Die Nymphe - Die Rache der Schönen

Kapitel 6

EinigeTage sind nun vergangen und heute steht Verteidigung gegen diedunklen Künste bei Professor Moody an. Ich habe gehört, dass er malbeim Ministerium angestellt war, aber nun nicht mehr dort ist, wasihm wohl ziemlich zusetzt. Er ist einfach sehr merkwürdig.

"Heutewill ich euch zeigen, was sich Zauberer gegenseitig antun können."höre ich auf einmal von Moody, der böse in die Menge sieht undanscheinend schon viele damit einschüchtert.

"Bisherhabt ihr ja nicht viel darüber gelernt, wie ich gehört habe. Nuralbernes Lesen darüber. Aber ab heute wird das anders laufen,verstanden?" schreit er laut und ich vernehme bestätigendesgemurmel.

SelbstDraco hat einen fragenden Blick drauf und das kennt man, weiß Gott,nicht von ihm.

"Heutelernen wir unverzeihliche Flüche." erklärt er und wendet sichzur Tafel um dies darauf zu schreiben.

"Neue!"ruft Moody laut und ich fürchte er meint mich. "Steh auf undnenn uns die Flüche." langsam holt er eine kleine Spinne auseinem Gefäß und lässt sie größer werden, was einige aufschreckenlässt.

"AberSir, wir dürfen diese Flüche nicht lernen." wirft sich einMädchen ein, dass wohl zu Gryffindor gehört. Ich kenne nur ihrenNachnamen. Granger, heißt sie.

Langsamläuft er zu ihr und sieht ihr böse in die Augen. "Schwachsinn.Wie sollt ihr wissen was auf euch lauert, wenn ihr sie noch niegehört, oder gesehen habt, he?" er spricht leise, aber dennochbedrohlich. Selbst mir ist er irgendwie unheimlich.

"Also.Steh auf." Moody wendet sich wieder zu mir und ich stehevorsichtig auf.

Ichkenne die unverzeihlichen Flüche. Einer von ihnen wurden oft bei unsNymphen angewandt, wenn die Menschen sich von uns bedroht gefühlthaben. Es war grausam. Menschen sind grausam. Und man kann sie nurmit ihren eigenen Waffen schlagen.

"Nennmir einen Unverzeihlichen Fluch." fordert er leise und ichschlucke einmal.
"Imperius-Fluch." kommt nur von mir,denn meine Augen sind die ganze Zeit auf der Spinne, die für alledemüberhaupt nichts kann.

"Denkennt Arthur immer noch am besten, nicht wahr?" lacht Moody lautund sieht zu einem Rothaarigen Jungen, der ebenfalls in Gryffindorist. Doch er scheint nicht gerade begeistert darüber zu sein.

Kurzschwingt Moody seinen Zauberstab und sagt "Imperio!" undleitet die Spinne über die schreienden Schüler.
Nur kurz ginges so weiter und ich blende aus, was weiterhin geschieht. Es tut zusehr weh, zu sehen, was er da gerade anstellt. Und das nennt sichLehrer?
Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, bis Moody wieder dasWort an mich richtet. "Nächster!" verlangt er wieder vonmir.

Ichwage es gar nicht auszusprechen, denn meiner Meinung nach, ist dieserFluch, der schlimmste von allen. Ich durfte ihn selbst spüren.

"Cruciatus...derCruciatus-Fluch." murmel ich nur. "So ist es." lächeltMoody wieder und wiedermal richtet er seinen Zauberstab auf dieSpinne.

"Crucio!"schreit er und die Spinne windet sich wie verrückt unter Schmerzen.Einige schrecken wieder auf und auch ich kann es kaum ertragen diesmit anzusehen.

Dochnach einigen Sekunden, reißt mir der Gedultsfaden. "Schlussdamit! Hören Sie auf!" rufe ich, doch er hört nicht damit auf.Er macht einfach weiter und die Wut steigt immer weiter in mir auf.

Ichhasse Menschen, die die Natur nicht würdigen und solche Dinge tun.

Wütendgehe ich zu Moody, reiße ihm den Zauberstab aus den Händen undrichte meinen gegen ihn.

Geschockteseinatmen höre ich von den Schülern und einige sind sogaraufgestanden.

DieSpinne hört auf sich zu winden und liegt nun einfach nur da.Endlich, sie ist befreit.

"Ichhoffe das war nicht das erste Mal, dass Sie das getan haben."flüstert Moody sauer und sieht mich dementsprechend an.

"Dennwenn es das erste Mal ist, sollten Sie es sich gut einprägen. Dasist nämlich das letzte Mal, dass sie das tun." fügt er hinzuund dreht sich zu mir.
"Unverzeihliche Flüche vor einerKlasse an einer unschuldigen Spinne vorzuführen ist widerwärtig,das scheint Ihnen nicht klar zu sein." Ich bin absolutangewidert von diesem Mann und würde ihn am liebsten umbringen dafürwas er getan hat.

"EinemLehrer zu drohen ist es ebenfalls, Miss..." er scheint nicht zuwissen wie ich heiße.

"Nichtmal die Namen ihrer Klasse wissen Sie. Wieso sind Sie eigentlichLehrer geworden? Ach ja. Das Ministerium wollte Sie ja nicht mehr,stimmt."

Aufeinmal knallt es laut und mein Kopf wird nach hinten gedrückt. Hater mich gerade wirklich geschlagen? Das kann doch wirklich nicht wahrsein.

Geschocktsehe ich zu ihm und keiner sagt ein Wort. Wirklich niemand. Und mirreichts nun auch.

Ichrappel mich auf und lasse meinen Zauberstab sinken. Zielsicher laufeich nun zum Ausgang und hoffe, dass ich Moody nie wiedersehen muss.

Ichhabe mich in den Gemeinschaftsraum gesetzt und starre auf das grüneFeuer, was mich ein bisschen an den Hogwarts-See erinnert. Erschimmerte auch immer leicht Grün, das habe ich immer so geliebt.

Warummuss es nur solche Menschen wie Moody geben? Hätte er den Todesfluchauch noch durchgezogen, hätte ich ihm sicher etwas böses angetan.Und dann wäre unser kompletter Plan dahin. Aber ich konnte vorhineinfach nicht anders.

"Sofia?"klingt es auf einmal neben mir und die Stimme gehört Blaise Zabini,der mich mit großen Augen ansieht.

"Ja?"frage ich leicht genervt nach und sehe ihn unbeeindruckt in dieAugen.

"Waswar denn vorhin mit dir los?" will er wissen und ich lache nureinmal spottend auf. "Ist das dein Ernst?" hake ich nachund er zuckt nur mit den Schultern.

"Dafürhättest du rausgeschmissen werden können." warnt er mich, dochdas hätten sie dann schon längst getan.

"Binich aber nicht, oder?" nun bin ich diejenige, die mit denSchultern zuckt und weiterhin auf das Feuer starrt.

"Trotzdemwar das nicht sonderlich schlau von dir." höre ich auf einmalvon Draco Malfoy, der grinsend und mit verschränkten Armen neben unssteht.

"Undwer hat dich bitte gefragt?" frage ich mit einem gespieltenLächeln, doch will die Antwort eigentlich gar nicht wissen.

"Ichsags nur. So einer wie dir muss man anscheinend noch einigeserklären." sein grinsen entwickelt sich in ein böses Lächelnund wieder steigt die Wut in mir auf.

Schnellstehe ich auf und sehe ihn ebenfalls böse an. "Du hast dochkeine Ahnung."

"Anstattjedes Lebewesen zu retten, solltest du dich lieber wieder an deineTausend Jungs wenden. Das ist nicht so gefährlich."

Was?Hat er mich gerade als Hure beschimpft? Langsam gehe ich auf ihn zuund gebe ihm eine harte Ohrfeige.

Sofortrenne ich in den Schlafsaal und will nichts mehr von irgendjemandenhören. Die haben doch alle keine Ahnung. Ich bin vielleicht nichteinfach, aber wenn es um Wesen der Natur geht, kann ich sehr sensibelund aggressiv werden.

Ichhoffe einfach, dass mich niemand mehr darauf anspricht. Schnell legeich mich in mein Bett und weine mein Kissen voll.
Alles kommt nunhoch. Der Tot meiner Familie und das getrennte Leben zu meinerMutter. Das ist alles einfach zu viel für mich.