Chapter 12

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Seit zwei Tagen ist Koen nicht nach Hause bekommen, was meine Mutter natürlich nicht bemerkt hat.

Sie hat nie Zeit klar zu denken, wenn dann arbeitet sie oder betrinkt sich.

Mein Bruder war schonmal länger weg aber dieses Mal habe ich ein mulmiges Gefühl.

Koen und ich sind auseinander gegangen mit einem Streit und seitdem ist er weg.

Leise fluche ich als ich aus der Schuhe gehe.

Denn ganzen Tag lässt mich die Sache keine Ruhe. Koen wo bist du?

Ich gehe in Richtung Schultor als ein Polizeiauto vor dem Tor hält und Leute neugierig zum Auto schauen.

In mir bete ich, dass die Polizisten nicht wegen ihm aufegtaucht sind aber meine Hoffung verwindet als die zwei Männer in Uniform vor mir halten.

„Sind Sie die Schwester von Koen?" Skeptisch nicke ich und fühle mich von den großen Männern erdrückt. „Ihr Bruder ist nicht heute zur Schule gekommen?" Ich nicke. „Nun wenn er wieder auftaucht, dann rufe uns bitte an", sagt der Polizistin in einer tiefen Stimme.

„Was macht er dann gemacht?", überwinde ich mich zu fragen. „Wir haben ihn beim Drogenhandel erwischt", sagt der andere Mann mit einem ernsten Ton. Kaum zu glauben was ich da höre werde ich starr.

Ich hatte so eine Situation erwartet aber das sie wirklich eintrifft nahm mich mit.

Wie würde es jetzt weiter gehen?

„Wusstest Sie davon, dass er in solchen handeln mitmacht?" Abrupt schüttele ich meinen Kopf.

„Das Ding ist, dass er schon seit zwei Tagen verschwunden ist.." „Warum haben Sie nicht die Polizeit alimiert?" Ich schlucke laut. Diese Männer machten mir Angst. „Da er früher schonmal für eine längere Zeit weg war."

Die Männer nicken und verabschieden sich dann.

Als sie um die Ecke gefahren sind fällt mir die wichtigste Frage ein: Kommt mein Bruder jetzt ins Gefängnis?

...

Gemütlich höre ich meine Musik mit meinen weißen Kopfhörer bis ich plötzlich was höre.

Hat jemand gerade was geschoben?

Verwirrt setzt ich meine Kopfhörer ab und bleib still. Nichts. Hab ich mir was eingebildet?

„Mum??" Keine Antwort.

Ist Koen wieder da?

Ich schleiche mich zu meiner Zimmertür und öffne diese einen Spalt.

Ich erblicke wie Koen vor der Haustür hockt und eine Kapuze auf hat. Mein Blick wandert zu einer Sporttasche in der er was kramt.

„Koen?" Mein Bruder erstarrt und als ich auf ihn zu gehen will stürmt er aus der Tür.

Ohne schnell nach zu denken handele ich und renne ihn auf Socken hinterher. „Koen, bleib stehen!", rufe ich ihn hinter, da er nicht stoppt. „Nein du wirst doch bestimmt die Bullen auf mich hetzen!" „Koen bitte!!!", fange ich an zu flehen, da meine Füße anfangen weh zu tun.

Vom Seitenblick sehe ich wie Menschen auf der anderen Straßenseite uns anschauen.

„Es ist alles deine Schuld!! Du hast mich so gemacht!", kreischt er und wird immer schneller. „Du hast gesagt, dass ich eh nicht aufhören könnte zu stehlen und dachtest auch, dass ich mit Drogenhandel..und siehhh was aus mir geworden ist!"

Ich verdränge meinen Schmerz und gebe nochmal alles. Ich komme meinem Bruder immer näher und greife nach seiner Tasche. Koen reagiert schnell und reißt die Tasche an sich.

„Was hast du vor?" „Flüchten!!" „Willst du so leben?" „Ich kann nicht anders, ich musste ja in so eine arme Familie reingeboren werden!!" „Ja oder nein??", ignoriere ich seine Aussage.

„Lass mich doch!!" Fleht er mich gerade an ihn ein scheiß Leben zu leben?

Ich verlangsamere mein Gang und sehe wie Koens Sporttasche ihm runter fällt.

Plötzlich ertönt von weitem eine Sierene.

Die Polizei, mist!

Jemand muss sie angerufen haben.

„Hast du die Polizei gerufen?" Koen hebt seine Tasche auf und schaut mich mit purern Hass an. „Nein, ich verspreche!" Ich höre wie Koen etwas nuschelt und dann wieder anfängt zu rennen.

Er macht es nur komplizierter... Ich schaue ihm hinterher und renne nicht mehr ihm nach. Er hat sich für dieses Leben entschieden..aber was mich verletzt ist, dass er mir die Schuld dafür gibt.

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