Ich fiel zu Boden auf die Knie. Ich weinte und Tom hielt mich fest. Vor mir auf dem Boden lag Luna, blutüberströmt. Daneben lag ein Zettel mit der Aufschrift Molly.
Ich nahm ihn und las.
Liebste Molly.
Du machst mich sauer. Erst verlässt du deine Wohnung, dann wechselst du deine Nummer, dann fickst du mit dem Bullen rum und dann tust du so als wäre nichts gewesen. Und zu guter Letzt versuchst du mich mit einer billigen Alarmanlage aufzuhalten. Vor dir siehst du deine geliebte Luna. Ich habe ihr ein Narkosemittel gespritzt und sie mit Schweineblut beschmiert. Sie ist nicht tot. Sie wacht in 2 Stunden wieder auf. Aber du siehst was passiert wenn du mich nochmal so sauer machst.
Ich schrie und hielt Luna in den Händen. Tom eilte zu mir mit ihrem Körbchen und einem nassen Handtuch, um das Blut weg zu wischen. Ich setzte mich neben sie und streichelte über ihren Kopf. Der Spuk war nicht vorbei. Im Gegenteil - er entfachte erneut. Und dieses Mal noch schlimmer. Tom lief in der Wohnung Rauf und runter. Plötzlich schlug er mit seiner Faust vor die Wand. Ich erschrak und zuckte zusammen.
Verdammte Scheiße!, brüllte er.
Irgendwie muss man dieses Dreckschwein doch fassen können. Ich beschütze dich. Ich lasse nicht zu, dass dir was passiert!Ich schluchzte und versuchte zu lächeln. Tom kam zu mir und Luna auf die Couch. Er nahm mich in den Arm, drückte mich fest an sich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich konnte sein Herz schlagen hören und sein Parfum riechen. Ich fühlte mich sicher bei ihm und beruhigte mich langsam wieder, als Luna die Augen öffnete.
Du bist hier nicht sicher. Er war in der Wohnung und er wird wieder kommen, Molly., sagte Tom zu mir.
Ich nickte. Ich wusste dies selbst und es bereitete mir noch mehr Angst. Tom nahm sein Handy und wählte eine Nummer.
Hallo Stan,
Ich brauche eine gU mit 24 Stunden Sw und 24 Stunden Ob. Hm... Ja...
Sofort! Hm. Okay.
Bis gleich.Er legte auf.
Mit wem hast du telefoniert und was bedeutet gU, Sw und obs?, fragte ich ihn entsetzt.
Das sind Abkürzungen für geheime Unterkunft, Schutzwache und Observation., antwortete er mir bestimmt.
Und nun komm, pack ein paar Sachen zusammen und lass uns verschwinden..., sagte Tom.
Ich blieb wie angewurzelt stehen und stotterte U-und w-was, wenn er m-mich auch dort findet?
Wird er nicht, Süße. Hauptsache wir sind erstmal hier weg, bevor er die nächste Sache planen kann. Hol deine Sachen, ich nehme Luna und dann lass uns fahren, du bist hier nicht sicher!
Ich nickte und lief ins Schlafzimmer.
Hysterisch schmiss ich ein paar Sachen in meine Tasche und zog mir eine Jacke an. Tom stand im Türrahmen mit Luna auf dem Arm und tippte nervös mit dem Fuß auf dem Boden umher. Immer wieder schaute er auf seine Uhr am Handgelenk und dann nach draußen durchs Fenster.Stan sollte eigentlich schon lange da sein, wo bleibt er?, nuschelte er nervös
Er wird schon gleich kommen, machte ich mir selbst Hoffnung.
Eine halbe Stunde später sah ich Blaulicht aus der Ferne.
Da ist er bestimmt, rief ich nervös.
Das Auto hielt vor meiner Haustür. Stan stieg aus, nahm mir meine Tasche ab, Tom gab mir Luna und half mir ins Auto. Er sah noch mal nach links und rechts, um sicher zu gehen, dass niemand uns beobachtete und stieg auch ein.
Wo Warst du so lange?, fragte Tom genervt.
Es tut mir leid. Unfall auf dem Highway. Ich musste erste Hilfe leisten., antwortete Stan schuldig.
Wo fahren wir jetzt hin?, fiel ich den Männern ins Wort, um Streit zu vermeiden.
Beide schwiegen.
Nach einer Weile antwortete mir Stan.
Nun, zunächst musst du ein paar Tage bei uns auf der Wache bleiben, bis wir mehr Informationen über diesen Kerl haben. Dann kommst du in so etwas ähnliches wie in ein Zeugenschutzprogramm. Das bedeutet für dich, dass du zunächst eine neue Identität bekommst, sprich einen neuen Ausweis, einen neuen Namen, eine komplett neue Vergangenheit.
Er schwieg wieder.
Und dann?, fragte ich leise mit zittriger Stimme.
Dann..... Dann, wenn wir mehr über diesen Mann wissen, musst du dich äußerlich verändern. Vermutlich werden dir die Haare anders gemacht, du bekommst andere Kleidung, einen ganz anderen Stil.
Wieder schwieg er. Ich gab ihm einen bösen Blick durch den Rückspiegel. Dann fuhr er fort.
Und zuletzt..... Wirst du in einer geheimen Unterkunft der Regierung unterkommen mit Schutzwache vor dem Anwesen Bis wir diesen Mistkerl haben. Sollte das alles nichts bringen, musst du ein komplett neues Leben in einer anderen Stadt beginnen und darfst keinen Kontakt zu ehemaligen Freunden oder deiner Familie haben.
Nun senkten sich die Köpfe der beiden. Ich streichelte Luna über den Kopf, die mich wehleidig mit ihren Knopfaugen ansah. Na wenigstens darfst du bei mir bleiben flüsterte ich Luna zu. Ich schaute aus dem Fenster und mir liefen die Tränen über die Wangen. Tom schaute rinter zu mir und streichelte mir über die Lippen.
Ganz ruhig, Darling. Alles wird gut.
Ich zwang mich zu lächeln, in diesem Moment tat es einen gewaltigen Schlag und alles um mich herum wurde dunkel...
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When a Stranger calls
HorrorMolly lebt ein ganz normales Leben bis zu dem Tag, an dem sich durch einen Anruf alles verändert...