Kapitel 14

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Habe gerade durch Zufall Internet, also wird es in der nächsten Woche wahrscheinlich kein Update geben.

Ich stehe vor Lucas und diesem Mädchen und starre ihn sauer an. Wut sprudelt in mir hoch, aber ich schlucke es runter. Ich gehe zu meiner Colaflasche zurück und lehne mich an die Wand des Clubs. Lucas zieht die Augenbrauen zusammen und sieht fragend ihn meine Richtung, als ich das Paar weiter beobachte. Dann hört er auf mich anzuschauen, da seine Partnerin ihn komplett in Beschlag nimmt. Ich nehme noch einen Schluck meiner Cola als Riley neben mir auftaucht. "Hey Jannik." Sie schaut mich stirnrunzelnd an. "Was ist los?" Sie folgt meinem düsteren Blick. "Oh Gott.", flüstert Riley. "Das tut mir leid." "Ich bin nicht traurig, ich bin wütend." Ich balle meine Hände zu Fäusten. "Ich würde ihm jetzt richtig gerne eine reinhauen." Riley legt mir einen Arm um die Schultern. "Denk jetzt nicht daran." "Wie denn?", frage ich erbost und deute auf das Pärchen, das direkt vor uns einen halben Strip hinlegt. "Komm, wir gehen.", schlägt Riley vor. "Vergiss es, tanzt du mit mir?" Ich sehe sie bittend an. "Klar.", murmelt Riley. Ich ziehe mir  mein T-Shirt über den Kopf. "Du hast mir nicht gesagt, dass es oberkörperfrei sein soll." Sie beäugt mich kritisch. "Wieso siehst du so gut aus? Ich dachte, du machst keinen Sport." "Zu Hause bin ich in der örtlichen Judomannschaft." Wir beginnen zu tanzen, und zwar richtig, nicht dieses blöde Gereibe. Nachdem wir geendet haben, klatschen die Anderen und Mason kommt auf uns zu. "Ick wuss ... wusste gar nich ... dass ihr ta ... tanzen könnt. Bei dir war *hicks* war es klar, dass du ta ... tanzen kannst, *hicks* Jannik. Ick ... ich meine Schwu ... Schwule können das ja *hicks*." Mein offensichtlich betrunkener Cousin guckt nun mit leicht glasigen Augen Riley an. "Aber vo ... von dir hätte ich das nich erwartet *hicks*. Das mach mich noch ... schärfer auf dich *hicks*." Riley wird rot. "Der kann nachher definitiv nicht mehr Auto fahren.", stelle ich trocken fest und fahre mir durch meine Haare.

"Ich fahre Mason zu mir nach Hause.", sagt Riley. "Morgen haben wir ja eh Schulfrei, wegen diesem Lehrerausflug. Und Emma und John drehen durch, wenn Mason betrunken auftaucht." "Und deine nicht?", frage ich und verfrachte meinen Cousin auf die Rückbank des Autos. "Die sind nicht Zuhause." Dann fahren sie los. Ich werde wohl einen Bus nehmen müssen. Mein T-Shirt im Arm setze ich mich an die Bushaltestelle, der nächste wird erst in einer Stunde kommen. Solange werde ich wohl warten müssen. "Jannik?", höre ich eine Stimme hinter mir. Ich drehe mich zur Seite und erblicke Lucas. "Was ist denn?", frage ich unwillig. Luke schwankt. "Warum bist du weg gegangen?", fragt er. "Weil ich Riley geholfen habe, Mase in das Auto zu verladen.", erwidere ich. "Jannik.", murmelt Lucas, dann lässt er sich auf den gepflasterten Bürgersteig liegen lassen, was anhand seines Zustand wohl sinnvoll ist. Wir sitzen eine Weile schweigend da, dann schlägt Luke vor: "Gehen wir nach Hause?" "Wir warten gerade auf einen Bus." "Ich bin mit dem Auto da.", sagt Lucas leise und schwenkt die Schlüssel in meine Richtung. "Sorry, Mann, aber ich habe keinen Führerschein." Lucas sieht mich ungläubig an. "Dein Ernst?" Er nuschelt etwas. "Allein Autofahren ist in Deutschland erst ab achtzehn Jahren erlaubt." Luke zuckt mit den Schultern. "Dann fahre ich halt." "Vergiss es.", sage ich schnell und schnappe mit den Autoschlüssel. Ich habe zwar schon einige Fahrstunden gehabt, aber bisher ist die Nachtfahrt noch nicht dran gekommen und mit einem angetrunkenen Lucas ist mir das Fahren zu gefährlich. Trotzdem stopfe ich ihn ins Auto und setze mich dann hinter das Steuer um auf einen Parkplatz zu fahren. "Warte Mal.", tönt es leise von hinten. "Ich dachte ... du kannst nicht fahren."

Als ich am Parkplatz nach hinten schaue, schläft er tief und fest. Ich hole mein Handy hervor und rufe Emma an. "Hallo Jannik.", begrüßt sie mich. "Seid ihr noch auf der Party?" "Hallo Emma und nein, wir sind jetzt bei Riley und bleiben über Nacht. Erscheint mir irgendwie logisch, wenn man an die Nachtfahrt denkt." Ich staune, als mir das englische Wort für Nachtfahrt einfällt und vor allem macht es mir Angst, wie gut ich lügen kann. "Ja, gut. Dann treffe ich euch morgen früh. Kann ich noch kurz Mason sprechen." "Nein, das geht im Moment nicht. Er ist unter der Dusche." "Oh, okay. Dann sag ihm bitte Grüße.", bittet Emma und dann legen wir auf.
Ich schicke Mason eine kurze SMS in der ich ihm den Anruf seiner Mutter schildere und denke dann über den angetrunkenen Lucas nach. Soll ich eine Nachtfahrt wagen oder eher doch nicht? Wenn ich nur wüsste, wo Riley wohnt.
Aber um diese Uhrzeit anzurufen erscheint mir noch weniger klug, als Emma zu sagen, dass ihr Sohn sich betrunken bei einem Mädchen aufhält und beide irgendwie scharf aufeinander sind. Was, wenn mein Cousin jetzt unabsichtlich, unter Alkoholeinfluss Kinder fabriziert? Emma würde mich wahrscheinlich wütend fragen, wieso zum Teufel ich das zugelassen habe.
Mit den Gedanken verstelle ich die Sitze des Autos zum 'Schlafmodus' (die Sitze ergeben eine mehr oder weniger ebene Fläche) und versuche mit Lucas' Geruch in der Nase einzuschlafen.

Ich liege in einem weißen Bett und starre in wunderschöne grüne Augen - Lucas. Er zeigt gerade in den von Sternen übersäten Himmel. "Sieh dir das an! Sie sind Millionen von Jahren alt und tauchen trotzdem jedes Jahr um diese Jahreszeit auf." Ich lächle und lehne mich an seine Schulter. Er zieht mich an sich, umarmt mich und küsst mich auf die Stirn, auf die Nasenspitze, auf den Mund. Ich keuche leicht, als er sich wieder von mir löst und ich sehe Verlangen in seinen Augen, spüre wie sich etwas unten bei ihm verhärtet und wie Luke sich an mich drückt. Erregt stöhne ich, aber mein Lover unterdrückt dies mit einem weichen Kuss. "Lucas.", murmle ich und vergrabe meine Hände in seinen Haaren. Er riecht nach Baumharz und nach etwas, was ich spontan und in diesem Zustand nicht definieren kann. "Lucas.", murmle ich noch einmal, dann küsst er mich, dass mir alle Sinne vergehen.

"Was ist denn los?", höre ich eine vertraute Stimme neben mir. Verwirrt öffne ich die Augen. "Was soll denn los sein?", frage ich Lucas und bei seinem Anblick stockt mir der Atem. "Sorry, es war wohl ein Traum.", murmle ich und richte mich auf, werde aber fast sofort wieder zurück nach unten gezogen. Luke schaut mir in die Augen und mir fällt wieder einmal auf, wie schön grün seine doch sind. Er zieht meinen Kopf zu sich runter, küsst mich kurz und flüstert dann gegen meine Lippen: "Erzähl mir davon."

Mein Weg zu dir (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt