Es war kurz nach 22 Uhr und die Party schon in vollem Gange. Das Haus war voll und es war sehr stickig. Die Musik dröhnde laut und es stank extrem nach Alkohol. Pauline und ich saßen im Wohnzimmer und unterhielten uns mit ein paar Freunden von Nico. "Hey Leute wer hat Bock auf Flaschendrehen?" Nico war definitiv angetrunken. Er quietschte etwas und stand sehr wackelig auf den Beinen. "Komm Abby das wird cool!" Pauline war bei sowas immer Feuer und Flamme. "Ne du lass mal!" im Gegensatz zu mir. "Ach komm schon! Das wird witzig!" sie schaute mich mit ihrem Hundeblick an und ich stimmte ihr zu.
Sie nahm meine Hand und zog mich ein Stück weiter auf den Boden, wo schon einige Typen saßen. Die Runde bestand aus 14 Leuten. Davon kannte ich 5. Pauline, Nicklas, Nico, Phillip und Luca. Als er mich sah senkte er sofort seinen Blick. Ich versuchte erst garnicht daran zu denken was alles zwischen uns passiert war. Es fiel mir schwer aber heute wollte ich nicht weinen. Nicht wegen ihm.
"Also, auf den jenigen auf den die Flasche zeigt muss ein kleines Glas trinken und eine Pflichtaufgabe, die ihm sein Nachbar gestellt hat, erfüllen! Und denkt dran Pflicht ist Pflicht, es gibt keinen Ausweg!" ich war erstaunt das Phillip überhaupt bei sowas mitmachte und dann in seinem angetrunkenen Zustand noch so einen Satz raus brachte. "Haben das alle verstanden?" fragte er und stezte sich auch dazu. Die ersten Runden verliefen unspannend bis die Flasche auf mich zeigte.
Gott sei Dank saß ich neben Pauline und die würde sich ja keine schlimme Pflicht ausdenken. Doch da hatte ich meine Rechnung ohne die Jungs gemacht. Da Pauline sich schon eine Pflicht für Nicklas ausgedacht hatte, sollte sich jetzt der Typ neben mir eine ausdenken. Der Typ neben mir war schon total betrunken und konnte kaum mehr einen klaren Gedanken fassen. "Ein Kuss für deinen Lover wäre doch nicht zu viel oder? Luca freut sich bestimmt!".
Ich hob mein Kopf und unsere Blicke trafen sich. Luca war über diese Pflicht genau so verwundert wie ich. Vor meinem inneren Augen tauchten wieder alle diese Bilder auf. Die schönen Momenten als alles noch gut war. Als er mich noch geliebt hat. Und dann das Bild von ihm und dieser Schlange. Es brannte sich so in mein Gedächtnis. Um uns wurde es relativ still da einige es mit bekommen hatten was zwischen uns vorgefallen war. Sie sahen mich erwartungsvoll an. Pauline nahm meine Hand und flüsterte mir zu. Luca sah mich entschuldigend an. Ich starrte ihn an bis er meinem Blick auswich.
Mittlerweile war es im ganzen Wohnzimmer ruhig geworden. Nur der Typ neben mir, der die Aufgabe gestellt hatte, lachte noch. ich stand auf und alle Blicke folgtend mir. "Was ist nun? Pflicht ist Pflicht!" kam es nun von ihm. Jetzt reichte es mir. Ich nahm meine Cola und kippte sie über ihn. "Und betrogen ist betrogen!" schrie ich. Nun konnte ich nichts mehr dagegen tun. "Abby!" es war Luca. "Bitte halt einfach mal deine scheiß Klappe! Tu mir nur noch diesen einen Gefallen!" schrie ich ihn an.
Die Tränen strömten mir übers Gesicht. Alle sahen mich an. "Habt ihr nix besseres zu tun?" kam es jetzt von Pauline. Sofort verteilten sich alle wieder und es wurde wieder lauter. Pauline kam zu mir und nahm mich in den Arm. Aus dem Augenwinkel sah ich Luca. Er stand bei Nico und musste sich warscheinlich gerade eine Standpauke abholen. "Pauline, ich bin dir sehr dankbar dafür aber ich würde jetzt gerne allein sein!" ich sah sie flehend an. Sie nickte und drückte mich nochmal bevor ich nach oben lief."Wenn was ist ich bin hier!" sagte sie noch und ich lächelte sie gequält an.
Ich ging in mein Zimmer und schloss ab. Ich ließ mich an der Tür herunter rutschen und meine Tränen hatten freien Lauf. Ich wusste das es eine scheiß Idee war das Luca kommt. Ich hatte es von anfang an gewusste. Aber eigentlich konnte er ja garnichts dafür. Schließlich hatte dieser Depp die Pflichtaufgabe gestellt. Ich stand vorsichtig auf und öffnete die Balkontür. Die kalte Luft kam mir sofort entgegen und meine Körper hüllte sich in Gänsehaut. Ich streifte die Vorhänge zur Seite und trat nach draußen. Der Himmel war klar und man konnte einige Sterne erkennen. Mal wieder war Vollmond und der Balkon war so gut beleuchtet.
Ich setzte mich auf den Holzsessel und legte mein Kopf auf meine Knie. Es war recht kalt aber die frische Luft tat mir gut. Von unten hörte man die Laute Musik und man sah die bunten Lichter die sich in unserem Pool spiegelten. Ich zog meine Beine noch näher an mich heran. Ich saß einfach nur da und weinte. Ich hörte ein leises poltern aber reagierte nicht weiter darauf. Im Moment nahm ich eigentlich nur den Schmerz war. "Hey!" jemand kam auf den Balkon. Ich drehte mich um und sah Nico. Sofort fiel ich ihm in die Arme. "Wie bist du hier reingekommen?" fragte ich leise. "Unsere Zimmer haben die gleichen Schlüssel!".
Wir setzen uns auf den Sessel und er hielt mich einfach nur in seinen Armen. "Du wolltest Pauline nicht sehen aber lässt es zu das ich hier bin?" er setzte sich auf und sah mir in die Augen. "das ist was anderes!" entgegnete ich. Ich hatte keine Lust groß darüber nach zu denken. Wieder begann ich zu weinen. " Nicht weinen Kleines!" sagt er beruhigend und wischte mir die Tränen von der Wange. er roch nach Alkohol und war trotzdem noch bei klarem Verstand.
In seinem Armen fühlte ich mich so geborgen. Ich fühlte mich geliebt. Er sah mir wieder in die Augen. Ich konnte seinen Blick nicht deuten. Seine Atmung wurde schneller und ich spürte seinen Atem auf meiner Haut. Ich war wie versteinert.Ich wusste nicht was hier gerade passierte, bis Nicos Lippen, die auf meinen lagen, mich wieder zurück in die Realität holten.

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Geschwisterliebe
Teen FictionNach wenigen Sekunden trennten sich unsere Lippen. Ich sprang auf und fuhr mir durch die Haare. "Shit!" auch er stand auf. "Es tut mir leid.Das ist alles meine Schuld!"sagte ich leise. "Sag sowas nicht Abby!" er sah verzweifelt aus. "Lass es uns e...