Kapitel 30

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Luxa

Der Schlaf übermannt mich und ich nicke kurz ein. Doch ein plötzliches Jubeln lässt mich herausschrecken. Moment mal, Jubeln? 
"Was ist los?" Frage ich, doch Nick ignoriert mich. Jubeln die Feen? Die Vampire?  Ein Jubeln bedeutet, dass jemand den Kampf gewonnen hat. Das einzige, was ich nur noch möchte ist bei meinen Eltern zu sein. Ich brauche sie jetzt mehr denn je, sie geben mir seit meiner Kindheit Halt. Wie lange ist es her, seit ich mit meinem Vater gesprochen habe? Ich vermisse ihn so sehr. Und meine Mutter, wie sehr ich sie und Vater vermisse. 
Nick redet in irgendetwas kleines hinein und sieht mich dann grinsend an.
"Was ist los?" Frage ich erneut. 
"Alle Feen werden nach New Vampire City gebracht." Er zieht mich auf die Beine und zerrt mich in den aus dem Schloss.  Die Vampire haben gewonnen? Verwirrt lauf ich Nick hinterher und er drückt mich in die Menge und verschwindet dann. Ich finde Eros doch der sieht mich bedrückt an. 
"Die Vampire haben den Krieg gewonnen." Flüstert er. Ich schluchze kurz auf und Eros nimmt mich in den Arm. 
"Alles wird gut." Murmelt er nur. "Aber gib dich nicht zu erkennen. Wir wissen nicht, was sie mit dir anstellen, wenn sie wissen, wer du wirklich bist. Wahrscheinlich sind deine Eltern im Kerker oder so. Wir zwei schaffen das." Eros gibt mir ein Kuss auf die Stirn und ich sehe mich um. Dann werden alle Feen in verschiedene Flugzeuge verfrachtet. 

Eros und ich sitzen beengt nebeneinander und der Flug beginnt.

Elizabeth Luise Prior

Wir erreichen den Palast. Die Türen sind immer noch gut verschlossen. „Das war gute Arbeit Miss Prior." Der Kommandant lächelt mich an. „Aber auch sehr gefährlich." Ich nicke. Stumm gehe ich auf das Tor zu, bedacht Lucas nicht fallen zu lassen. Er hat immer noch Schmerzen. Ich berühre das Tor und es schwingt auf. Hinter den Toren, stehen meine Freunde und Familie, alle die ich eingesperrt hatte. Sie alle sehen uns erschrocken an. „Wir haben den Krieg gewonnen." Verkünde ich beinahe stolz. „Die Feen sind geschlagen." Eine lächelnde Oceane fällt mir um den Hals und die wenigen anderen ebenfalls. Nur Ann und Will sehen echt sauer aus, sie holt aus und verpasst mir eine Ohrfeige. „Du Idiotin! Was fällt dir ein! Du bist ja sogar verletzt." Doch ich sehe die Tränen in ihren Augen, sie zieht Luke und mich in eine Umarmung. „Macht das nie wieder!" „Ja Mom." Natürlich kann ich ihre Sorge verstehen. Meine richtige Mutter hätte nicht anders reagiert. Als sie uns endlich los lässt, wende ich mich an Will. Ann stützt währenddessen Lucas. „Will, es tut mir leid." Sein Blick wird hart. „Mir auch." Er dreht sich um und geht. „Ich..." Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Es war einfach alles zu viel für mich. Ich hatte harmlose Feen ermordet, wäre selbst fast gestorben, dachte man hätte meinen Bruder ermordet und schließlich habe ich die Königin ermordet, ihren Mann hatte ich ebenfalls auf dem Gewissen. Jetzt bräuchte ich jemanden der mich in den Arm nimmt, jetzt wollte ich nur ihn. „Ich liebe dich Will." Wispere ich so leise, das es keine hört. Meine Hände zittern immer noch, ich fühle mich so leer. „Eliza." Marc kommt hinter Luiza nach draußen gerannt, er sieht mich an genauso wie Will es getan hatte. Doch anstatt weg zu rennen umarmt er mich. „Was hast du nur gemacht?" Ich schüttle nur den Kopf, das will er nicht wissen. Keiner weiß  es, nur die wenigen Soldaten und Luke, aber sie haben alle andere Sorgen. „Luiza würden sie sich bitte um meine Soldaten kümmern und würden sie bitte ein paar Schiffe nach Amboisana schicken?" Irritiert sieht sie mich an. „Es gibt Dinge die sie noch nicht wissen." „Aber sicher Elizabeth." „Folgen sie mir nach drinnen." Wir alle folgen ihr. Kaum sind wir im Palast stürmen die ersten Ärzte und Krankenschwestern zu den Soldaten und beginnen sie zu verarzten. „Alle Soldaten der Feen sind tot." Sage ich leise zu Marc, der immer noch nicht von meiner Seite gewichen ist. Er tätschelt mir meine Schulter. „Das war doch nicht anders zu erwarten." „Du verstehst mich nicht." Ich reiße mich los. „Sie sind alle tot. Ich bin daran Schuld." Totenstille herrscht. „Du bist nicht Schuld. Es war ein Kampf, in Kämpfen gibt es Tote."

Brave Hearts - When the Darkness wakes upWo Geschichten leben. Entdecke jetzt