POV Ben
Bis hierher war der Abend eigentlich perfekt gelaufen. Finn hatte mir verziehen und schien unser Date wirklich zu genießen, ebenso wie ich. Innerlich dankte ich Carrie noch einmal für ihre Hilfe, als ich mich um kurz vor Mitternacht dazu entschloss, die Himmelslaterne zu holen.
Als ich mit der Papierhülle in der Hand wieder zu Finn trat, sah er mich nur verwirrt an. "Steh auf. Es ist gleich Mitternacht." Man sah ihm an, wie neugierig er war, als er meine Hand nahm und sich von mir hochziehen ließ. Doch anstatt ihm nur aufzuhelfen, zog ich ihn mit einem Ruck zu mich ran, sodass er mir mehr oder weniger in die Arme fiel.
Ich lachte leise, als ich einen Arm um seine Hüfte legte und ihm mit der anderen die Laterne hinhielt. "Wenn ich diese Laterne gleich anzünde und sie nach oben in den Himmel aufsteigt, musst du dir etwas wünschen, ja?" Er nickte mit glänzenden Augen und ich begann mit dem Anzünden. Als die Laterne soweit war, ließ Finn sie vorsichtig los und während das kleine Licht immer weiter 'gen Himmel schwebte, zog ich den Jungen neben mir in meine Arme, sodass er mit seinem Rücken an meine Brust gelehnt stand. Mein Augenmerk galt ganz allein ihm, wie er mit leuchtenden Augen den Weg der Laterne verfolgte. Wie sich ihr Bild in ihnen spiegelte und er ein seeliges Lächeln auf den Lippen trug.
Wenn mich jemand jetzt nach meinem Wunsch gefragt hätte, wäre die Antwort klar gewesen: Finn war mein einziger Wunsch.
"Willst du mit mir zusammen sein?" Ich raunte die Worte leise in sein Ohr und er drehte seinen Kopf erstaunt zu mir, ehe sich ein breites Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete und er mir um den Hals fiel. "Oh Gott, ja Ben, ja. Natürlich will ich mit dir zusammen sein." Er schrie es beinahe heraus und ich musste einfach lachen. Zu groß war die Erleichterung und die Freude über Finns Reaktion, obwohl mir sein Bruder eigentlich bereits bestätigt hatte, wie gerne Finn diese Worte hören wollte.
Glücklich drückte ich ihn noch weiter an mich, bis nichts mehr zwischen uns gepasst hätte und atmete einfach seinen Geruch ein. Nie hätte ich gedacht, dass es einmal so weit kommen würde, doch als sich seine Lippen auf meine legten, breitete sich ein unbekanntes, aber unbeschreiblich schönes Gefühl in meinem Körper aus und ich hatte das Gefühl vor Glück zu platzen. Was machte dieser Junge bloß mit mir?
Der Kuss wurde immer inniger und als wir uns letztendlich lösten, waren Finns Lippen geschwollen und seine Wangen hatten eine rötliche Farbe angenommen. "Ben, ähhm ich möchte mich auch noch entschuldigen. Können wir zu dir gehen?" Überrascht sah ich ihn an. Warum wollte er denn für eine Entschuldigung zu mir gehen? Außerdem war eine Entschuldigung doch gar nicht nötig.
"Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen Engel, aber wenn du magst können wir natürlich gerne zu mir gehen." Er lächelte, schien jedoch aus irgendeinem Grund plötzlich nervös. "Na komm, dann packen wir mal ein." Ich schenkte ihm ein warmes Lächeln, ehe ich ihn auf die Stirn küsste und mit mir zu der Decke zog, wo ich begann alle Sachen in dem Korb zu verstauen. Während ich die Picknicksachen einpackte, ging Finn herum und pustete die Kerzen in den Laternen aus, ehe er auch diese einsammelte und einpackte. Die Lichterketten ließen wir einfach in den Bäumen, da es zu schön aussah, und machten uns Händchen haltend auf den Weg zum Auto, welches mir Carrie da gelassen hatte, weil Miles sie abholen konnte. Doch je näher wir diesem kamen, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass Finn sich anspannte. Was war denn plötzlich mit ihm los?
POV Finn
Ich wurde immer nervöser, desto näher wir seinem Haus kamen. Ich knetete meine Hände und biss auf meiner Unterlippe rum. Ich hatte Angst. Was, wenn er unzufrieden mit mir war? Was, wenn er danach nichts mehr mit mir zu tun haben wollte? Doch diese Sorge wurde mir genommen, als Ben seine Hand während des Autofahrens auf meine legte und sie auf den Steuerknüppel legte, um sie auch während des Schaltens nicht loslassen zu müssen. Nein, er würde nicht gehen, dass hatte er mir heute in Genüge gezeigt.
Ein wohliges Gefühl breitete sich von meiner Bauchgegend aus aus,als ich an die letzten Stunden dachte. Sofort flammte der Geschmack seiner Lippen, die so wunderbar nach den Erdbeeren geschmeckt hatten, wieder in meinem Mund auf und meine Hand, die seine berührte, kribbelte so wundervoll, dass ich fast meine Angst vergaß, vor der Sache, die vor mir stand. Wie gesagt, fast. Denn es fühlte sich an, wie ein riesiger Eisblock, der trotz der Hitze, die von seinen Berührungen ausging, nicht schmolz.
Mein Bruder hatte mir immer beigebracht auf meinen Körper aufzupassen und ihm nie jemanden in die Hände zu geben, dem ich nicht vertraute. Er selbst hatte sein erstes Mal an einen Onenightstand verloren, von welchem er in seinem betrunkenen Zustand glaubte, seine große Liebe zu sein. Naja, am nächsten Tag war diese große Liebe weg und er sah sie nie wieder.
Seitdem war meine Jungfräulichkeit eine Sache, die ich behütete. Genauso, wie es mein Bruder mir gesagt hatte, nahm ich es sehr wichtig, es mit der richtigen Person zu tun, im richtigen Zeitpunkt. Die richtige Person hatte ich mit Ben ja schon gefunden, aber der Zeitpunkt?! Ich fühlte mich noch nicht reif. Aber für heute Abend musste ich das einfach vergessen. So war das halt, wenn man sich einen älteren Jungen angelte und dann auch noch den größten Badboy der Schule, der wie immer alle sagten nichts anderes als Sex im Kopf hatte.
Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte, wie sehr ich meine Unterlippe malträtierte, bis mit einem mal der Geschmack von meinem Blut den von Bens Kusses überdeckte. "Autsch." rutschte es mir raus, als der stechende Schmerz der kleinen Wunde aufkam. Sofort lag Bens liebevoller Blick auf mir:"Was ist?" Schnell versuchte ich meine aufgerissene Lippe zu verdecken, indem ich das Blut davon leckte. Er hatte schon einmal gesagt, dass ich mir das abgewöhnen sollte und außerdem wollte ich nicht, dass er meine Nervosität bemerkte.
Aber natürlich tat er es doch:"Finni, was ist denn los? Wieso bist du so aufgeregt?" Ich schwieg und starrte auf meine freie Hand, mit welcher ich an meiner Jeans knibbelte und Fäden löste. Wie sollte ich ihm das erklären? "Rede mit mir. Ich mach mir sonst Sorgen. Ist es wegen der Entschuldigung?" Ich nickte langsam, was er jedoch nicht zu bemerken schien, da er seinen Blick auf die Straße gerichtet hatte:"Ben ich habe nachgedacht... Ich möchte mit dir schlafen." schnell und direkt sprach ich das aus, was ich geplant hatte. Ben bremste scharf, sodass ich nach vorne gegen den Gurt gedrückt wurde. Doch schnell fasste er sich wieder und fuhr weiter. Ich beobachtete sein Gesicht. Ein Grinsen umspielte seine vollen Lippen, bevor er sie nachdenklich aufeinander presste. "Das fände ich natürlich echt schön, aber du weißt, dass du das nicht tun musst... Nicht, wenn du nicht willst." Er richtete seinen Blick auf mich, die Stirn in Falten gelegt. Doch als ich in seine Augen sah, wusste ich, dass es keinen Rückzug mehr für mich gab. Sie waren von Lust durchzogen und leuchteten so freudig erregt, dass ich ihn nicht enttäuschen wollte. Deshalb legte ich meine zweite Hand auf seine drauf, die meine immer noch festhielt und drückte sie fest.
"Doch, ich will es." Ich hoffte einfach, dass man meine Unsicherheit und meine Zittern nicht aus meiner Stimme hörte, kurz bevor wir bei ihm in der Straße hielten.
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Things change (boyxboy)
Narrativa generaleEs gibt verschiedene Arten von Schülern auf einer Highschool. Da wären die Nerds, die Reichen, die Sportler und dann gibt es noch die völlig Normalen. Finn zählt sich selbst zu einen von diesen. Schüchtern und ruhig wie er ist, fällt er nicht groß...