Kapitel 6

629 65 4
                                    


Mir wäre vor Schreck fast ein Schrei entkommen, doch die Person vor mir hielt mir schnell den Mund zu. Sherlock? Der ist mir doch vor Kurzem tot vor die Füße gefallen... In meinem Hirn drehte sich alles und ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Langsam entfernte er seine Hand von meinem Mund und zog mich in den Schatten unter der Treppe. Wir hockten uns am Boden und er gab mir mit einer Geste zu verstehen, dass ich leise sein sollte. "Sherlock?" flüsterte ich immer noch überrascht. "Schhh!" herrschte er mich an. Ich wurde still als ich den Grund für sein Verhalten erkannte. Jemand schlich soeben die selbe Treppe herunter, unter der wir uns versteckten. Mein Puls erhöhte sich. Ich hielt geschockt die Luft an, als Moriarty direkt an unserem Versteck vorbei, auf den Wachmann zuging. Ich konnte hören wie er mit ihm sprach, verstand aber kein einziges Wort da sie so weit entfernt waren. Würden wir jetzt versuchen uns wegzuschleichen so würden wir ihnen direkt in die Arme laufen. Ich sah Sherlock fragend an. Er deutete mir abzuwarten. Gut 5 Minuten kauerten wir im Schatten bis Jim endlich wegging, doch dieses mal folgten ihm ein dutzend weitere Soldaten. Während er mit ihnen sprach hörte ich ab und an meinen Namen fallen. Ist das ein Suchtrupp? Was wenn einer von ihnen mich findet? Meine Augen weiteten sich bei diesem Gedanken und ich versuchte mich wieder zu beruhigen. Wir warteten noch weitere 10 Minuten bis wir sicher waren dass die Luft rein war. Langsam stand ich auf. Meine Beine waren schon taub geworden und ich musste sie erst einmal strecken, wurde aber gleich von Sherlock weitergezogen. Wir liefen leise in einem Gang nach dem Anderen bis er eine der Türen aufriss und mich hinein schubste. Ich konnte mich gerade noch auffangen. Ich sah mich um. Wir waren in einer Gaderobe gelandet. Sherlock schloss leise die Holztür hinter sich und ging auf einen der Spinde zu. "Hast du eine Haarnadel?" Ich sah ihn kurz perplex an. Wir flüchten offensichtich vor Moriarty und seinen Killermaschinen und das Erste was er sagt ist, ob ich eine Haarnadel habe. "Haarnadel!" Er war sichtlich ungeduldig, was ich aber sehr gut nachvollziehen konnte. Ich griff in mein Haar und reichte ihm die Nadel. "Schön dich auch mal lebendig wiederzusehen..." murmelte ich. "Kennen wir uns?" fragte er während er konzentriert mit der Nadel im Schloss eines Spindes herumstocherte. "Jaaaapp. Lucy White. Wir waren mal in einer Klasse." Plötzlich gab das Schloss ein leises Klick von sich und sie Spindtür ging auf. Sherlock sah mich genauer an und überlegte bis ihm ein Licht aufging. "Ah Lucy! Genau...Wie gehts dir und deiner Schwester?" "Ich hab keine Schwester sondern zwei Brüder, aber danke, ihnen gehts gut...hoffentlich." Er griff in den Spind, holte eine Uniform heraus die die Soldaten trugen und warf sie mir zu. "Was machst du hier?" Ich fing die Klamotten auf und ging in die nächstgelegene Kabine. "Moriarty hielt mich oben im Haus fest." "Ah, also hier wohnt er." murmelte er vor sich hin. Ich hörte ein weiteres Klicken und das Zufallen einer Kabinentür.

Sudden Love (Sherlock ff) *pausiert* :(Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt