie sie schauen.

Blicke liegen oft auf mir und manchmal nervt es echt.

„Weil du da bist", will ich es nicht genauer erklären und Yuji gibt ein „Ahhh", von sich.

„Du solltest lieber jetzt gehen, meine Lehrerin sollte jeden Moment kommen." Yuji nickt und rappelt sich auf.

„Gehen wir June nach der Schule besuchen?" Ich nicke und schaue Yuji hinterher wie er aus meiner Klasse verschwindet.

...

Mit meinen Händen in meiner Hosentasche schlendere ich chillig durch den Schulflur.

Schüler gehen an mir vorbei, manche sortieren Sachen in ihre Fächer und andere unterhalten sich in kleinen Gruppen.

Meine Klasse ist leider weit entfernt von Meris und dafür muss ich dann immer durch gefühlt tausend Flure gehe. Ein Vorteil hat es ja schon, ich kenne mich dadurch gut aus.

Versunken in meinen Gedanken geht ein Junge mit schnellen Schritten an mir vorbei. Obwohl sein Kopf gesenkt ist und er eine Kapuze auf hat, erkenne ich ihn. Kaito?

Ich drehe mich um und hole ihn schnell ein.

Da er fast zwei Köpfe kleiner als ich ist, lege ich meine Handfläche auf ein Kopf und stoppe ihn damit. „Hast du mich gerade ignoriert oder was ist-" Kaito dreht sich zu mir und ich erblicke, dass sein linkes Augen angeschwollen ist.

„Was ist passiert?" Kaito senkt sein Blick und ich sehe, dass er den Tränen nahe ist. Panisch schaue ich um mich und ziehe ihn an seinen Handgelenk hinter mir her in eine ruhige Ecke, im Flur.

Besorgt schaue ich runter zu ihm und langsam hebt er seinen Blick zu mir. „Die Jungs von letztens habe mich wieder.." Kaito schluckt laut.

Ohne was zu sagen nehme ich ihn in den Arm, weil ich glaube, dass er eine Umarmung gerade brauch.

„Yuji du bist so cool..und tapfer, ich wünschte ich wäre wie du", schnifft er in mein Oberteil. Ich schüttele meinen Kopf. „Weißt du ich bin nicht so mutig wie ich immer rüber komme, ich habe auch meine kämpfe.." Langsam trenne ich mich von Kaito und ziehe mein rechten Ärmel hoch.

Viele unterschiedliche Narben sind zu sehen und Kaito schaut mich mit großen Augen an als er mein Arm betrachtet hat. „Es ist lange her das ich mich das letzte Mal verletzt habe..ich habe mich nie getraut es jemand zu sagen aber aus einen Grund fällt es mir bei dir leicht. Kannst du aber bitte mein Geheimnis für dich behalten?" Kaito nickt und gibt mir ein kleines Lächlen.

„Danke, du bist es cool." „Warum?", frage ich verwirrt, da ich gerade ihm eine nicht schöne Seite von mir gezeigt habe. „Weil du viel durch gemacht hast aber trotzdem so strak bist. Die Narben beweisen deine Stärke, weil du nicht aufgegben hast." Nun muss ich Lächeln.

„Du bist auch nicht schlecht", scherze ich und schlage Kaito vorichtig auf die Schulter. „Wolltest du mir damit sagen, dass du mich magst?", lacht Kaito.

Unerwartet steigt mir Wärme in den Kopf und ich kratze mich verlegen am Hinterkopf. Dieser Junge löst etwas in mir aus was ich nicht erklären kann.

„By the way, möchtest du nach der Schule June besuchen gehen?", versuche ich das Thema zu wechseln. Kaito hat es wohl bemerkt und schmunzelt. „Das Mädchen mit dem du mal zu meiner Klasse gekommen bist?" „Jaaa genau die." Kaito nickt. „Okay gerne, so kann ich mich eh nicht zuhause sehen lassen."

„Wären sie sauer oder traurig?", frage ich nach. Kaito senkt seinen Blick. „Ich glaub keins von beiden, sie schenken mir wenig Aufmerksamkeit und wenn sie mich darauf ansprechen würde, dann würde ich mir eine Notlüge ausdenken, die sie einfach annehmen, egal ob sie kein Sinn ergibt...hauptsache ich schreibe gute Noten und werde so gut wie mein großer Bruder." „Wow...du hast ja eine intressante Familie." „Das sagst du...", sagt Kaito und atmet laut aus.

Plötzlich ertönt die Schulklingel und ich schaue geschockt auf mein Handy, was ich aus meiner Hosentasche raus hole. „Oh mist, ich muss los. Bis später und sorry, dass du nicht früher in deine Klasse gehen konntest, ich weiß ja, dass du lieber pünklich bist", sage ich schnell und gehe dabei weg von ihm. „Alles gut!", ruft Kaito was lachend hinterher und ich verschwinde um die nächste Ecke.

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