Kapitel 2

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Elizabeth Luise Prior

Die Wachen führen mich in einen geheimen Eingang in der Wand, wir gehen weit unter die Erde, sehr weit. Niemand wird meine Schreie hören. Ich sollte Angst bekommen, aber ich bin ein Vampir und ich habe keine Angst. Niemand wird bemerken was mit mir passiert. Selbst wenn ich jetzt sterben würde, würde es keiner bemerken. Ich wäre nur ein weiteres "Vampir-flittchen" das auf mysteriöse Weise stirbt. Luxa würde nie erfahren was mit mir passiert ist, sie würde dieses Volk anführen, dieses Volk voller Tyrannen. "Willst du nicht erfahren was mit dir passieren wird Vampir?" Die Wachen klingen beeindruckt. "Würden sie es mir denn sagen? Vermutlich nicht. Aber ich denke sie tun alles was ihre Königin ihnen sagt. Ich werde nur ein weiteres Mädchen sein das im Burggraben tot aufgefunden wird, weil es mit dem Druck nicht klar kommt. Sie werden schmerzerfüllte Schreie erwarten und jemanden der auf Knien rutscht damit man sie verschont. Aber das können sie vergessen" "Sie sind tapfer Elizabeth." Ich glaube er heißt Jason. "Tapferkeit wird mir nicht mein Leben retten Jason" "Nein vermutlich nicht" Wir sind an einer Eisentür angelangt, das Ende meiner Freiheit. Wache Nr 2 öffnet die Türe. "Viel Glück Elizabeth. Luxa braucht Sie lebendig." Jason flüstert leise. Und die Türe fällt ins Schloss. Vor mir ist eine kalte Wand, mit zwei Handschellen. Ich werde sozusagen an die Wand gehängt. Meine Handgelenke schmerzen.

Luxa

Nachdem Eliza verschwunden ist war auch meine Mutter weg. Verwundert drehe ich mich um. Warum hat meine Feenmagie nicht gewirkt? Bevor ich mehr darüber nachdenken kann bemerke ich Will. Er sieht sehr erschöpft aus. Ich entschuldige mich bei Prinz Skander und gehe zu ihm. "Geh dich ausruhen, es war ein anstrengender Tag und mir wird schon nichts passieren." Ich lächle ihn an. Will wirkt erleichtert aber er sieht immer noch besorgt aus. Ob er gerade an Eliza denkt? Ich habe die beiden tanzen gesehen und sie sahen sehr vertraut aus. Will dreht sich um und verschwindet in der Menge. Plötzlich legt sich eine Hand auf meine Schulter. Ich drehe mich um. "Prinz Skander." Meine Stimme klingt kalt. Ich höre mich an wie meine Mutter, stelle ich erschrocken fest. Ich hole tief Luft. "Was muss ich da erfahren? Ihr habt noch eine.. Liebschaft? Und wir sind verlobt, vielleicht kennen wir uns noch nicht so lange aber dennoch ist das kein guter Anfang." Wenigstens hatte er den Anstand um verlegen auszusehen. "Es tut mir leid, Prinzessin! Ich habe erst zum gleichen Zeitpunkt wie Ihr von unserer Verlobung erfahren. Ich wünschte, ich könnte es ungeschehen machen." Mein Herz wurde weich. "Ich verzeihe Ihnen, aber falls so eine Schandtat noch einmal passiert, dann wünschen Sie sich, mich nie kennengelernt zu haben." Die letzten Worte zische ich. Dann gebe ich ihm einen Kuss auf die Wange. "Es war mir eine Freude Euch kennen zulernen." Ich möchte nur noch weg von dieser Feier. Ich laufe so schnell ich kann, doch plötzlich umfasst eine kalte Hand mein Handgelenk. Ich kreische auf. Warum habe ich Will nur weggeschickt? Doch es war niemand geringeres als Lucas Prior. "Was hast du hier zu suchen?" Frage ich verwundert. Hat Eliza ihm nicht erzählt, was auf der Feier vorgefallen ist? Er geht ein großes Risiko ein hier zu sein. "Ich hole meine Schwester ab." Meint er nur. Ich schaue ihn überrascht an. "Nein, dass kann nicht sein. Sie ist schon nach Hause gegangen! Meine Mutter hat sie weggeschickt." Lucas Blick versteinert sich als ich das sage. "Du dumme Feenschlampe! Weißt du was das bedeutet?" Seine Hand fährt hoch und ich befürchte, dass er mich schlägt, doch gerade rechtzeitig kommt Skander und hält sie zurück. "Du mieser Bastard!" Schreit Skander ihn an. "Wie kannst du es wagen meine VERLOBTE zu schlagen?" Lucas Blick ist überrascht. "Verlobte?" Fragt er, doch dann fällt ihm wieder ein wieso er überhaupt so ausrastet. "Wo ist meine Schwester?" Fragt er. Ich höre Schmerz aus seiner Stimme und es bringt mich fast zum weinen. Skander lächelt ihn böse an und legt seinen Arm um meine Schulter. "Dort wo du auch gleich sein wirst. Tot, und zwar wirklich du Vampirbastard. WACHEN! ERGREIFT DIESEN VAMPIREN!"

Elizabeth Luise Prior

Ein dumpfer Schlag in meinen Magen. Lucas. In den Bauch. Ann. In die Rippen. Mom und Dad. In die Lungen. Luxa. Ins Gesicht. Will. Ich will schreien und weinen. Aber ich kann nicht. Ich bohre meine Zähne in meine Unterlippe. Ich schmecke Blut. Wann wird dieser Schmerz aufhören? Es tut weh. Holt mich einer hier raus! Bitte lass mich jemand finden. Nein. Luxa oder Ann würden zusammen brechen. Meine Eltern sind bereits tot. Will bin ich egal. Und Lucas wird getötet wenn er mich rausholt. "Hast du noch nicht genug Vampir?" Die Wache lacht hämisch. "Nein" Wenn ich meine Schwäche zugebe bringt er mich um, wenn ich ihn provoziere bringt er mich um. Was kann ich denn schon tun. Richtig nichts. "Noch mehr Wachen nach oben. Der Vampir muss sterben!" Brüllt jemand "sieh an, noch ein Vampir. Er wird genauso sterben wie du Süße." Welcher Vampir traut sich in den Feenpalast? "Lucas" hauche ich leise "Richtig geraten, dein lieber Bruder!" Er schlägt nochmal zu. Lucas wollte mich abholen! Mein Bruder will mich abholen! Ich verziehe meine Lippen zu einem Grinsen. Die Wache weicht einen Schritt zurück. Wenn Lucas meine Stimme hört, wird ihn nichts mehr bändigen können. Er wird mich hier raus holen. Raus aus der Hölle. Ich lache immer noch und dann beginne ich zu schreien. "Lucas!!" brülle ich aus Leibeskräften. Die Wache schlägt erneut zu. Er will mich aufhalten! Aber meine Lebensgeister sind erwacht. "Lucas!" Dank seines Vampir-gehörs wird er mich finden. "Lucas!" Meine Lungen tun weh, sie schmerzen. Ich höre lautes Gepolter im Flur und Geschrei. Und plötzlich geht die Türe auf und Luke steht darin. Er stürmt zu der Wache und schlägt ihm die Faust ins Gesicht. Dann kommt er auf mich zu. Er streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Ich hole dich hier raus Liza" Er reißt meine Fesseln aus der Verankerung und nimmt mich auf seinen Rücken. "Wir müssen hier raus. Schnell. Sie werden uns sonst töten" Er springt in die Luft und zusammen fliegen wir zur Türe raus. Raus aus dem Gang. Raus dem Palast. Und in Richtung Heimat. Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter. Ich bin so schwach und mir tut alles weh. Zu Hause angekommen, bringt er mich zu Ann. Ann weiß was zu tun ist. Als sie uns sieht, beginnt sie zu weinen. "Meine Süße. Meine Süße. Was haben sie dir angetan?" Luke legt mich auf mein Bett und Ann schaut sich meine Wunden an. "Gefoltert und geschlagen haben sie sie. Sie hätten sie getötet. So wie sie mich töten wollten. Der Verlobte deiner achso tollen Prinzessin wollte mich umbringen lassen." Luke tobt. Ann verbindet meine Wunden und passt gut auf, das sie mir nicht noch mehr Schmerzen zu fügt. "Sie haben deine Eltern getötet und jetzt wollen sie dich umbringen meine Süße. Aber das schaffen sie nicht. Du bist stark. Du schaffst das." Ich werde es schaffen. Doch zuerst werde ich Luxa befreien, meine Luxa. Und wenn es das letzte ist, was ich tun werde. Luke wird es nicht verstehen und ich verstehe es ja selber nicht. Aber diese Fee ist es zu kämpfen wert. Feen wie Luxa, Jason und selbst William sind es zu kämpfen wert. Luke nimmt meine Hand und Ann die andere. Ich dämmere langsam weg und diese schrecklichen Schmerzen lassen endlich nach.

Brave Hearts - When the Darkness wakes upWo Geschichten leben. Entdecke jetzt