Kapitel XIX

14 1 0
                                    

„Ich habe Luca oft von unserem Club erzählt und deswegen meinte er, dass Teens for science genau das Richtige für uns wäre! Und das Beste: Er sitzt in der Jury!" Mona rutschte fortwährend an ihrem Stuhl herunter vor lauter aufkommender Verliebtheit. Oje, es hatte sie tatsächlich erwischt!

Mal davon abgesehen, so ein Wettbewerb war bestimmt eine coole Sache. Genau solch eine Herausforderung brauchte der Club!

„Erzähl uns mehr darüber. Wann beginnt der Wettbewerb? Und vor allem, was winkt dem Gewinner-Team?", drängte Andre die völlig hingerissene Mona. Sicher, dass so eine Frage ausschließlich von ihm kommen konnte. Da blieb mir nichts anderes übrig, als mit den Augen zu rollen.

„In genau zwei Wochen. Also mitten in den Pfingstferien!", gab sie bekannt.

Perfekt. Die Ferien hatte ich ja total außer Acht gelassen! Doch ich war mir nicht sicher. Würden sie schon nächste Woche beginnen oder erst in einer drauf? Ziemlich seltsam für einen Schüler so etwas Wichtiges zu vergessen. Meistens hatte ich während dieser Zeit sowieso nichts zu tun. In den Urlaub gingen wir bloß im Sommer. Ansonsten unternahmen wir als Familie nie etwas und mit dem Club war das auch so eine Sache für sich.

Als ich dann den anderen diese fast schon abgrundtief peinliche Frage stellte, sah selbst Cleona mich schief an.

„Scarlett, du weißt WAS nicht? DU WEISST NICHT, WANN DIE FERIEN BEGINNEN? TICKST DU NOCH GANZ RICHTIG? WILLST DU MICH UMBRINGEN?" Mona begann mich mit heruntergeklapptem Kinn gewaltig durchzurütteln. Mir wurde indessen äußerst schwindelig zu Mute, doch ich sagte kein Wort, da ich es als eine Art gerechtfertigte Bestrafung auffasste.

„Es bleiben nur noch exakt drei Tage, sieben Stunden und dreißig Minuten bis zum Ferienanfang.", belehrte Dome mich rechthaberisch.

„Ist gut, ist gut. Es tut mir ja leid.", entschuldigte ich mich kleinlaut für mein schmähliches Unwissen.

Ich war froh, dass Mona einfach fortfuhr. So vergaßen alle im Raum schleunigst das eben Geschehene. „Der Gewinn ist das Beste daran: Das Team, welches den ersten Platz belegt, darf eine Woche lang nach Tokyo reisen, um bei der weltgrößten Wissenschafts-Messe sein Projekt zu präsentieren."

Allein die Vorstellung. Wir in Tokyo. Als Teil der größten Wissenschafts-Messe der Welt. Eine Woche lang. Der Traum eines jeden anstrebenden Naturwissenschaftlers!

„Hammer.", säuselte Andre gedankenversunken.

„Dasselbe habe ich auch gesagt." Kathrin wickelte sich verträumt eine rote Haarsträhne um ihren Finger.

Das hörte sich so genial an. Doch, wenn wir mal auf dem Boden der Tatsachen blieben, dann sollte uns schnell bewusst werden, dass wir uns etwas ziemlich Außergewöhnliches ausdenken mussten, um wahrlich den ersten Platz belegen zu können.

Mein Blick fiel auf Cleona, welche momentan über einen von Andre gerissenen Witz kicherte, den ich überhaupt nicht mitbekommen hatte. Ich dachte an meinen Traum. Wie ich sie eiskalt für das Publikum verkauft hatte. Das war die böseste Wissenschaft.

Allerdings wurde ich prompt von Mona aus dem Gedankengang gerissen, da sie chaotisch vor meinem Gesicht ihre Hand auf und ab zu bewegen begann.

„Scar, freust du dich denn nicht?", fragte sie mich mit trauriger Miene.

„Doch! Natürlich! Ich bin völlig aus dem Häuschen!", rechtfertigte ich mich entrüstet vor meinen Freunden, die mir letztendlich ihren Glauben abtraten.

„Dürfen wir überhaupt zu sechst in ein Team? Immerhin ist Cleona ja jetzt offiziell ein Teil unseres Clubs.", wandte Andre sich an Mona, die daraufhin sofort eine Antwort wusste.

Wicked ScienceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt