1. Kapitel

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"Phillip, willst du Kaffee?" ich stand in der Küche und rief nach oben. Nico war ebenfalls schon dabei sich Frühstück zu machen, nur Phillip brauchte morgens etwas länger. "Gerne." kam es nun von oben und kurz darauf erschien auch mein größter Bruder in der Küche. Wir setzten uns an den Küchentisch und unterhielten uns über den bevorstehenden Tag, welcher zum Glück der letzte Schultag vor den Herbstferien war.

"Kommen Mama und Papa überhaupt in den Ferien nach Hause?" fragte ich in die Runde. "Ich glaube nicht." Phillip sah mich traurig an. Ich seufzte. Unsere Eltern waren nur ziemlich selten bei uns, da sie eine eigene Firma etwas weiter weg betrieben. Mama kam öfter nach Hause um nach dem Rechten zu sehen, aber Papa dachte viel zu viel an die Arbeit. Es war schade aber Realität. Ich hatte mich mittlerweile an diese Situation gewöhnt, da ich es von kleinauf nicht anders kannte. Deshalb war ich auch umso glücklicher meine beiden Brüder, Nico und Phillip, an meiner Seite zu haben. Wenn es mir nicht gut ging, waren sie immer an meiner Seite und dafür war ich ihn so dankbar.

Nach dem Frühstück fuhr Phillip etwas eher zur Uni, als Nico und ich zur Schule liefen. Auf dem Weg sammelten wir noch meine beste Freundin Pauline ein, welche uns bis zur Schule begleitete. Ich konnte von Glück sprechen, dass sie in meiner Nähe wohnte. Ich wüsste nicht, was ich in manchen Situation ohne sie gemacht hätte. Sie gab mir so viel Kraft. Deswegen verstand ich auch umso weniger, weshalb sie Nico nicht leiden konnte. Er sagte sie sei falsch und würde mich nur ausnutzen, was keinenfalls stimmte. Zu oft hatte ich diese Diskussion schon mit ihm geführt.

In der Schule verabschiedete ich mich von Nico und ließ Pauline schon ins Klassenzimmer vorgehen. Ich wartete auf Luca. Wir waren nun schon seit 2 Monaten zusammen und ich war verdammt glücklich. Auch wenn unsere Beziehung es am Anfang nicht leicht hatte, da Luca der beste Freund von Nico war. Mein großer Bruder war deshalb nicht angetan von dem Gedanken, seine kleine Schwester mit seinem besten Freund zu sehen. Nach vielen Gesprächen mit ihm, Luca und auch Phillip, gab er sich geschlagen. Er hatte einfach nur Bedenken um mein Wohl und Angst um seine Freundschaft zu Luca. Bei einer Trennung wusste er nicht auf welcher Seite er stehen sollte.

Weil Luca nach 5 Minuten immer noch nicht auftauchte, wurde ich langsam nervös. Es klingelte vor, als ich eine Nachricht bekam - natürlich von ihm. Er würde sich verspäten und wir würden nach der Schule im Park sprechen. Er schien wirklich spät dran zu sein, da er ohne jegliche Emotion und Herzen schrieb. Ich schob diese Gedanken zur Seite und lief schnell ins Schulgebäude. Wenig später setzte ich mich neben Pauline und ließ, die letzten Stunden vor den Ferien über mich ergehen.

Nach der letzten Stunde stand ich mit Pauline bei den Parkplätzen. "Die Ferien werden gut." sie warf mir einen vielsagenden Blick zu. "Ich weiß." wir mussten beide lachen. Wie jede Ferien hatten wir viel vor, was wir unternehmen wollten. Somit freuten wir uns riesig, dass nun endlich frei war. Pauline und ich unterhielten uns gerade, als Nico zu uns stieß. "Fährst du mit Heim oder triffst du dich mit Luca?" Pauline ignorierte er komplett. "Luca holt mich gleich ab und wir gehen in den Park. Ich warte aber noch bis Line abgeholt wird." ich lächelte meine beste Freundin an.

Nico nickte nur, als auch schon Phillip gefahren kam. "Hey Süße." kam es von der Beifahrerseite. Wenig später stieg Claire aus und ich fiel ihr in die Arme. "Claire! Ich freue mich so dich zu sehen." ich strahlte. Phillip und Claire waren schon über 4 Jahre zusammen und so gehörte sie schon zur Familie. Ich hatte Claire wirklich ins Herz geschlossen. Jedoch waren sie auf dem Sprung und wollten nur Nico noch schnell abholen. Auch Pauline wurde abegholt und so stand ich wieder allein da. Von Luca noch immer keine Spur. Hoffentlich gab es für sein Verhalten keinen anderen Grund, als angenommen.




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