Things change (boyxboy)

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Letztes Kapitel... I'm crying again

POV Finn

"Finn Andersson, ich geb dir fünf Minuten und dann stehst du hier unten!" brüllte Tim zum wiederholten Mal durch das Haus. Schlecht gelaunt drehte ich mich auf die andere Seite und drückte mein Gesicht in das vom Weinen feuchte Kissen.

"Ich mein das ernst, sonst schlepp ich dich zum Auftritt so wie du jetzt bist und da du seit gestern nicht mehr raus gekommen bist und ich dich weinen gehört habe, weiß ich, dass du alles andere als blendend aussieht." drohte mein Bruder nun, nah an der verschlossenen Tür.

"Ben hat doch gesagt, dass er mich nicht da haben will und gemeldet hat er sich auch nicht." schrie ich hysterisch zurück, wobei meine Stimme immer wieder von Schluchzern geschüttelt wurde. Ja, jetzt lernt ihr auch mal meine andere Seite kennen. Wenn ich traurig war, konnte ich ganz schnell unausstehlich werden. Das wusste Tim nur allzu gut, weshalb ich hörte, wie er tief durchatmete, ehe er mit nun ruhigeren Ton weiter sprach.

"Erstens hat Ben nie gesagt, dass er dich nicht sehen will und ich weiß aus sicheren Quellen, dass er unbedingt will, dass du beim Auftritt dabei bist. Zweitens kann er dich ja auch nicht anrufen, wenn du dein Handy ausgeschaltet hast und drittens und damit auch letztens werde ich nicht zulassen, dass mein Bruder einen so wichtigen Moment seines Freundes verpasst, nur, weil er wieder ein beleidigt es Mädchen spielen muss!" zum Ende hin wurde er wieder lauter und man konnte quasi durch die Tür sehen, wie sein Gesicht wütend rot angelaufen war. Wenn Tim eins nicht leiden konnte, dann, wenn ich nicht mit ihm sprach oder beleidigt war.

Ich schniefte einmal, griff nach meinem Handy und nachdem ich es eingeschaltet hatte, wurden mir tatsächlich einige entgangene Anrufe und auch Nachrichten angezeigt. Zögernd tippte ich auf den Whatsapp Chat von mir und Ben und mein Blick viel direkt auf sein Gesicht, dass ich als Hintergrundbild eingestellt hatte. Wieder musste ich resigniert die Nase hochziehen, bis ich hoch scrollte und anfing ein paar Nachrichten zu überfliegen.

"Hey, Baby. Ich hab das nicht so gemeint, dass weißt du doch. Ruf bitte zurück!", "Finni, es tut mir leid... Ignorier mich bitte nicht." und zu guter Letzt:"Bitte komm zum Auftritt. Das bedeutet mir alles und wenn du nicht da bist, dann... Dann kann und werde ich nicht auftreten. Ich mein das ernst, Finn!" Etwas irritiert sah ich erst auf seine letzten Worte, dann auf die Uhrzeit. 19:45 Uhr. Damit hatte ich nur noch eine viertel Stunde, bis Ben die Feier des vergangenen Schuljahres mit seiner Band zum krönenden Abschluss bringen würde.

Blitzschnell sprang ich aus dem Bett, schwankte leicht, da ich eindeutig zu lange davor gelegen hatte und rannte schon förmlich aus meinem Zimmer ins Bad.

"Na endlich... Wurde aber auch Zeit." knurrte Tim leicht genervt, als ich ohne ein Wort zu sagen an ihm vorbei rannte. Ups, anscheinend hatte ich es heute mal wieder mit meiner Hysterie übertrieben. Aber ich kannte meinen Bruder. Er war das Gegenteil von mir, er konnte nie lange sauer sein.

POV Ben

Nervös lief ich den Gang auf und ab. Der ganze Tag war für mich bereits purer Stress gewesen. Bereits früh morgens mussten wir in die Schule fahren, um alles aufzubauen. Carrie hyperventilierte schon bei den Generalproben und auch Miles war mittlerweile die Aufregung anzusehen. Den ganzen Tag schon waren wir von genauso gestressten Leuten umgeben, die alle mit den anderen Vorbereitungen des Schulfestes zu Gange waren, und auch wenn wir mittlerweile schon mitten drin steckten, wurde der Trubel nicht besser.

Am nervösesten jedoch machte mich die Tatsachen, dass Finn weder auf Anrufe oder Nachrichten geantwortet hatte, noch irgendwo hier rum zu rennen schien. Was war, wenn er den Auftritt verpasste? Wenn er das Lied, welches ich für ihn geschrieben hatte, nicht hörte? Es wäre alles umsonst gewesen. Auch wenn ich ihm angedroht hatte, nicht aufzutreten, wenn er nicht kam, musste ich da zur Not auch ohne ihn durch. Das konnte ich Carrie und Miles nicht antun, sie hatten schließlich genauso, wenn nicht sogar härter für diesen Abend gearbeitet als ich.