Ich fiel schreiend aus dem Bett.
„Verdammt, Tessa! Was ist los mit dir?!", fragte ich aufgebracht.
„Ich hatte einen furchtbaren Albtraum!", schluchtzte sie,„Und dann bin ich aufgewacht und du lagst trotzdem noch hier. Wie schrecklich!"
Ich verdrehte genervt die Augen und sah auf unseren Wecker.
„Wir müssen uns anziehen. In 10 Minuten gibt es Frühstück."
„Was?! Hast du etwa das Gefühl, ich kann mich in 10 mickrigen Minuten frisch machen?", zickte mich Tessa an.
„Das ist mir ehrlich gesagt egal. Du hättest den Wecker früher stellen sollen", sagte ich Schulter zuckend während ich mich anzog.Nach fünf Minuten schlenderte ich auf die Tür zu und sagte Tessa noch:„Versuch dich etwas zu beeilen!"
Tessa zischte noch etwas wie:„Von dir lass ich mich nicht herumkommandieren, du Miststück!"
Aber da war ich bereits auf dem Weg zum Frühstück.*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
„Also. Bevor ich euch den Ablauf des heutigen Tages erkläre, wollte ich noch kurz wissen, ob es auf eurer Seite noch irgendwelche Fragen bezüglich des Lagers gibt?", fragte Mr. Sullivan.
Tessa streckte auf der Stelle ihren Arm in die Höhe.
„Ich verlange, dass meine Hüttenmitbewohnerin auszieht!"
Ich verdrehte schon das zweite Mal an diesem Tag die Augen. Wegen Tessa litt ich irgendeinmal noch an Augenzuckungen.
„Dieses Thema hatten wir doch schon. Es gibt keine Hütten mehr", sagte Mr. Sullivan bedauernd, sah mich dabei jedoch an. Immerhin hatte er Mitleid.
Das hätte er sich aber eigentlich früher überlegen können, als er die Hüttenverteilung aufstellte. Vermutlich hatte er das Gefühl, ich würde gut mir ihr auskommen, aber falsch gedacht!
Ich konnte schliesslich keine Wunder bewirken.
„Sie könnte im Prinzip auch einfach draussen schlafen. Mit den Blutegeln gestern ist sie ja auch ganz gut ausgekommen. Die scheinen irgendwie verwandt zu sein", verkündete sie und ihre beiden Amhänhängsel gackerten über ihren 'tollen' Witz.
„Halt die Klappe, Tessa!"
Verwundert drehte ich mich zu Ethan um.
„Was ist denn eigentlich mit dir los, Ethy? Warum verteidigst du sie so oft?", zischte sie ihm beleidigt zu.
„Persönliche Probleme können Sie klären, nachdem ich Ihnen den heutigen Plan erklärt habe!", Mr. Sullivan schaute erwartungsvoll in die Klasse. Wir schwiegen.
„Gut. Wenn es keine weiteren Einwände gibt: Für heute werdet ihr in Dreiergruppen unterwegs sein. Ihr bekommt ein Arbeitsblatt, auf dem jegliche Namen von Tieren, Pflanzen und Pilzen darauf stehen. Ihr versucht möglichst alle Dinge auf dem Blatt zu finden und macht ein Foto davon. Anschliessend, nach maximal 3 Stunden, seid ihr wieder zurück und druckt die Bilder mit dem dazugehörigen Namen aus. Verstanden?
Und bevor ihr schon beginnt irgendwelche Gruppen zu bilden: Ich habe mir die Freiheit genommen und die Gruppen bereits per Los gebildet."
Die klasse stöhnte ein weiters Mal auf, während Mr. Sullivan eine Liste vor die Linse nimmt.
'Ah! Witzig, das reimt sich! Eine Liste vor die Linse. Eine Linse vor die Liste. Eine Liste vor die Linse...'
„Natalia Ocean, Mason Ocean und Ethan Black!", riss mich die Stimme meines Lehrers in die Realität zurück.
Ich stand von der Bank auf, auf der ich bis gerade eben noch gesessen hatte und ging auf die Jungs zu, die bereits auf mich warteten.
„Ich hoffe du hast in der letzten Naturkundestunde gut aufgepasst. Denn ich habe es nicht und habe keine Ahnung, was genau zu welcher Pflanze oder zu welchem Tier gehört", lachte Mase mir entgegen.
„Oder welcher Pilz", ergänzte ich.
„Das gehört doch zu den Pflanzen!", konterte mein Bruder.
Bevor ich den Mund auch nur aufmachen konnte, fiel mir Ethan ins Wort:„Nein, so ganz richtig ist das nicht. Früher, da hatte man das in der Tat gedacht. Doch heute wissen wir, dass sich die Pilze von den Pflanzen unterscheiden. Die Pflanzen zum Beispiel sind grün. Und das ist so, weil sie Photosythese machen. Die Pilze widerum sind nicht grün. Das liegt daran, dass sie eben gerade keine Photosythese machen."
„Wow. Ich bin beeindruckt Black!"
Mason klopfte Ethan auf die Schulter.
„Und ich bin beleidigt. Eigentlich wäre der Klugscheisser meine Rolle gewesen!", schmollte ich.
„Du hättest das auch gewusst?!", fragte Mase verdutzt.
„Mann bist du bescheuert", lachte ich,„Das solltest du eigentlich auch wissen, wenn du in der letzten Stunde nicht aufgepasst hast. Das ist so etwas vom ersten, das man lernt."
„Ja, kann sein, dass ich so in allen Stunden nicht zugehört habe..."
Ich nahm Mason lachend das Arbeitsblatt aus der Hand und lief in den Wald. Die Jungs folgten mir auch sofort und schon begannen wir mit unserer Übung.*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Nach knapp 3 Stunden waren wir zurück im Lager. Wir konnten nicht ganz alle Dinge, die auf dem Blatt standen finden, aber immerhin knapp mehr als dreiviertel davon. Ausserdem kam es einige Male zu einer kleinen Meinungsverschiedemheit zwischen Ethan und mir. Ich hatte keinen blassen Schimmer, was mit diesem Typen los war. Denn als wir uns kennen lernten letzte Woche, da war er so kalt zu mir. So distanziert und gemein. Doch jetzt verteidigte er mich gegen Tessa und war sogar recht freundlich. (Wenn wir uns nicht gerade über den Namen einer Pflanze oder eines Pilzes stritten.)
Wir wurden bis zum Abendessen nicht ganz fertig mit dem Beschriften der Bilder. Deshalb bot ich den Jungs an es nachher fertig zu machen, da ich keine Lust hatte den Rest des Abends entweder mit meinen Mitschülern zu verbringen oder mit Tessa, die ich in unsere Hütte verschwinden sah.
Es dauerte keine Stunde, bis ich unsere Bilder Mr. Sullivan abgeben und müde in meine Hütte gehen konnte. Doch da erwartete mich der blanke Schrecken.
Kaum öffnete ich die Tür, kam mir lautes Gestöhne entgegen. Auf Tessas Bett vergnügten sich zwei offenbar sehr.
„Ach du gelocktes Meerschweinchen!", entfuhr es mir.
„Wer ist denn da?", kicherte Tessa.
„Egal wer es ist. Komm auch zu uns!", stöhnte Ethans Stimme.
„Vielen Dank für das Angebot, aber ich passe dann lieber", sagte ich und machte einen riesen Bogen um Tessas Bett.
„Natalia? Bist du das?!", kreischte Tessa und auch Ethan schien etwas geschockt, denn er versuchte sich irgendwie von Tessa herunter zu drehen.
„Ja, aber kein Problem! Lasst euch von mir bloss nicht stören."
Ratz fatz schnappte ich mir meinen Schlafanzug und flüchtete so schnell wie nur irgend möglich wieder aus unserer Hütte.
Im Dunkeln schlich ich zu der Hütte von Mike und Mason - Mase hatte mir gesagt, dass sie gemeinsam in einer Hütte waren.
Leise klopfte ich an und hoffte dabei, dass die Jungs noch nicht schliefen und keinen weiteren Besuch hatten.
Als ich Mikes Stimme hörte „Herein!" rufen, streckte ich vorsichtig meinen Kopf durch die Tür.
Ich hatte Glück. Meine Brüder lagen in ihren Bett, sahen aber nicht sonderlich verschlafen oder so aus. Vermutlich hatten sie sich noch über etwas unterhalten oder so.
„Nati? Was tust du denn hier? Ist alles in Ordnung? Hast du deine Medikamente überhaupt genommen?!", Mase stand von seinem Bett auf und kam besorgt auf mich zu.
„Nein, keine Sorge. Alles gut. Und ja keine Angst, ich habe das mit den Tabletten vollkommen im Griff. Ich musste nur eben aus meiner Hütte fliehen, da Tessa und Ethan gerade ihren Spass hatten", antwortete ich, während mir bei der Erinnerung einen Schauer des Ekels über den Rücken lief.
Mason und Mike lachten.
„Was findet ihr da so komisch?", fragte ich also leicht verärgert.
„Entschuldige bitte, Kleines. Aber weisst du, so etwas ist in unserem Alter eigentlich total normal", erklärte Mike.
„Also es ist normal, wenn man es mit jemandem auf einer Klassenfahrt treibt, obwohl es eigentlich verboten ist?!"
„Jap genau so siehts aus, Schwesterherz. Uns wäre es jedoch lieber, wenn du abnormal bist und dich diesem Brauch nicht anschliesst. Am besten wirst du einfach Nonne."
Mason grinste mich spitzbübisch an.
„Ihr braucht euch überhaupt rein gar keine Sorgen zu machen, denn das ist das Letzte, was ich tun werde. Was die Sache mit der Nonne angeht: Das lasse ich mir doch mal durch den Kopf gehen."
Meine Brüder schienen zufrieden zu sein.
„Und was hast du jetzt vor?", Mase sah mich und dann meinen Schlafamzug fragend an.
„Nun ja... Ich habe gedacht, ich ziehe mich hier kurz um, warte noch ein kleines Bisschen ab und dann gehe ich zurück", erklärte ich Schulterzuckend.
„Wenn du Pech hast, dann musst du noch ein langes kleines Bisschen warten. Denn Ethan ist für sein Durchhaltevermögen ziemlich bekannt, was einer der Hauptgründe ist, weshalb er bei den Ladies so gut ankommt. Er kann es verdammt lange zurückhalten, weisst du", kritisierte Mike meinen Plan.
„Erstens: Wollte ich das gar nicht so genau wissen. Und zweitens: Kann ich mich hier jetzt umziehen? Ja oder Nein?"
„Klar kannst du das."
Unschlüssig stand ich jetzt trotzdem da.
„Jungs? Könntet ihr euch vielleicht umdrehen?"
Wieder einmal lachten sie bloss.
„Was ist denn mit dir los? Seit wann stört dich das so? Und ausserdem ist das nichts, was wir nicht schon gesehen hätten", schmunzelte Mike.
Ich verdrehte die Augen und startete einen Starrwettkampf, den ich kurz darauf gewann und die Jungs sich geschlagen umdrehten.*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Salüü meine Schnuffis! ;)
Ich wollte mich hier noch kurz bei denen bedanken, die sich bei meinem letzten Kapitel die Zeit genommen haben, um mir einen Kommentar zu hinterlassen! :*
DANKE! :) :*
Würde mich freuen, wenn ihr mir Votes und Kommis dalassen würdet. :)
Liebe Grüsse und eine schöne Woche (vielleicht auch schöne Tage bis zum Mittwoch;))
Eure
CatGirl1313 :)
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Alive - Wie er mir half zu leben
Dla nastolatkówNatalia erlebt einen sehr schweren Start ins Leben und hat so nie die Chance, ein richtiges Mädchen zu sein. Ihre Krankheit hält sie in jensten Krankenhäusern und Kliniken fest. Bis zu diesem einen Tag, der ihr erster Lichtblick seit eineinhalb Jah...