Kapitel 6

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Luxa

Will sieht mich und Elizabeth verlegen an. "Wir dachten, dass wenn wir Luxa entführen können wir sie mitnehmen zur Flucht und sie heilen und dann könnte sie vielleicht.. alles wieder rückgängig machen und alles ist wieder wie Früher." Ich sehe die beiden fassungslos an. "Oh Will, was haben diese Monster nur aus dir gemacht?" Frage ich dann. Es war wohl ein Fehler, denn Lucas Prior stürmt auf mich zu. Sein Gesicht ist wenige Zentimeter von meinem entfernt. "Wir sind keine Monster! Du und deine Feen sind Monster!" Angewidert sehe ich ihn an. Wie kann er es wagen mein Volk so zu beleidigen? Als ich Will ansehe bemerke ich, dass er nicht so aussieht als würde er Lucas widersprechen. Ich habe ihn wohl endgültig verloren. Ich verdrücke meine Tränen und schaue die drei an. Ich weiß, dass Elizabeth nichts damit zu tun hat aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass alles Übel von ihr ausgeht. "Sicher hat man im Schloss schon bemerkt, dass ich weg bin. Das ganze Volk wird mich suchen und dann werdet ihr alle drei gefangen genommen und hingerichtet!" Meine Stimme klingt fest und stark obwohl ich mich nicht so fühle. Gerade wollte Lucas etwas sagen doch Elizabeth unterbricht ihn. "Jungs, seid ihr wirklich so dämlich oder macht ihr nur so? Denkt ihr es ist so einfach Luxa zu heilen und dann ist alles wieder wie es war? Am liebsten würde ich euch den Kopf abreißen. Dank euch zwei Schlauköpfen müssen wir sie jetzt mitnehmen und alles ist jetzt noch viel gefährlicher als vorhin. Und nun haben wir noch weniger Zeit, wir müssen sofort aufbrechen!" Geschockt sehe ich alle an. "Ich werde nirgendwo hingehen! Und ihr habt diese Flucht schon geplant? Das ist Hochverrat!" Ich winde mich unter den Fesseln. Elizabeth dreht sich mit einem selbstbewussten Blick zu mir. "Du wirst mitgehen." Dann wendet sie sich Will und Lucas zu. "Ihr packt alles und erklärt es Ann. Ich muss eine gewisse Prinzessin ein bisschen umstylen."

Misstrauisch begutachte ich mich in dem großen Spiegel. Nach vielen Diskussionen und Streits habe ich schließlich zugestimmt die Klamotten anzuziehen. Wenn ich kooperiere verschaffe ich mir vielleicht etwas Zeit. Zeit die ich brauche. Zeit, die Skander und die restlichen Feen brauchen um mich zu finden. Ich trage nun eine schwarze enge Jeans und einen grauen Pullover, das Mädchen hat mir schwarze Schuhe gegeben die sie als Chucks bezeichnet hat. Ich seufze. Nur Vampire können so rumlaufen. In den ungewohnten Klamotten fühle ich mich unwohl. Die Mode der Feen ist viel edler und glamouröser stelle ich zufrieden fest. Ich flechte meine Haare kunstvoll und setzte mein Diadem an. Ich habe schon viel von meiner Würde verloren, als ich diese Klamotten angezogen habe. Ich möchte nicht noch mehr davon verlieren. Wenigstens haben diese Verräter nicht auch noch meinen ganzen Schmuck gestohlen, stelle ich erleichtert fest und sehe auf meinen Ehering hinab und fühle meine Diamantohrringe. Obwohl ich mich am liebsten in dem kleinen Zimmer verstecken möchte stelle ich mich dem was hinter der Tür lauert und öffne sie langsam.


Elizabeth Luise Prior

Wir stehen vor der Türe und warten auf Luxa. Ich bin zwar immer noch nicht begeistert von diesem Plan, aber was soll ich schon tun. Sie haben Recht. Kurze Zeit später öffnet sie die Türe und selbst in meinen Sachen sieht sie immer noch aus wie eine Prinzessin. "Du siehst wunderschön aus Lux. Weißt du noch als du und Will mich und Luke als Feen verkleidet habt. Dein Kleid war einfach der Hammer." Erst jetzt realisiere ich was ich gerade von mir gegeben habe. Alle Beteiligten sehen mich an, Luxa erschrocken und die anderen beiden mitleidig. "Will wir müssen noch deine Sachen aus dem Schloss holen. Alle werden denken wir haben nichts damit zu tun." Und ich muss Jason klauen. Das sagte ich natürlich nicht laut. Überspiel es einfach Liza. Niemand wird etwas dagegen sagen. "Natürlich."

Wir sind kurz vor dem Schloss, dort hatte noch keiner bemerkt das Luxa fehlt. Ich grinse. Wir passieren das Tor. "William? Was machst du denn hier?" "Ich muss Klamotten holen, ich muss ja auf die da aufpassen. Die ganze Woche." Er seufzt. Die anderen nehmen es ihm tatsächlich ab und ich auch, leider. Eine der Wachen klopft ihm sachte auf die Schulter. "Tut mir leid Kumpel." Sie lassen uns durch. Ich versuche nicht wegen der Dummheit der Wachen zu grinsen.

Brave Hearts - When the Darkness wakes upWo Geschichten leben. Entdecke jetzt