11. Kapitel

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Es war 3:27 Uhr als ich auf meinen Wecker sah. Mein Kopf tat höllisch weh und meine Augen waren ausgetrocknet. Seufzend stand ich auf und ging in die Küche. Dort füllte ich mir ein Glas Wasser ein und nahm eine Kopfschmerztablette. Als ich ins Wohnzimmer ging  und das Licht einschaltete, bekam ich einen halben Herzentfarkt. Auf der Coutch saß Nico und sah mich an. "Musst  du mich so erschrecken?" ich atmete tief durch und setzte mich auf den Sessel. Er sah verschlafen und fertig aus. Wahrscheinlich genau so wie ich. "Sehe ich so erschreckend aus?" er versuchte sich ein Lächeln abzuringen doch es klappt nicht so gut. "Nein, Nico." ich schüttelte mit dem Kopf. "Hast du geweint?" Nico sah mich besorgt an. Ich sah ihn einfach nur an und sagte nichts. "Abby, es tut mir leid."  er sah so aus als wöllte er noch etwas sagen wollen, doch mehr wollte ich nicht hören. "Es ist in Ordnung." ich stand auf, stellte mein Glas in die Spüle und ging dann wieder nach oben. Nico stand an seiner Zimmertür und drehte sich zu mir um. "Ich wünschte es wäre so viel anders." dann schloss er die Tür hinter sich. Was wünschte er sich wäre anders? Das wir keine Geschwister sind? Oder das er mich nicht lieben würde?

Verwirrt legte ich mich zurück in mein Bett. Ich hatte plötzlich das Bedürfnis mit jemanden über das ganze zu reden auch wenn es keiner verstehen würde. Selbst ich finde, dass es absurt ist. Bruder und Schwester haben sich in einander verliebt. Wobei ich mir momentan nicht so sicher bin, ob Nico wirklich überhaupt noch Gefühle für mich hatte. Warum musste es auch alles so kompliziert sein? Was würde Pauline dazu sagen? Sollte ich es ihr wirklich erzählen? Aber es bedrückte mich schon so lange und schließlich war sie meine beste Freundin.

Am nächsten Morgen hatte ich den Entschluss gefasst, alles Pauline zu erzählen. Wir hatten schon so viel durch gemacht und ich hoffte wirklich, dass sie mich verstand. Es war 6:47 Uhr und ich hatte die ganze Nacht nicht geschlafen. Ich nahm mein Handy in die Hand und wählte die Nummer meiner besten Freundin. "Du weißt schon wie spät es ist oder?" Pauline klang verschlafen. Kurz zweifelte ich daran ob es die richtige Entscheidung war ihr davon erzählen zu wollen. "Sorry, aber wir müssen reden." ich klang ernst und musste meine Tränen zurück halten. "Was ist los Abby? Was ist passiert?" sofort klang sie hell wach und schien besorgt. "Es geht um Nico." sagte ich nur. "Was ist ist mit ihm? Jetzt erzähl doch mal!" Pauline war sichtlich beunruhigt. Ich schwieg kurz, atmete  noch einmal durch und sprach dann. "Wir haben uns geküsst und das nicht nur einmal." ich war froh das es raus war. Pauline war still. " Ich habe mich in Nico verliebt." immer noch sagte sie nichts. Und langsam bekam ich Angst, dass sie mich für krank hielt.

"Pauline sag doch bitte was!" ich flehte sie an um zu erfahren was sie dachte. "Ich hätte mit Allem gerechnet aber nicht damit." sagte sie und hörte sich überrolt an. "Ich weiß auch nicht was ich machen soll aber es ist einfach so passiert." ich schüttelte den Kopf. "Abby, das ist echt..komisch." sagte Pauline vorsichtig. "Ich weiß." ich stimmte ihr zu. Das war es, komisch. "Okay, dann weiß ich erst mal bescheid. Ich muss Schluss machen."damit legte sie einfach auf. Ich hoffte so sehr das ich jetzt nicht auch noch meine beste Freundin verloren hatte.

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