"Abby? Hörst du mich?" ich wusste nicht ob ich mir die Stimmen nur einbildete oder ob es real war. Wo ich war und was passiert war, wusste ich nicht. Ich versuchte meine Augen zu öffnen doch das Licht war zu hell. "Sag doch was." ich kannte diese Stimme sehr gut. "Bitte Abby, Mom und Dad kommen gleich wieder und ich darf hier nicht sein."die Stimme klang verzweifelt und traurig.Dann wurde es laut. Viele Stimmen schallten auf einmal durch den Raum. Ich konnte nicht verstehen was sie sagten, denn es war zu viel für mich. Danach wurde es plötzlich still und ich versuchte erneut meine Augen zu öffnen. Diesmal gelang es mir.
"Abby. Sie ist wach." von der einen auf die andere Sekunde konnte ich mich an alles wieder erinnern. Meine Mom und mein Dad sowie Phillip standen vor mir. Ich blickte mich um und sah das ich im Krankenhaus war. "Alles gut?" fragte mich Phillip. Ich nickte nur. "Wo ist Nico?" fragte ich leise. "Ach Schatz, wichtig ist jetzt erstmal das du wieder gesund wirst." Mom lenkte einfach vom Thema ab.
Wollte er nicht hier sein oder durfte er nicht? Ich wollte weiter darüber nachdenken doch mein Kopf wurde plötzlich so schwer und ich konnte meine Augen nicht mehr offen halten. So sehr ich mich auch anstrengte, ich verlor den Kampf gegen die Schwäche meiner Lieder.
Ein paar Tage nach meiner Unterkühlung, durfte ich heute wieder nach Hause. Ich freute mich auf zu Hause aber nur aus einem Grund. Nico. Ich hatte ihn seit dem ich Krankenhaus war, nicht mehr gesehen. Er fehlte mir so sehr. Ich wusste nicht wirklich ob die Liebe zwischen uns je eine Chance bekommen würde, aber ich wusste das sie echt wahr und das ich dafür kämpfen würde.
Endlich zuhause angekommen, ließ ich mich erstmal auf mein Bett fallen. Ich war so froh wieder heimische Umgebung um mich zu haben. Voller Vorfreude lief ich rüber zu Nicos Zimmer. Ich atmete noch einmal kurz durch und klopfe dann an die Tür. Ich wartete nicht auf einen Kommentar, sondern öffnete einfach die Tür.
Schlechte Idee.
Verstört sah ich in sein Zimmer. Auf dem Bett saß er. Küssend mit einem Mädchen. Ich stand einfach nur da und starrte die beiden an. Ich merkte wie mir die Tränen in die Augen stiegen aber ich unterdrückte sie. "Abby!" Nico sah mich verwirrt an. "Tut mir leid, ich wollte euch nicht stören." ich lächelte künstlich und knallte dann die Tür hinter mir zu.
Warum? Warum tat er mir das an?
Ich schloss hinter mir meine Zimmertür ab und brach nach ein paar Schritten zusammen. Ich begann bitterlich zu weinen. Zu viele Gedanken und Gefühle schwirrten in mir herum, die ich nicht verstand . Ich hörte ein Klopfen an meiner Tür. "Abby, mach bitte die Tür auf!" Nico klang niedergeschlagen. Ich konnte nicht aufhören zu weinen und bekam kaum noch Luft. Der Schmerz in meinem Herzen hörte nicht mehr auf und das führte mir vor Augen, dass ich mich in meinem Bruder verliebt hatte.
Wieder klopfte es an meiner Tür. "Abby, bitte!" es klang als würde er weinen. Ich kroch zur Tür und öffnete sie. Sofort blickte ich in Nicos Augen. Sein Blick brach mir mein Herz wieder. Er hatte geweint. Ich hatte meinen Bruder einmal in meinem Leben weinen gesehen als unser Großvater gestorben war. "Lass mich das erklären!" er sah mich flehend an. "Nico...Nico, ich kann das nicht mehr!" ein paar Tränen rannten mir übers Gesicht. "Nein,nein-" er wollte noch etwas sagen doch ich knallte ihm die Tür vor der Nase zu. Ich konnte seine Stimme im Moment einfach nicht mehr ertragen.
"Es ist doch nicht weit weg und ihr könnt uns gerne jeder Zeit besuchen kommen!" Phillip lächelte mich an. Er zog mit seiner Freundin zusammen und der Abschied stand bevor. "Okay" ich nahm meinen großen Bruder noch einmal in den Arm, als Nico in den Flur kam. Ich schaute ihn nur kurz an und lief dann direkt wieder hoch in mein Zimmer. Ich konnte ihn einfach nicht mehr sehen und ging ihm deshalb aus dem Weg. Das Phillip jetzt noch auszog machte es nicht leichter für mich, mit der Stuation klar zu kommen.
Als es an der Haustür klingelte, wusste ich sofort das es Nicos Freundin sein wird. Ich hasste sie. Ich hasste sie seit der 1 Sekunde. Draußen hörte ich sie kichern und Nico lachen. Sofort schossen mir die Tränen in die Augen und mein Herz zog sich vor Schmerz zusammen. Ich konnte es nicht ertragen, dass er glücklich war. Ich dachte er hätte die selben Gefühle für mich. Hat er mich nur ausgenutzt? Warum machte er das? Ich begann laut zu schluchzen doch keiner hörte es. Ich war so allein. Ich lag zusammen gerollt in meinem Bett und weinte bis ich zu schwach war um meine Augen offen zu halten.

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Geschwisterliebe
Teen FictionNach wenigen Sekunden trennten sich unsere Lippen. Ich sprang auf und fuhr mir durch die Haare. "Shit!" auch er stand auf. "Es tut mir leid.Das ist alles meine Schuld!"sagte ich leise. "Sag sowas nicht Abby!" er sah verzweifelt aus. "Lass es uns e...