8. Kapitel

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Roxie und Logan schienen ziemlich in Ordnung zu sein. Beide waren etwas... Crazy. Aber das machte mir nichts aus.
Wir verglichen unsere Stundenpläne und fanden heraus, dass die beiden in meiner Paralellklasse waren und wir hatten sogar einige Unterrichtstunden zusammen.

„Sag mal, müsst ihr in Sozialkunde auch dieses 4 monatige Kennenlern-Projekt machen?", fragte mich Roxie plötzlich auf dem Weg zu Englisch, das wir zusammen hatten.
„Ja müssen wir", brummte ich.
„Ich muss es mit Logan machen. Und du?"
„Seid ihr zwei eigentlich ein Paar?", stellte ich eine Gegenfrage.
Roxie blieb aprubt stehen und sah mich geschockt an.
„Ernste Frage?"
Ich nickte.
Sie fing an zu lachen und dann schüttelte sie sich am ganzen Körper.
„Meine Güte, nein! Wir sind beste Freunde seit dem Kindergarten!", schrie sie schon fast.
„Tut mir leid!", nuschelte ich,„Ich dachte nur, weil er dich so angesehen hat."
„Pff. Wie soll er mich denn angesehen haben? Wie seine beste Freundin natürlich! Und mit wem musst du jetzt dieses Projekt machen?", wechselte sie das Thema.
„Mit Ethan Black", antwortete ich knapp und Roxie blieb ein weiteres Mal stehen. Wenn das so weiterging, dann kamen wir nie in Englisch an.
„Sagtest du gerade ohne Witz: Ethan Black?!", fragte sie schon fast hysterisch.
„Ja?"
„Jetzt, meine Süsse, bist du total am Arsch! Du hast Tessa, die Schulbitch und Cheerleaderkapitänin, und Ethan Black, der Badboy der Schule, an der Backe. Ich wünsche dir viel Spass beim Versuch zu überleben in diesem Chaos!"
„Ich danke dir, neue Freundin", spottete ich ironisch und lief nun etwas schneller in Richtung Klassenraum.

Als wir endlich ankamen, waren wir klar zu spät und klopften an die Türe. Roxie ging sofort nach hinten an ihren Platz und ich blieb unschlüssig vorne stehen. Dann sagte ich einfach:„Ich bin die Neue."
„Weiss ich. Stell dich bitte kurz vor", sagte mein Englischlehrer.
„Ich bin Natalia Ocean und bin neu hier. Ich bin in den Ferien hierhergezogen", sagte ich brav.
„Gut. Setzen Sie sich doch auf einen freien Platz."
Auf einen 'freien Platz' setzen war gut. Im Raum gab es gerade mal einen einzigen noch freien Platz neben einem blonden Typen. Meiner Meinung nach, war das einer von Ethans 'Badboy-Mitgliedern'. Denn er sah weder schlecht noch freundlich aus.
Ich ging langsam auf ihn zu und wollte mich auf den Stuhl neben ihm setzen.

Doch da war plötzlich kein Stuhl mehr.

Ich landete überhaupt nicht lady-like auf dem Boden und funkelte den Typen wütend an. Dieser lachte mich jedoch nur aus. Genau wie die ganze Klasse, die in gröhlendes Gelächter fiel. Roxie sprang von ihrem Platz auf, um mir zu Hilfe zu kommen und half mir wieder auf.
Miesgelaunt packte ich den leeren Stuhl, der sich nun einen Meter von meinem Hintern entfernt war und hielt ihn fest, bis ich sicher darauf sass.
„Haben Sie es wirklich nötig die Aufmerksamkeit Iherer Mitschüler noch mehr auf sich zu lenken, Miss Ocean?", fragte mich mein Lehrer genervt.
„Tut mir schrecklich leid! Es gehört nunmal zu meinen Hobbys mich neben den Stuhl zu setzten. Ich komme einfach nicht dagegen an", antwortete ich mit ironischem Unterton, der nicht zu überhören sein konnte.
„Ich wäre Ihnen sehr verbunden ihr Verlangen zu zügeln." Mit dieser Aussage sorgte er für noch brüllenderes Gelächter meiner Mitschüler und sogar ich musste über seine Wortwahl schmunzeln.
Der Unterricht begann und ich würdigte meinem Pultnachbar keines Blickes.
Als ich endlich die Hälfte dieser Doppellektion hinter mir hatte, fauchte mich der blonde Typ neben mir an:„Was fällt dir eigentlich ein, mich zu ignorieren?!"
„Bitte, was?"
„Du solltest mich begaffen, wie alle anderen Weiber das hier auch tun!"
„Was läuften den bei dir Berg ab?!"
Ich rutschte mit meinem Stuhl so weit von ihm ab, wie überhaupt möglich und ignorierte seine zornigen Blick gekonnt.

Das war wohl die High School.

Als die Doppelstunde vorbei war sprang der Typ neben mir auf und eilte aus der Tür, so wie es Ethan zwei Stunden vorher auch gemacht hatte.
Roxie gesellte sich gleich darauf zu mir und sagte verträumt, als sie merkte, wie ich ihm nachstarrte:„Das ist Jacob. Er gehört zu den Badboys und ist nach Ethan der heisseste Typ hier. Naja. Nicht mehr. Jetzt ist der heisseste Typ nach Ethan Aiden Ocean, dann folgt Dylan Ocean. Er ist als so bei den Mädchen jetzt auf Platz vier und darauf ist er überhaupt nicht gut zu sprechen. Deshalb ist er manchmal zu unserem Geschlecht etwas muffig drauf."
„Ach was du nicht sagst!", sagte ich nun völlig bei der Sache. Wie konnten meine Brüder in so kurzer zeit gleich Badboy Nummer zwei und drei werden?
Wir liefen zusammen in Richtung Cafeteria, da wir jetzt Mittagspause hatten. Logan gesellte sich auf halbem Weg zu uns und nach einem kurzen Gruss bohrte ich bei Roxie weiter nach:„Und wer folgt Jacob? Ich meine wer ist auf Nummer fünf? Und wie viele gibt es überhaupt von denen?"
Meine neue Freundin war sofort Feuer und Flamme. Anscheinend fand sie dieses Thema ausserordentlich interessant.
„Auf Platz fünf sind die beiden Zwillinge Mike und Mason Ocean. Ist ja klar, dass sie sich den Rang teilen. Schliesslich sehen sie genau gleich aus. Seit den Sommerferien gibt es jetzt acht Badboys und vorher waren es nur vier. Die Ocean-Brüder sind schon etwas vor den Sommerferien hergezogen und urplötzlich sah man sie, wenn man sie sah, nur bei Ethan und seinen Jungs", erzählte sie begeistert.
„Und weisst du, was das allerkrasseste ist?", mischte sich Logan mit ein.
Ich schüttelte den Kopf.
„Sie alle spielen Football und sind dazu noch die besten Spieler des ganzen Teams! Ich versteh das einfach nicht!"
Bildete ich mir das nur ein oder fing er beim letzten Satz an zu schmollen?
„Du musst ihn entschuldigen. Er ist selbst auch im Football-Team und hat hart dafür gearbeitet einer der Lieblinge des Coaches zu sein", enschultige Roxie.
„Ich war einer seiner Lieblinge! Dann sind diese Ocean-Schönlinge gekommen!", rief Logan aufgebracht.
Roxie lachte:„Sei doch nicht so!"
Wir betraten die Cafeteria und stellten uns ohne grosse umschweife bei der Essensausgabe an.

Alive - Wie er mir half zu lebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt