Chapter 10

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Yujis Worte haben mir Mut gegeben mit Meris zu reden und nun stehe ich vor ihrer Haustür. Was mach ich hier nur, mannn.

„June?" Frau Min ist an der Tür und schaut mich fragend an. „Ist Meris da?" „Nein leider nicht, sie ist heute bei ihren Großeltern." „Oh okay..", gebe ich etwas enttäuscht von mir.

Frau Min verabschiedet sich von mir und ich gehe nach Hause.

Als ich drinnen bin, werfe ich mein Rucksack durch die offene Tür auf mein Bett. Ich gehe in die Küche und sehe offene Fenster. Erleichtert das Mum dran gedacht hat nehme ich die Alkoholflaschen vom Boden weg und mache das Sofa ordentlich.

Danach gehe ich zur Küche und wasche das dreckige Besteck ab, was im Waschbecken liegt. Ich höre wie die Haustür sich öffnet und ich schaue in den Flur. „Koen hilf mir mal sauber machen", rufe ich. „Du schaffst das alleine", ruft er aber mit einem gut gelaunten Ton.

Verwirrt was los mit ihm ist, lasse ich die Gabel los, die ich eben noch in der Hand hatte und gehe zu unserem Zimmer. Ich öffne die Tür und sehe Koen sich im Spiegel betrachten.

„Wie findest du diese neuen Sneaker?", fragt er stolz und ich erkenne sofort das es Markenschuhe sind. „Woher hast du die?" „Aus dem Internet."

„Seit wann hast du so viel Geld um dir solche Schuhe zu leisten?" „Ich habe angefangen einen mimi Job zu machen", lügt er mich an. „Du meinst ehr, das du Drogen verkaufst und dadurch Geld verdienst." Mein Bruder schaut mich geschockt an und sagt: „So denkst du also über mich? Ich würde nie was mit Drogen handeln!", wird er laut.

„Wie hast du dann Geld bekommen?", werde ich noch lauter. Koen meidet Blickkontakt und sagt nach einer langen Pause: „Ich habe vielleicht teure Ohrringe von Meris Bad genommen...", nuschelt er und ich kann nicht glauben was er gesagt hat.

„DU HAST GESTOHLEN?" „JAA!", schreit er zurück und Tränen rollen meiner Wange runter, da ich überfordert von der Situation bin.

„Weißt du überhaupt das Mum sich ihren Arsch aufreißt um für uns zu sorgen? Sie lässt sich anfassen...für Geld..", zwinge ich mich zu sagen, damit Koen es irgendwann checkt. „Das meiste Geld gibt sie aber fürs Alkohol aus", nimmt Koen sich in Schutz und tut so als wäre er das Opfer. „Außerdem habe ich sie nie gebten sowas zu tun!" „Wenn sie das nicht tun würde, wären wir schon längst auf der Straße. Willst du das!?", schreie ich das Ende.

„Achhh halt dein Maul, ich hab einmal gestohlen, das kommt nie wieder vor." „Du weißt genau das du dich gerade selber anlügst", gebe ich enttäuscht und erschöpft von mir.

Koen schaut mich mit Kälte an und geht auf mich zu aber anstatt mich zu schlagen rämmpelt er mich an und ich höre wie er aus der Wohung geht.

Er flüchtet, er hat es noch nicht mal verleugnet. Er hat sich nicht in Schutz genommen, wie er sonst immer tut.

...

„Ohhh Meris sei da..", flehe ich und die Tür wird geöffnet. „June?" „Meris! Ich muss mit dir reden", sage ich dringend. Meris bittet mich rein und ich ziehe meine Schuhe aus.

„Wo ist Frau Min?" Meris Mine ändert sich und sie schaut mich traurig an. „Es hat sich herausgestellt das sie gestohlen hat." Ich schaue Meris schuldig an.

„Kann es sein das es teure Ohrringe waren?", sagte ich leise und schaue zu Boden. Überrascht schaut Meris mir ins Gesicht. „Woher-" „Mein Bruder hat diese Ohrringe gstohlen, es tut mir so leid. Ich habe es erst gestern Abend herausgefunden, weil er sich teure Schuhe gekauft hat", gestehe ich und hebe mein Kopf.

Meris geschockten Blick lässt mich schlecht fühlen, obwohl ich gar nicht schuld bin. „Ich werde dir das Geld zurück zahlen, versprochen", flehe ich Meris fast an und schaue in ihre schönen grünen Augen. Sie hingegen fährt sich durch ihre Haare und atmet laut aus. „Nein, es ist nicht deine Schuld, wenn es jemand zurück zahlen sollte, dann dein Bruder."

Meris gibt mir ein nachdenklichen Blick. Was hat sie vor?

„Dein Bruder hat aber bestimmt auch kein Geld und seine Schuhe wegnehmen würde ich nicht gern tun." „Warum?" „Was bringen mir schon Schuhe? Außerdem wenn er sie wieder verkaufen würde, hätten sie nicht mehr einen hohnen Preis."

„Und jetzt?" Meris schaut mich mit einem ersten Blick an.

„Ich sage, dass ich die Ohrringe ausgeliehen habe aber ausversehen verloren habe. Da wir keine Überwachungskameras im Bad haben, kann keiner die Wahrheit herausfinden." „Warum würdest du sowas für uns tun?", spreche ich mein Gedanke aus.

Wie könnte man sie nicht lieben?

„Weil er dein Bruder ist und ihr Probleme genug habt. Meine Eltern würden bei mir ein Augen zu drücken aber nicht bei Leuten, die nicht zur Familie gehören."

Aus Dankbarkeit rollen mir ein paar Tränen meiner Wange runter und werden immer mehr. „Danke", schniefe ich und Meris zieht mich in eine Umarmung. Zögernd erwiedere ich ihre Umarmung und ziehe sie ganz nah an mich ran, als würde es das letzte Mal sein wo ich sie sehen würde.

„Ich wollte mich nochmal entschuldigen, dass ich deine Gefühle nicht erwiedern kann...", flüstert Meris in meine Halsbeuge, was mich kitzelt. „Nein, es tut mir leid, dass ich dir aus dem Weg gegangen bin." Ich höre wie Meris schmunzelt und ich merke wie mein Herz schneller schlägt.

Man, ich muss lernen mich zu kontrollieren, wenn ich mit ihr befreundet sein möchte.

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