21. das blaue Kleid

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Von heute auf morgen vergesse ich alle Sorgen.

Von heute auf morgen werde ich glücklich sein.

Von heute auf morgen wird alles anders werden , denn ich habe beschlossen ohne dich zu sein.
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Es war der letzte Tag der Sportwoche und wie die restlichen Tage stand ich morgends früher auf um mein Training hinter mich zu bringen. Immerhin schaffte ich es nun ohne am Ende auszusehen als ob ich gestorben wäre und gleich wieder auferstanden.

Zum Glück war die Sonne nicht so erbarmungslos und hatte sich hinter ein paar dunklen Wolken versteckt.

Ich lief meine Runde zu Ende und beeilte mich zum Schulareal zu gelangen.
Was mir auffiel war, dass Brian den Kontakt zu mir vermied. Eigentlich war mir das auch egal, aber wenigstens hätte er mir in die Augen schauen können. Jedoch stand er nur neben Sally und unterhielt sich mit ihr.

Auch Rewan stand etwas abseits und so hockte ich mich einfach auf einen Stein und versuchte aufzupassen was die Sportlehrerin von sich gab.

Es war der letzte Tag und nächste Woche fand das Rennen statt. Ursprünglich fand es immer montags statt, jedoch hatten sie es auf Mittwoch verschoben. Viele Menschen würden versammelt sein und so weit ich es mitbekommen hatte, durfte der Gewinner eine Ansprache halten.

"Ich hätte noch etwas zu sagen.", kam es auf einmal von Brian. Überrascht über den plötzlichen Unterbruch blickten alle zu ihm. Er stellte sich ein wenig weiter weg von Sally und sah ihn dir Runde. Natürlich vermied er den Augenkontakt zu mir.

" Mein Vater..", began er und ich stiess ein lautes Seufzen aus.
"Spears etwas zu sagen?", meinte Brian aber sein Blick lag noch immer bei allen anderen ausser mir. Das sah ziemlich komisch aus.
" Nein, red weiter."
"Also mein Vater hat sich bereit erklärt euch allen ein Sportoberteil zu sponsern mit welchem ihr auch an dem Wettbewerb den Langstreckenlauf absolviert. Auch die anderen Schüler erhalten eines.
Wenn wir die ganze Schule daran teilnehmen lassen, wird das ein riesen Erfolg. Es wird wie eine Art riesen Flashmob, alle mit dem gleichen Shirt. Wir würden auf jeglichen Titelblättern von Zeitschriften stehen."

Meine Gedanken schweiften ab. Mir kamen diese Worte so bekannt vor, dass waren die selben Worte , die Brian zu dem Typ auf der Toilette gesagt hatte. Aber was wollte er damit erreichen? Seinem Vater und dessen Unternehmen mehr Aufmerksamkeit schenken?

"Also wer ist dabei?", kam es von Brian. Alle klatschten und hoben die Hände. Die Ausicht auf einen Beitrag von sich in einer Zeitung zu sehen, war für alle das Höchste. Nur ich blieb still und blickte auf den Boden. Brian tat einfach so, als ob er mich nicht gesehen hätte und fuhr fort:" Dann wäre das beschlossene Sache, mein Vater hilft euch und ihr ihm." Er grinste bis über beide Ohren.

Die Sportlehrerin machte wieder weiter und erklärte uns einige Regeln zum Wettbewerb und was wir heute alles zu tun hatten.

Auf einmal stand Teps neben mir. "Wenn Brian gewinnt, dann hält er eine rede über die Firma seines Vater's. Vor lauter Anfragen und Interviews wird sich dieser dann kaum retten können.", meinte er grinsend. Ich schüttelte nur den Kopf und wartete darauf, dass sich auch die anderen am Start versammelten.

Brian's Vater durfte nicht gewinnen. Und das würde ich zu verhindern wissen.

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Es war Samstagnachmittag und Sally und ich hatten uns vor der Bushaltestelle versammelt. Sie wollte noch ein Kleid für heute Abend besorgen.

Schon den ganzen Tag war es mehr als bewölkt gewesen und es würde bestimnt noch heute regnen.

Zum Glück war das ganze mit dem Langstreckenlauf durch , jedoch gab ich das mit dem trainieren noch nicht auf. Brian durfte nicht gewinnen.

" Sollte ich eher etwas schlichteres kaufen? Oder was findet Brian echt besser?" Sally sah mich fragend an.
"Am besten schauen wir einmal was es hat, Brian soll zufrieden sein. Abgesehen davon siehst du in jedem Kleid toll aus."
Und das stimmte auch, Sally konnte jegliche Kleider anziehen.

"Was ziehst du an?"
"Irgendetwas wird sich wohl finden.", meinte ich nur und betrat mit Sally zusammen den Bus der inzwischen erschienen war.

" Ach und Em, es tut mir leid wegen dem von Brian. Er hat gestern noch gesagt er hätte mit dir geredet wegen dem Problem was seinen Vater angeht. Ich wollte nicht, dass er gleich zu dir rennt, ich wollte nur wissen ob es wahr ist." Sally betrachtete ihre langen Nägel während sie sprach.

"Schon okay, lassen wir das Thema.", meinte ich nur. Ich wollte Sally nicht noch mehr in das ganze hineinziehen. Also sprachen wir auch die restliche Zeit nicht mehr darüber sondern über alles andere. Am Ende fanden wir sogar noch ein tolles meeresblaues Kleid für Sally, dass hinten ein wenig länger war und wie angegossen passte. Ich selbst kaufte mir sogar ein schwarzes Kleid, obwohl ich mir vorgenommen hatte kein Geld für so etwas auszugeben.

Rewan sollte so gegen halb neun kommen , also hatte ich noch ein wenig Zeit. Sally war schon früher auf der Party und half Brian alles vorzubereiten. Erst jetzt kam mir wieder in den Sinn, dass ich heute auf Brians Party ging und wenn er könnte würde er mich am liebsten wahrscheinlich wieder ausladen.

Ich zog das Kleid an und kämmte mir noch schnell meine Haare. Ich hatte mir für Sonntag einen Plan gemacht. Ich würde noch einmal zu Brians Vater gehen und Fotos machen. Nur für den Fall, dass Brian trotz allem gewinnen würde. So würden dann die anderen auch sehen, dass Brian's Vater alles andere als gut war.

Ich packte gerade alles in eine Tasche was ich brauchte, als es an dee Haustüre klingelte. Überrascht sah ich auf die Uhr, es war erst 10vor 8Uhr , wieso sollte Rewan schon hier sein?

Mit schnellen Schritten lief ich die Treppe hinunter und öffnete die Haustüre. Aber es war nicht Rewan..

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