4. Kapitel

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Ich packte gerade meinen kleinen Koffer und meine Gitarre ins Auto, während mir mein Vater dabei zu sah.
Heute war Sonntag und somit offiziell der letzte Tag, an dem ich in Emiliy's Home lebte - hoffentlich! -.
Das Klavier hatte ich der Klinik gespendet, die es dankend annahm.

Seit John mir und meiner Familie mitgeteilt hatte, dass ich normal zur Schule gehen konnte, war jetzt schon etwas mehr als eine Woche vergangen. In dieser Zeit redete ich nicht viel mit meiner Familie, da sie mir immer noch nicht sagen wollten, was mit Mason los war. Der hatte sich auch immer noch nicht bei mir blicken lassen.

Nachdem ich meinen Koffer und die Gitarre verstaut hatte und noch einmal zurück zu meinem alten zu Hause schaute, stieg ich ins Auto meines Vaters. Er hatte einen Audi R8 in weiss. Also eigentlich gehörte dieser meinem Dad und meiner Mum. Kyles war Schwarz. Die anderen hatten alle kein eigenes Auto, obwohl sie alle einen Führerschein hatten. Sie sagten sie hätten es nicht nötig allen unter die Nase zu reiben, wie viel Geld wir doch hatten. Atlanta sagte auch noch, dass sie sowieso gerade kein eigenes Auto bräuchte, da sie das nächste Schuljahr in Russland verbringen würde.

Sie alle zusammen hatten zwei Autos, die sie sich teilten und das klappte auch ganz gut so, sagten sie. Keine Ahnung, was das für Autos waren. Das einzige, das ich wusste war, dass sie auch ziemlich teuer waren, vier Sitzplätze und vier Räder hatten aber mehr wusste ich auch nicht über Autos.
Ich glaubte es waren zwei Volvos aber ja. Nebensache.

„Freust du dich darauf mit Mason und Meik in eine Klasse zu kommen?", brach Dad die Stille, die sich zwischen uns ausgebreitet hatte.
Ich nickte. Ich freute mich wirklich, schliesslich wäre ich ja eigentlich eine Stufe unter den Zwilingen, aber irgendwie hatte mir mein Privatlehrer schon einen Teil des Stoffes aus der zehnten Klasse beigebracht. Also bin ich nun ganz offiziell eine Zehntklässlerin.

Wir fuhren eine sehr grosse Einfahrt hinauf zu unserem Haus. Ich war schon oft hier. Aber trotzdem war ich öfters - viel öfters - im Emily's.
Das Haus war ziemlich gross, aber als Villa würde ich persönlich es nicht unbedingt bezeichnen.
Es war weiss, hatte eine Veranda und ein Dach. So. Es hatte ein Wohnzimmer, eine Küche, zwei Stöcke, genug Zimmer und dazugehörige Badezimmer, einen Fitnessraum, einen riesigen Garten und einen Pool. Ich achtete nicht besonders auf das Haus. Für mich war es einfach ein Haus. Nicht mehr und nicht weniger. Dad parkierte in der Garage und sofort kam Kyle und nahm
meinen Koffer aus dem Kofferraum des Audis. Die Gitarre trug ich selber ins Haus.

Mein Zimmer befand sich im oberen Stock. Also stieg ich die Treppen nach oben und öffnete meine Zimmertür. Kyle war direkt hinter mir. Ich ging einige Schritte ins Zimmer und blieb stehen, während Kyle an mir vorbei ging und meinen Koffer aufs Bett legte.
„Auspacken kannst du selber, oder?", fragte er mich und sah mich dabei hilfsbereit an.
Ich lächelte sachte und sagte:„Natürlich!"
Er lächelte zurück und als er gerade an mir vorbei gehen wollte um zu den anderen ins Wohnzimmer zu gehen, das ich absichtlich ignoriert hatte, hielt ich ihn am Arm fest und sah ihm in die Augen.
„Ich hab die lieb, Kyle", flüsterte ich.
„Ich dich auch, Prinzessin", flüstere er zurück und gab mir einen Kuss auf den Scheitel. Dann verliess er den Raum und ich war allein.

Ich schaute mich in meinen Zimmer um und stellte fest, dass es überhaupt nicht verändert wurde. Es war sehr gross. An der Wand zu meiner Linken stand mein grosses Himmelbett, rechts daneben neben dem Fenster befand sich ein mittelgrosses Büchergestell mit einigen Büchern und hauptsächlich Filmen - meine Lieblingsfimle und -bücher war Twilight. Ich liebte Twilight einfach über alles! Die Bücher hatte ich sicher bereits fünfmal gelesen und die Filme etwa doppeöt so oft geschaut. Auf der rechten Seite des grossen Fensters, das auf einen kleinen Balkon führte stand ein Schreibtisch. Das einzige was neu war, war der weisse Flügel, der fast in der Mitte des Zimmers stand. Ich legte meine Gitarre ebenfalls sachte aufs Bett, trat an den Flügel und lies meine Finger leicht über die Tasten gleiten. Er war wunderschön.
Ich setzte mich auf den Hocker und begann zu spielen. 'Die fabelhafte Welt der Amélie'.

Alive - Wie er mir half zu lebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt