POV Finn
"Gefällts dir?" fragte ich Ben unsicher, da er nur wie erstarrt da stand und seinen Blick über die Lichtung gleiten ließ. "Es ist wunderschön!" flüsterte er beinah und ich grinste. So hatte ich auch reagiert, als Tim mich vor einigen Jahren das erste mal mit hierhin genommen hatte. Er bezeichnete dies immer als seinen Lieblingsort und seit geraumer Zeit war es auch meiner.
Bens Augen funkelten und das Leuchten verschwand nicht, als er zu mir sah. Ganz im Gegenteil, schien es noch strahlender zu werden, als sein Blick nun über meinen Körper wanderte. "Du bist wunderschön." hauchte er dann und ich spürte, wie die Röte in mein Gesicht stieg, während mein Freund einen Schritt auf mich zu machte. Ich wich seinem brennenden Blick aus und starrte stattdessen auf das weiche Gras, das uns umgab. Mir waren solche Situationen immer ziemlich peinlich und das wusste Ben. Doch trotzdem ließ er es sich nicht nehmen mir Komplimente zu machen, oder mir zu sagen, dass er mich liebte.
"Schau mich an, Finni." sagte er und ich konnte an seiner Stimme hören, dass er mir ganz nah war. Langsam sah ich hoch in sein Gesicht. In sein unglaublich perfektes Gesicht. Das dunkle Haar, das so weich aussah und sich auch genauso anfühlte, die hohen Wangenknochen, die wunderschön geschwungene Nase. Ich sah in seine Augen und mein Herz setzte wie immer aus. Dieses tiefe blau, das man auch meinen Augen meist nachsagte, strahlte so viele Gefühle aus. Schnell löste ich meinen Blick aus ihnen, um dem Drang ihn hier und jetzt anzuspringen und abzuknutschen zu widerstehen. Doch stattdessen sah ich zu seinen Lippen, die so weich und voll aussahen, dass ich mich nicht mehr zurück halten konnte und stellte mich hoch auf die Zehenspitzen, um sie mit meinen zu einem Kuss zu vereinen.
Trotzdem wir fast gar nicht mehr die Finger von einander lassen konnten, schafften wir es, vor Sonnenuntergang das Zelt aufzustellen und auch den Kuchen hatten wir schon längst verdrückt. Nun standen wir an dem Fuß eines großen Baumes, von welchen Ben mit mir unbedingt den Sonnenuntergang ansehen wollte. Doch ich sah nur ziemlich unentschlossen hoch zu meinem Freund, welcher schon oben in der Krone saß und zu mir runter winkte.
"Komm schon, Finni! Der Baum ist wirklich leicht zu besteigen... Im Gegensatz zu dir." er grinste frech zu mir runter. "Haha, Ben, sehr lustig." maulte ich genervt, konnte aber ein kleines belustigten Lächeln nicht unterdrücken. "Ich kann das nicht." seufzte ich frustriert, während ich mich schon zum zweiten mal hoch zu dem nächsten Ast reckte. Doch so groß, wie ich mich auch machte, meine Finger wollten es einfach nicht zu fassen bekommen. "Komm, lass mich dir helfen." sagte Ben laut lachend. Er nahm meine Hand von oben entgegen und mit einem beherzten Ruck, hatte er mich auch schon hochgezogen.
"Ich will nicht so klein und schwach sein!" beschwerte ich mich, sobald ich sicher neben meinem Freund auf dem obersten, dicken Ast saß und mich ängstlich in sein Shirt krallte, während er ganz lässig die Beine baumeln ließ. Ben drehte den Kopf und sah mich verwirrt an:"Was meinst du?" Ich seufzte:"Egal bei was, ich bin immer der kleine, süße junge, der nichts alleine schafft. Ich hab immer Leute um mich herum, die auf mich aufpassen. Ich bin ja gar nicht selbstständig. Was soll denn dann in ein paar Jahren mit mir sein? Ich wollte schon immer lieber so sein wie Tim." Ben griff nach meiner Hand und strich liebevoll mit dem Daumen seiner freien Hand über meine Wange. "In ein paar Jahren, werde ich immer noch bei dir sein und auf dich aufpassen." sagte er bestimmt und brachte damit mein Herz zum schnelleren Schlagen.
POV Ben
Wie konnte Finn nur sagen, dass er lieber nicht so wäre wie jetzt? Okay, ich musste sagen, dass ich weder Probleme mit meiner Größe, noch mit meiner Kraft hatte, aber der Junge neben mir war perfekt, auch ohne großartig Muskeln oder eine Körpergröße von 1,80m. Zu sagen, dass ich in ein paar Jahren immer noch auf ihn aufpassen würde, war eher ziemlich spontan, doch als ich es aussprach wurde mir klar, dass ich mir genau das wünschte.
Später mit ihm zusammen zu ziehen, gemeinsam studieren zu gehen, dass er abends auf mich warten würde, wenn ich von der Arbeit kam, welche uns unsere kleine Wohnung finanzierte. Mir einfach ein Leben mit ihm aufzubauen. Bisher hatte ich nie an sowas gedacht, doch mit Finn schien das gar nicht so öde, wie sich das für einen Teenager anhörte.
Leise seufzend zog ich Finn näher zu mir, soweit der Ast auf dem wir saßen es zu ließ und er legte seinen Kopf auf meine Schulter und drückte sich an meine Seite. Still schauten wir in den Sonnenuntergang, bis Finn sich räusperte. "Du Ben?... Meinst du du könntest mir vorsingen? Ich meine, du spielst doch da in der Band und so und ich dachte.." Er wurde immer leiser, bis er schließlich ganz verstummte und sein Gesicht wieder in meine Halsbeuge drückte. Ich schmunzelte. Warum eigentlich nicht? Ich musste ja schließlich eh noch für den Auftritt am Freitag üben. Also begann ich leise zu singen:
We'll do it all
Everything
On our ownWe don't need
Anything
Or anyoneIf I lay here
If I just lay here
Would you lie with me and just forget the world?I don't quite know
How to say
How I feelThose three words
Are said too much
They're not enoughIf I lay here
If I just lay here
Would you lie with me and just forget the worldForget what we're told
Before we get too old
Show me a garden that's bursting into lifeLet's waste time
Chasing cars
Around our headsI need your grace
To remind me,
To find my ownIf I lay here
If I just lay here
Would you lie with me and just forget the world?Forget what we're told before we get too old
Show me a garden that's bursting into life
All that I am, all that I ever was
Is here in your perfect eyes, they're all I can seeI don't know where
Confused about how as well
Just know that these things will never change for us at allIf I lay here
If I just lay here
Would you lie with me and just forget the world?Als ich endete, sah Finn mich mit großen Augen an. "Das war unglaublich. Wie konntest du mir nur verschweigen, wie toll du singen kannst?" Ich lachte leise über seine Begeisterung. "Du hattest mich ja vorher nie danach gefragt und es ist jetzt wirklich nichts Besonderes." "Natürlich ist das was Besonderes. Du singst wunderschön! Singst du noch was für mich? Bitte" Wieder setzte er seinen Hundeblick auf und ich seufzte ergeben.
Als ich ein weiteres Lied anstimmte, kuschelte sich Finn zufrieden grummelnd wieder an mich und ich schlang meine Arme um ihn, während ich ihm Lied für Lied vorsang und der Mond am Himmel immer höher stieg.
Es waren bereits gefühlte Stunden vergangen, als wir uns dazu entschieden, wieder runterzuklettern und schlafen zu gehen, da Finn die Augen bereits immer wieder zufielen. Ich wagte mich zuerst daran, unbeschädigt vom Baum zu kommen und wartete dann darunter auf Finn. Er war unsicher, wenn nicht sogar unsicherer als bei dem Aufstieg und seine Müdigkeit kam noch dazu. Als er noch etwa zwei Meter über mir war, verlor er tatsächlich den Halt und fiel einen schrillen Schrei ausstoßend nach unten. Sofort reagierte ich und fing ihn auf. Er hatte seine Augen zusammengekniffen und zitterte am ganzen Leib, doch als er merkte, dass ich ihn hielt, vergrub er sein Gesicht an meiner Brust und schluchzte. "D-d-danke" "Da gibt es nichts, wofür du dich bedanken müsstest. Ich sagte doch bereits, ich würde immer auf dich aufpassen!" Ich drückte ihm einen leichten Kuss auf die Stirn und lief mit ihm in meinen Armen zu unserem Zelt.
Dort angekommen, legte ich ihn behutsam auf die Matte und deckte ihn zu, bevor ich mich zu ihm unter die Decke kuschelte und ihn an mich zog. "Ich liebe dich, Ben.", war das letzte, was der blonde Engel in meinen Armen nuschelte, bevor er der Erschöpfung nachgab und einschlief. Ich konnte mir ein leichtes Lächeln nicht verkneifen und küsste sanft seine Wange. "Ich liebe dich auch Finn. So sehr" Dann glitt auch ich in einen ruhigen Schlaf.
DU LIEST GERADE
Things change (boyxboy)
General FictionEs gibt verschiedene Arten von Schülern auf einer Highschool. Da wären die Nerds, die Reichen, die Sportler und dann gibt es noch die völlig Normalen. Finn zählt sich selbst zu einen von diesen. Schüchtern und ruhig wie er ist, fällt er nicht groß...