Things change (boyxboy)

~12~

POV Ben

Seit knapp einer Stunde lief ich bereits in meiner Wohnung auf und ab. Ich musste etwas finden, das perfekt war. Perfekt für ihn. Nie hatte ich gedacht, dass ich mir je so Gedanken um jemanden machen würde, doch nicht mal die Schulbitch, die sich sonst immer an mich hängte, hatte ich seit dem Interview beachtet.

Ich wollte nur noch Finn und momentan wollte ich einfach, dass er mir verzieh. Ich musste etwas Besonderes machen. Etwas, was ich noch nie gemacht hatte. Am besten irgendetwas .. Romantisches? Ich denke, das könnte funktionieren. Die Frage war nur, was ich machen könnte. Wie wäre es mit einem Picknick? So ganz klischeehaft bei Sonnenuntergang am See mit Laternen, wenn es dunkler wird und Erdbeeren und so. So war das doch in den Filmen immer oder? -Okay, die romantische Seite lag mir wirklich gar nicht, aber ein Versuch war es wert.

Zum Glück war heute Freitag, sodass ich, sollte ich es auf die Reihe bekommen, meinen Plan direkt in die Tat umsetzen konnte. Doof nur, dass ich kein Auto hatte, um einkaufen zu fahren. Vielleicht sollte ich ich Carrie fragen, ob sie mir hilft. Das würde erstens um einiges schneller gehen und zweitens hatten doch Mädchen für so etwas viel eher ein Händchen als Jungs, nicht wahr?

Gesagt getan. Als ich Carrie von meiner Idee erzählte und sie um Hilfe fragte, war sie sofort Feuer und Flamme und da sie anscheinend irgendwo in der Gegend war, dauerte es auch nicht lange, bis sie unten vor unserem Haus hielt und anfing wie eine Irre zu hupen, damit ich runter kam. Grinsend schnappte ich mir mein Portemonnaie und das Handy und ließ mich keine Minute später neben das breit grinsende, rothaarige Mädchen auf den Beifahrersitz fallen. "Beeennnniiii!" quietschte mir diese sofort ins Ohr und zog mich in eine herzliche Umarmung. Ich lachte und erwiderte diese genauso innig, bevor ich sie wieder losließ und ihr grinsend dafür dankte, dass sie mir half. "Ach das ist doch gar nichts. Für was sind Freunde denn da? Und ganz ehrlich, wenn es um sowas geht, kann ich doch gar nicht nein sagen. Ich meine unser Ben. Ein romantisches Picknick am See. Und das für einen Jungen. Süßer gehts doch gar nicht. Also als du mich angerufen hast, war das wirklich das Letzte, das ich erwartet hatte. Ich meine, wer erwartet denn das unser Benni, der Onenightstand-King schlechthin, einmal sowas machen würde. Das ist soo toll! Ohhh man, ich bin ganz hibbelig." Aufgeregt rutschte sie auf ihrem Sitz herum, während sie in einem Monster-Tempo vor sich hin brabbelte und ich nicht anders konnte, als breit vor mich hin zu grinsen. Vielleicht wäre es doch eine ganz gute Idee, das mit Finn öffentlich zu machen. Wenn doch nur alle so reagieren würden.

Carrie hatte mich letztendlich wirklich gefühlt durch jeden Laden gescheucht, den sie finden konnte. Ich wusste gar nicht, dass man für ein simples Picknick so viel Zeug brauchte. Letztendlich blieb mir, beziehungsweise uns, noch eine Stunde bis Sonnenuntergang.

Nachdem ich Finn eine SMS geschrieben hatte: Hey Engel, in einer Stunde im Park am See. Ich warte auf dich. xxBen , fingen wir an, alles herzurichten und ich muss sagen, ich war selbst überrascht über den Anblick, der sich mir am Ende bot. Wir hatten Batteriebetriebene Lichterketten gekauft, welche nun in den Bäumen rund um die große Picknickdecke verteilt waren, auf der sich allerhand Essen sammelte. Die Lichterketten konnten wir so einstellen, dass sie angehen würden, sobald es dunkel wurde. Laternen waren rund um die Decke aufgestellt um uns, wenn es dunkel wurde ebenfalls noch ein wenig Licht zu spenden und wir hatten sogar eine Himmelslaterne gekauft, die wir nachher steigen lassen konnten.

Ich war wirklich durch und durch zufrieden mit unserem Werk und bedankte mich bestimmt tausend Mal bei Carrie, welche nur lachend abwinkte und mir viel Glück wünschte, ehe sie sich, nicht ohne mir vorher die Rosen für Finn in die Hand gedrückt zu haben, auf den Weg nach Hause machte. Um ehrlich zu sein, war ich mit den ganzen Sachen ziemlich überfordert und fühlte mich leicht unwohl, aber ich musste zugeben, dass der Ort, so wie er jetzt hergerichtet war, eigentlich eine wirklich gemütliche Atmosphäre ausstrahlte. Ich hoffte nur, Finn würde auch kommen.