Ich zwang mich gleich wieder auf, aber Brian's Vater hatte mich bereits eingeholt. Er packte mich an den Schultern und riss mich zu sich herum. Der Stoff meiner Bluse gab einen weiteren kläglichen Laut von sich.
"Was tust du hier?!", rief er wütend. Seine Augen schienen aus dem Gesicht zu springen, sein Atem ging flach und sein Kopf war Tomatenrot. Er war wütend, sehr wütend.
" Ist es verboten hier zu sein?", rief ich zurück.
"Hast du Bilder gemacht?", sein Blick lag nun auf der Kamera die immer noch an dem schwarzen Bändel hing der um meinen Hals baumelte. Zum Glück trug die Kamera den Schutz noch, ansonsten hätte sie den Sturz bestimmt nicht überlebt." Ist das auch verboten?!", zischte ich. Ich wusste nicht von wo ich diesen Mut nahm. Meine Beine zitterten und meine Hände wussten nicht wohin.
"Es ist verboten!", rief er wütend und packte mich am Kragen meiner Bluse.
" Wenn es verboten ist, dann verheimlichen Sie wohl etwas!""Lassen Sie das Mädchen los."
Ich war froh und gleichzeitig überrascht, als Rewan's Stimme erklang.
"Dich kenne ich doch!", rief Herr Terrs und ließ mich für einen Moment los. Doch dieser Moment reichte mir aus und ich rannte um mein Leben. Rewan tat das gleiche und gemeinsam flogen wir beinahe über den Waldbogen zurück zu dem Auto das wie verlassen neben dem Pawe stand.Die Fahrertüre stand noch immer offen, als ob Rewan einfach heraus gesprungen wäre. Ich stieg schnell ein und betete innerlich, dass Brian's Vater uns nicht erreichen würde. Zum Glück fuhr Rewan gleich los und bewältigte die Straßen in einem wahnsinnigen Tempo. Mein Herz wollte sich aber noch immer nicht beruhigen und meine Finger krallten sich in den weichen Stoff der Sitze.
Auf einmal hielt Rewan rechts an und stieg aus. Überrascht blickte ich nach Draußen. " Alles okay?", fragte ich zögerlich. "Aussteigen, sofort!", meinte er ärgerlich. Ich nickte nur und stieg dann aus. Ich hatte gar keine Möglichkeit zu ihm zu laufen, da stand er bereits vor mir und hatte links und rechts die Arme abgestützt so dass ich nicht gleich wieder abhauen konnte. Nicht das ich das vorgehabt hätte.
" Spinnst du total?", war das erste was er mir an den Kopf warf. Ich erschrak kurz an seinem Tonfall, versuchte mich aber wieder zu beruhigen. Er zitterte leicht.
"Beruhige dich!", rief ich und versuchte irgendwo in seinen Augen einen Flecken zu finden, der nicht vor Wut zu kochen schien.
" Hör auf damit dich in Gefahr zu bringen!", rief er stattdessen ohne sich nur ein bisschen beruhigt zu haben."Ich lasse das nicht zu, dass Brian's Vater den Pawe zerstört!"
"Emma!"
Erneut zuckte ich zusammen, als er meinen Namen aussprach. Das taten die wenigsten.
"Das hier ist ein Geschäftsmann und er ist reich. Sehr reich, du hast bestimmt das Haus von seiner Familie gesehen , auch obwohl du betrunken warst. ""Na und? Dann bin ich eben nicht reich. Ich lasse es nicht zu, dass Brian den Langstreckenlauf gewinnt. Mir egal ob er dein Freund ist."
Rewan warf kurz einen Blick hinter sich. Er seufzte laut auf.
"Ich kenne viele Mädchen verstehst du."
Überrascht sah ich ihn an. "Große Leistung.", gab ich zurück. Mein Blick verfinsterte sich und beinahe konnte er mit Rewan's wütendem Ausdruck von Vorhin mithalten." Und jeder dieser Mädchen verfolgt ihre Ziele brav Zu hause. Sie mischt sich nicht in irgendwelche Sachen ein und schon gar nicht stiftet einen von ihnen ihren Nachbaren an bei so etwas mitzumachen. Die meisten sind auch brünett."
"Toll!", rief ich eine Spur wütender.
" Und du bist störrisch und mischt dich in Sachen ein die dich nichts angehen. Und ich mache mir verdammt noch einmal Sorgen um dich, darum bin ich dir auch gefolgt. Also lass es Em verstanden?!"Ich klappte den Mund auf um etwas zu erwidern. Doch irgendwie fand ich nichts passendes darauf und klappte den Mund einfach wieder zu. Wie ein Fisch auf dem trockenen Land.
"Wieso machst du dir immer Sorgen? Hör auf damit. Mach dir Sorgen um Jorja oder Brian oder Teps.", zischte ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen. Irgendwie war mir das als einziges Vernünftiges eingefallen. Doch im nachhinein klang es sogar für mich einfallslos.
" Weil mich die nicht interessieren. Jorja kümmert sich um ihr Image und Brian ist mein bester Kumpel nach wie vor, aber bei so Sachen kann ich ihn nicht unterstützen. Ach und Teps.", er stieß einfach eine Art knurren aus, doch das war irgendwie auch schon Antwort genug.
Ich gab es auf und hörte auf ihn wütend anzustarren. Noch immer lagen seine Arme links und rechts von mir auf dem Auto. Er war mir gefährlich nahe, aber irgendwie hatte ich mich daran gewöhnt. Ich hatte mich an seine Nähe gewöhnt. An seine Art und an sein ständiges Sorgen machen.
"Tut mir Leid.", sprach ich. Rewan nickte nur leicht. " Mach das nie mehr Spearsverstanden?", fragte er so leise wie möglich. Ich nickte. Er schien mir immer näher zu kommen und dieses Mal wäre ich ihm wahrscheinlich auch nicht ausgewichen so wie die anderen Male. Doch er schüttelte auf einmal den Kopf und stieß sich vom Wagen ab.
"Ich bringe dich Nachhause. Morgen sehen wir weiter."
Und damit war die Diskussion beendet.Während der ganzen Fahrt schwiegen wir und ich schrieb Sally eine Sms das wir reden mussten. Danach blickte ich nach Draußen auf die Straße und nichts anderes spuckte mehr in meinem Kopf als das Wissen, dass er sich Gedanken um mich machte. Das brachte mich sogar ein wenig zum lächeln.
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Spiegelscherben
Romance✿ Ein Mädchen mit Augen so dunkel wie die tiefe des Meere's Ein Mädchen mit Haar so hell wie das Licht der Sonne. ✿ Em ist 18 Jahre alt und auf dem Weg ihre Träume zu verwirklichen. - "Wenn ich eine Uhr hätte, mit der ich die Zeit kontrollieren kö...