Kapitel 5

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Doch war es nicht ich, die schrie. Es war der Soldat direkt vor mir. Er ließ die Waffe fallen, verdeckte seine Hand und presste sie an seine Brust. Ich starrte ihn geschockt an. Ich zitterte immer noch am ganzen Körper. Die Farbe war mir aus dem Gesicht gewichen und mein Atem stockte. Schritte näherten sich von Osten. Ich sah zur Seite und erblickte Moriarty. Er hatte eine Waffe in der Hand und war offensichtlich ziehmlich wütend. "Wenn ich sage ihr sollt sie in Ruhe lassen, dann mein ich das auch so!" Er blieb stehn und sah in die Runde. "Nun geht." Die Soldaten gingen wieder zu ihren Posten, selbst der Verwundete. Ich sah ihnen nach und wünschte mir fast dass sie hierblieben, denn ich hatte Angst davor was noch folgen könnte. Er ging in die Knie und löste geschickt mein Fuß aus den Wurzeln. Er drehte sich zu mir und wischte sanft die Träne aus meinem Gesicht. Jim schüttelte seuftzend den Kopf. Er half mir auf und wir gingen schweigend zurück zum Haus. Ich wollte zwar davonrennen, doch so wie er geschossen hatt, ließ ich es lieber. Das Haus war eher schon eine Villa. Kletterpflanzen und Rosen zierten die Wände. An beiden Seiten der großen Flügeltür war jeweils eine Wache. "Du solltest lieber nicht mehr versuchen hier rauszukommen..." Ich nickte nur und schwieg. Es sollte doch noch einen anderen Weg hier raus geben oder? Er brachte mich ins Esszimmer, wo ich mich zu Tisch setzte. Noch immer unter Schock, war ich unfähig auch nur ein Wort von mir zu geben. "Warte hier. Ich komm' gleich." Als er den Raum verließ wartete ich ein paar Minuten um sicher zu gehen dass er weg war, und schlich zur Tür. Ich schob sie langsam auf und spähte raus. Die Eingangshalle war menschenleer. Eine Marmortreppe führte in die oberen Stockwerke und eine Weitere in den Untergeschoss. Ich zog meine Schuhe aus damit man mich auf dem kalten Boden nicht hören konnte. Der Korridor in den ich gelangte war nicht so düster wie ich es erwartet hatte. Die Wände waren wie im Erdgeschoss in einem hellen Beige und an der Decke waren genügend Lampen befestigt um jede Ecke auszuleuchten. Ich lief so leise ich konnte zur der nächstgelegenen Stahltür, drückte sie auf und lief dann eine weitere Treppe runter. Der nächste Gang war nicht so schön wie der Obere, sondern erinnerte mit seinen Fliesen und flackerndem Licht an eine leerstehende Heilanstalt. Zu beiden Seiten schien der Keller schier endlos lang zu sein. Ich wusse nicht wo ich hingehen sollte, also ging ich nach rechts und kam an zig Türen vorbei. Ich konnte mich nicht entscheiden welche ich nehmen sollte, ich wollte ja nicht einmal wissen was sich dahinter verbarg. Also lief ich weiter bis ans Ende des Korridors wo ich an eine weitere Treppe gelangte. Mal ehrlich...wie tief geht es noch? Ich schlich auf Zehenspitzen die Treppen hinunter. Als ich vorsichtig um die Ecke spähte, erkannte ich einen bewaffneten Soldaten der am Ende des Ganges den Ausgang bewachte. Zu meinem Glück schien er in Gedanken zu sein und bemerkte meine Anwesenheit nicht. Plötzlich spürte ich einen warmen Atem im Nacken und drehte mich blitzartig um.

Sudden Love (Sherlock ff) *pausiert* :(Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt