Ich fiel vom Brett und kurz bevor ich auftauchte, begann mein Hals furchtbar zu brennen.
Schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen. Der Schmerz lähmte mich fast. Das Einzige, was ich zu stande brachte, war zu schreien. Doch durch mein Geschrei verschluckte ich immer mehr Salzwasser und ich wusste, wenn ich nicht sofort an Land kam, dann würde ich ertrinken.
Mit viel Kraft schaffte ich es, mich aufs Brett zu ziehen. Vorsichtig befühlte ich meinen Hals und zuckte bei dem Brennen zusammen. Wieder konnte ich schwarze Punkte sehen und ich hörte, wie jemand verzweifelt und schmerzerfüllt aufschrie. Es dauerte einen Moment, bis ich bemerkte, dass ich es selbst war.
Ich versuchte die schwarzenPunkte, die mir die Sicht nahmen wegzublinzeln und gerade, als ich das Gefühl hatte, wieder Herrin meiner Sinne zu sein, begann mein Fuss ebenfalls zu brennen wie Feuer. Nein, es war um einiges schlimmer.
Der Schmerz war der selbe, wie der an meinem Hals und wieder schrie ich schmerzerfüllt auf.
Ich musste mich wahnsinnig bemühen, mich an meinem Surfbrett festzuhalten, damit ich nicht wieder ins Wasser fiel.Da ich wissen wollte, was das unerträgliche Brennen verursachte, sah ich nach unten zu meinem Fuss. Was ich jedoch erblickte, liess mich vor Schreck fast ohnmächtig werden.
Quallen!
Überall um mich herum schwammen grosse, fette, hellrosane Quallen!
Das erklärte das Brennen.
Obwohl das Meer aufgrund des kommenden Sturmes fast schwarz war konnte ich die verfluchten Tiere in unheilvollem Mass erkennen.
Die schwarzen Punkte kehrten wie auf einen Schlag zurück und ich musste mich an meinem Brett festklammern, um nicht herunter zu fallen. Die Tatsache, dass das Meer immer wie unruhiger wurde und dass es auch noch begann zu regnen, machte meine Situation auch nicht gerade besser.
Mein Bewusstsein schwand.
Die Welt begann sich zu drehen.„Natalia! Nati!"
Ich hob meinen Kopf leicht an, als ich jemand hörte meinen Namen schreien. Das Einzige was ich sehen konnte, waren die grossen Wellen und die vielen Quallen um mich herum. Die Welt drehte sich immer wie schneller um mich herum. Die schwarzen Punkte wollten einfach nicht mehr verschwinden. Sie vermehrten sich sogar. Mein Hals und mein Fuss pochten unerträglich schmerzvoll und als ich keine Kraft mehr hatte, gaben mein Arme nach und ich krachte auf das Brett. Ich bemerkte nur noch, wie mein Körper wieder von Wasser umgeben war, dann ein weiters Brennen in meinem Gesicht. Schliesslich fühlte ich gar nichts mehr.
Ich fiel bloss in ein tiefes schwarzes Loch.*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
„Sie wird es schaffen! Sie ist stark!", meine Brüder sahen mich abschätzend an. Bis Mason meinte:„Nein, sie ist doch nicht stark genug. Sie wird irgendwann sterben und dann müssen wir ihr nichts mehr vormachen."
Sie brachen in schallendes Gelächter aus und ich rannte weinend aus dem Haus.
Plötzlich fand ich mich in der Schule wieder und entdeckte dort Roxie. Sofort ging ich auf sie zu und als sie mich erkannte, setzte sie einen angeekelten Blick auf und wich einige Schritte zurück. „Verschwinde sofort wieder! Du bist krank! Wer möchte schon in deiner Nähe sein?"
Wie vor den Kopf gestossen stand ich da. Einige Mitschüler versammelten sich um uns herum und begannen mich hin und her zu schubsen. Sie beschimpften mich, bespuckten mich und zogen mir an den Haaren. Als ich hinfiel lachten sie alle und zeigten auf mich.
Auf einmal standen Tessa und Ethan Arm in Arm vor mir. „Sie ist sowas von zu bemitleiden, dieses kleine Miststück", stellte Tessa fest und schaute gespielt mitleidig auf mich herunter. Ethan zog sie wortlos zu sich heran und küsste sie lange und innig.
Mir liefen die Tränen in Bächen über die Wangen. Schnell rappelte ich mich auf und stürzte durch die Schülermenge. Ich lief und lief, bis ich hinfiel und nicht mehr wieder aufstand. Plötzlich befand ich mich unter Wasser und ich versuchte verzweifelt nach oben zu schwimmen. Meine Lunge fühlte sich an, als würde sie gleich explodieren. Ich schloss die Augen für einen Moment und als ich sie wieder öffnete, war ich umgeben von Quallen in allen Grössen. Sie waren überall. Ich konnte nichts anderes mehr sehen und dann brachen sie über mich herein.*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Ein regelmässiges Piepsen riss mich aus meinem unruhigen Schlaf.
Die Sonne schien durch ein grosses Fenster in das Zimmer, in dem ich mich befand, und liess so alles unerträglich hell aussehen. Ich schloss sofort wieder die Augen und wartete einen Moment, bis ich einen weiteren Versuch startete.
Vermutlich war es die Morgensonne, die durch den Raum flutete.
Ich sah mich um und bemerkte erst da, dass ich mich in einem Krankenhauszimmer befand. Angestrengt dachte ich nach, was passiert war, doch ich konnte mich nur noch an den Surfwettbewerb mit Ethan erinnern. Was danach geschehen war, fand ich in meinen Erinnerungen leider nicht mehr.Da ich unbedingt wissen wollte, weshalb ich hier war, streckte ich meine Hand zu dem roten Knopf über mir, um eine Krankenschwester zu rufen, doch besonders weit kam ich nicht, da mich ein fürchterliches Brennen an meinem Hals und an meiner Wange sofort zusammenzucken liess. Vorsichtig tatste ich an meinen Hals und erfühlte einen dicken Verband. Weshalb war mir der nicht schon früher aufgefallen? Ich befühlte meine ebenfalls brennende Wange und auch dort befand sich etwas verbandähnliches. Was war bloss geschehen? Ausserdem fühlte sich meine Lunge an, als hätten hunderte Bienen sie verstochen.
Ich wollte gerade meinen Körper nach weiteren Verbänden und oder Schmerzen absuchen, als die Tür geöffnet wurde und Ethan den Raum betrat.
Als er sah, dass ich wach war, blieb er wie angewurzelt stehen und sah mich schuldig an.
„Hey", brach ich mühsam über die Lippen, was meine Wange noch mehr brennen liess und auch meine Lungen rebellierten. Ich verzog das Gesicht.
Ethan kam wortlos ans Krankenbett und setzte sich auf einen Stuhl, der direkt daneben stand.
„Wie geht es dir?", fragte er mich mit brüchiger Stimme. Hatte er etwa geweint?
„Ganz gut. Glaube ich. Wie lange war ich ohne Bewusstsein?" Ich bemühte mich sehr den Schmerz in meinem Gesicht, in meiner Lunge und an meinem Hals zu vergessen. Ethan senkte den Blick und meinte:„Nicht lange, keine Sorge. Es waren knapp zwei Tage. Etwas weniger."
Ich nickte nachdenklich. „Und was ist passiert?"
„Du kannst dich nicht erinnern?", fragte Ethan und hob seinen Blick wieder an. Ich schüttelte ganz leicht den Kopf. „Nein. Ich kann mich an unseren Surfwettbewerb erinnern und daran, dass ich danach noch einmal alleine raus bin. Doch das wars auch schon."
Ethan sah mich nachdenklich an. „Wir haben dir eine Weile zugesehen, bis du einmal vom Brett gefallen bist und wir viel zu lange nichts mehr von dir gesehen haben, da die Wellen da schon ziemlich hoch waren. Jedenfalls haben wir dich schreien gehört. Mehrere Male. Ich bin sofort gekommen um zu sehen, was los war. Dann habe ich die vielen Quallen gesehen und mir war klar, dass dich eine erwischt hatte."
Er hob seine Hand und erst da sah ich, dass auch er einen Verband trug. Während ich ihn sachte berührte, fuhr er unbeirrt fort:„Mich hat bei deiner Rettung auch eine erwischt, doch das ist nicht so schlimm, wie die, die dich am Hals und im Gesicht verbrannt hat."
Instinktiv fasste ich mir an den Hals und zuckte bei dem Brennen gleich wieder zusammen. Ethan nahm meine Hand in seine. Gedankenverloren betrachtete ich unsere Hände.
„Du hast mich gerettet?", fragte ich kleinlaut, ohne meinen Blick von unseren Händen zu lösen.
Mit seinem Zeigefinger hob er mein Gesicht vorsichtig etwas an und meinte ernst:„Ich würde dich immer wieder retten. Egal wo du dich befindest."*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Heiy :)
Tut mit echt leid, dass das Kapitel nicht gerade lang ist und ihr dafür auch noch so lange warten musstet :(
Ich habe zur Zeit leider viel zu viel um die Ohren und ohne Unterbruch Kopfschmerzen. Das ist zum verrückt werden! :((
Höchstwahrscheinlich wird nächsten Mittwoch auch kein Kapitel kommen, da ich wirklich zu beschäftigt bin mit kommenden Tests, meinem Geburtstag, der auch bald ist, und meiner Konfirmation...
Ich hoffe ihr nehmt mit das nicht allzu übel und ich verspreche euch, dass bald wieder zweimal pro Woche ein Kapitel kommt.
Bis bald
Eure CatGirl1313 :*
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Alive - Wie er mir half zu leben
Fiksi RemajaNatalia erlebt einen sehr schweren Start ins Leben und hat so nie die Chance, ein richtiges Mädchen zu sein. Ihre Krankheit hält sie in jensten Krankenhäusern und Kliniken fest. Bis zu diesem einen Tag, der ihr erster Lichtblick seit eineinhalb Jah...