Kapitel 6

58 1 0
                                    

Ich öffnete langsam die Augen. Ich konnte nicht erkennen wo ich war. Irgendwas tropfte auf meine Beine und ich fasste mir an die Stirn. Mein Kopf brummte und als ich die Hand runter nahm war diese blutverschmiert. Irgendetwas stupste mich an und ich erschrak. Luna lag neben mir. Ihr Bein war verdreht, der Knochen schaute aus ihrem Bein und es blutete. Ich zerriss meine Bluse und schnürte ihr die Pfote ab, dass sie kein weiteres Blut verliert. Sie heute laut und dann kam es mir wie ein Geistesblitz.

Tom! Stan ! Shit!

Ich schaute nach vorne. Stan saß am Steuer. Der Kopf lag auf dem Lenkrad und nun dröhnte mir das Hupen in den Ohren. Der Airbag, der unter seinem Kopf war, war rot von dem Blut was an seinem Körper herunter lief. Daneben saß Tom. Ich sah, dass er in den Sitz gepresst war, die Augen aufgerissen hatte und schwer atmete. Ich schüttelte ihn und schrie immer wieder seinen Namen, aber er reagierte nicht.

Zitternd versuchte ich mein Handy aus der Tasche zu graben. Wir standen mitten in einem Graben auf einer wenig befahrenen Landstraße direkt hinter einem Dorf. Ich wählte den Notruf. Eine zarte Frauenstimme meldete sich.

Notrufzentrale, was kann ich für sie tun?

H-hallo? Mein Name ist Molly Church. Wir hatten gerade einen Unfall auf der Road 213.

Miss Church. Ganz ruhig. Wer ist wir? Wie viele Personen sind bei Ihnen?

Ich und mein Freund Tom und sein Freund Stan. U-und mein H-und Luna stotterte ich

Bitte bewahren Sie die Ruhe Miss Church. Sind Sie verletzt? Ist noch jemand verletzt?

Ich habe eine Platzwunde am Kopf, mein Freund Tom ist bei Bewusstsein, antwortet mir aber nicht, meine Luna hat sich das Bein gebrochen und Stan ist bewusstlos und blutet. Bitte! Sie müssen sich beeilen! Bitte! Ich fing an zu weinen, zu schluchzen und zu schreien.

MISS CHURCH! MISS CHURCH! Bitte beruhigen sie sich. Die Kollegen wurden alarmiert und müssten in wenigen Minuten bei Ihnen sein. Bitte versuchen Sie die Ruhe zu bewahren und halten Ausschau nach den Helfern. Alles wird gut Miss Church!

Die Frau legte auf. Ich stand am Straßenrand mit Luna im Arm. Mir war inzwischen Alles egal, Hauptsache der Notarzt kam bald.

Keine zwei Minuten später traf er ein. Ein Sanitäter kam auf mich zugerannt, nahm mir Luna aus der Hand und übergab sie der Feuerwehr, die direkt hinter gefahren kam. Er nahm mich mit zum Krankenwagen und versorgte meine Wunde.

Was ist mit Luna? Wo ist Tom? Und wie geht es Stan? Fragte ich den Sanitäter.

Miss Church, wir müssen abwarten bis die Polizei uns mehr Informationen gibt, ich kann nichts dazu sagen!

Ich wippte unruhig umher und tippte auf meinem Oberschenkel herum.

MISS CHURCH! Sie müssen ruhig halten, ich kann Ihnen so die Wunde nicht versorgen!

Ich versuchte meine Nervosität und Angst zu unterdrücken und hielt still. Dann sah ich einen Polizisten auf mich zu kommen.

Miss Church? Können Sie mir ein paar Fragen zum Unfallhergang beantworten?

Ich nickte. Ich versuche es. Habe aber nicht mehr viel Erinnerung.

Nun Miss Church, wie kam es denn zu dem Unfall?

Wir sind durch das Dorf gefahren und ich schaute aus dem Fenster. Dann knallte es und dann fehlt mir jede Erinnerung. Erklärte ich dem Polizisten unter Tränen.

Okay. Ihr Freund, Mister Tom Salford konnte leider auch keine Aussage machen. Er steht zu sehr unter Schock. Er redet die ganze Zeit von einer Jenna. Kennen sie eine Jenna?

Mein Atem stockte. Was war mit Jenna? Sie war doch gar nicht dabei!

Ja, natürlich! Sie ist meine beste Freundin. Jenna Irish!

Nun, war sie denn bei dem Unfall dabei oder beteiligt? Meist reden Menschen, die unter Schock stehen, von dem was sie bei dem Unfall gesehen haben.

Nein! Sie saß nicht mit im Auto! Sie war nicht dabei. Das müssen Sie glauben.

Der Polizist beruhigte mich.

Ich glaube Ihnen, Miss Church! Dennoch müssen wir allen Hinweisen nachgehen und die Kollegen suchen gerade das naheliegende Feld ab. Übrigens, ihrem Freund geht es gut. Er steht nur unter Schock. Der andere junge Mann ist noch nicht stabil. Er muss zunächst ins Krankenhaus. Ihn hat es ziemlich erwischt.

Ich senkte den Kopf und fing an zu weinen. Es war doch der reinste Alptraum. Wie konnte sowas sein?

Der Polizist wurde mit ernster Miene von einem Kollegen weg gerufen.

Alles Gute Miss Church! Ich komme nochmal auf sie zurück.

Ich nickte und er ging.

Der Feuerwehrmann kam und sagte mir, dass sie Luna in eine Tierklinik in der Stadt unterbringen und dort meine Telefonnummer hinterlassen, damit sie mich nach der Operation anrufen können. Ich nickte, streichelte Luna über den Kopf und schaute ihr nach.

Sollen wir jemanden anrufen und informieren? Fragte der Sanitäter.

Nein, ich fahre mit Tom mit ins Krankenhaus.

Okay, gerne Miss Church. Antwortete er und lächelte mich an.

In diesem Moment sah ich den Polizisten auf mich zukommen, der mich betroffen ansah und mit dem Kopf schüttelte. Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte.

Miss Church. Ich muss Ihnen schlechte Nachrichten überbringen.

Ich schluckte und merkte wie sich die Tränen in meinen Augen sammelten.

Mister Stan Chuck hat es leider nicht geschafft. Er ist soeben, trotz Reanimierender Maßnahmen, im Krankenwagen verstorben. Und....

Was und? Was ist mit Tom? Ich weinte.

Ihrem Freund geht es gut. Er steht wie eben erwähnt nur unter Schock. Aber wir sind seinem Reden nachgegangen und haben 100 Meter vom Unfallort entfernt die Leiche ihrer Freundin Jenna Irish gefunden. Sie war der Auslöser für den Unfall. Mister Chuck muss sie übersehen und angefahren haben. Es tut mir leid.

Was? Das glaubte ich nicht. Das konnte nicht sein. Es war irreal.

Das stimmt nicht. Das ist nicht möglich. Ich will sie sehen! Schrie ich den Polizisten an.

Das ist keine gute Idee, Miss Church. Sie ist in keinem guten Zustand.

Ich sprang auf und lief in die Richtung, in der sich eine Traube von Polizisten gesammelt hatte.

Miss Church? MISS CHURCH! Bleiben sie stehen! Nicht....

Ich drängelte mich durch die Menge der Leute. Inmitten des Kreises lag Jenna. Man erkannte sie kaum. Ihre Haare hingen im Gesicht, alles war voller Blut und sie lag verzerrt auf dem Boden. Sie hatte einen riesigen Riss in der Schädeldecke und aufgeschürfte Wunden im Gesicht. Ihre Arme waren voller Schnitte vom Glas der Fensterscheibe. Ich konnte ihren Anblick nicht ertragen. Ich fiel zu Boden. Ich schrie und weinte. Ich streichelte ihr über ihr Gesicht. Die Polizisten versuchten mich weg zu ziehen. Ich wehrte mich. Es konnte nicht sein, das komnte Alles nicht wahr sein, ich träumte, ich musste träumen, vor mir wurde es schwarz....

When a Stranger calls Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt