Kapitel 22

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Elizabeth Luise Prior

Nach dem scurillen Auftritt von Skander fühle ich mich leicht schlecht. Aber ich würde ihm niemals die Genugtuung geben und ihn aus dem Schloss werfen. Ich ließ schnell eine Namenskarte für ihn anfertigen und stellte die Karte neben die von Luxa. Als ich den Raum betrat saßen alle schon auf ihren Plätzen und sehen mich abwartend an. Selbst Luxa und Prinz Arschloch hatten ihre Plätze gefunden. Ihre Blicke waren unbezahlbar, sie dachten wirklich ich würde sie heraus werfen. Tja falsch gedacht. Ein schelmisches Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. Selbst bewusst schritt ich an meinen Platz neben Will am Kopf des Tisches. Alle stehen auf, auch wenn ich meine zwei der Anwesenden tun es nur wiederwillig. Hier müssen sie sich jedoch meinem Willen fügen. "Das war ein Geniestreich Süße." Will flüstert leise, sehr leise. "Nun sind wir alle erneut vereint, mein geliebtes Volk. Lass uns nun alle anstoßen. Auf New Vampir City, das Reich der schwarzen Engel, die neue Welt, die neue Regierung und auf uns!" Ich erhebe genauso wie alle anderen ihre Gläser. Ich ziehe das Glas mit meinem kleinen Rubin darauf zu meinen Lippen. Ich glaube an das hier könnte ich mich gewöhnen. Ich lasse meinen Blick durch den Raum schweifen. Marc und DJ hatten beide noch nichts zu trinken. Nur weil sie Wachen sind. Bevor die kalte Flüssigkeit meine Lippen berühren kann, lasse ich die Hand mit dem Kelch wieder sinken.

Ich stehe auf und nehme mein Glas und ein zweites und laufe auf die Beiden zu. "Was machst du da?" Zischt Marc leise. Ich lächle leicht. "Es ist mein Königreich und meine Freunde haben nichts zu trinken. Und weil ich euch beide so sehr liebe, dachte ich mir, ihr solltet auch Gläser bekommen." Marc lacht leise. "Du bist zu gütig Lizzy." Damon grinst mich an. Jeder nimmt sich ein Glas. Begierig trinken sie es beide aus. Damons Blick verändert sich. Seine blauen Augen werden schwarz und er kippt nach vorne. Ich handle schnell und fange ihn auf, bevor sein Kopf auf den Boden knallen kann. "Damon!" sage ich leise. Ich lege seinen Kopf auf meinen Schoß. "Wach auf. Bitte wach auf." Ich rüttle an seinen Schultern. Doch es rührt sich nichts. Plötzlich beginnen seine Schultern zu beben und markerschütternde Schreie dringen aus seiner Kehle. Sein schwarzes Haar färbt sich weiß. Ein erstickender Laut entfährt mir. Was passiert hier nur. Ich beginne zu weinen. "Camilla!" Kreische ich "So mach doch jemand etwas!" Camilla und einige andere kommen auf mich zu. "Was hat er!?" Camilla sieht mich ernst und traurig zu gleich an. "Das ist ein Verwandlungszauber. Dein Freund hier verwandelt sich in einen Menschen. Er kann sterben Eliza." Ich schreie laut. Mein bester Freund soll sterben? Nie im Leben. Sein Körper bewegt sich unnatürlich auf und ab. Bis er schließlich ganz liegen bleibt. "Sterne." Murmelt er. Sterne? Was zur Hölle meint er mit Sternen. "Wo sind Sterne Damon?" "Ich sehe die Sterne." Es fällt mir wie Schuppen von den Augen. Der Tag an dem ich ihm mein Versteck im Wald gezeigt habe. Er meinte seine Eltern wären irgendwo da oben und das er wenn er stirbt auch bei den Sternen sein wird. "Nein! Du siehst keine Sterne. Du wirst nicht sterben. Ich verbiete es dir." Es klingt so lächerlich. "Lizzy." Aus seinem Mund dringt Blut. "Nein!" Ich vergrabe meinen Kopf an seinem Hals. "Eines Tages sehen wir zusammen die Sterne." Sage ich mit Tränen erstickter Stimme. Seine Augen spiegeln sich in Kälte und seine Hände werden eiskalt. Ich halte meine Hand über seine Augen und sie schließen sich. Er ist tot. Mein bester Freund ist tot.

Jemand legt mir seine Hand auf die Schulter, Marc. Langsam hebe ich meinen Kopf. Überall ernste Gesichter, meine Freunde und Familie sind alle am weinen. Eine handvoll Vampire die weint. Ich suche Lucas Blick auch seine Augen schimmern voller Tränen. Und dann sehe ich Luxa an. Sie ist nicht traurig sondern zu tiefst erschrocken. "Kurze Regentschaft was?" Zische ich Skander leise zu. Es war mein Glas, ich sollte sterben. "Ich...es tut mir...das wollte ich alles nicht." Luxa versucht sich zu entschuldigen. Nichts auf der Welt würde mir Damon wieder bringen. "Du wolltest sehen ob ich sterbe oder lebe? Dein ganzes Leben sollte sich durch meinen Tod vereinfachen. Du wolltest das ich untergehe. Jetzt gehen wir zusammen unter. Das war mein bester Freund! Und du hast ihn umgebracht. Ich war unschuldig. Aber du bist es nicht." Ihre Augen weiten sich. "Ich.." "Raus aus meinem Schloss. Raus aus meinem Königreich. Runter von dieser verdammten Insel." Zische ich leise. Sie sieht mich an und versucht es weiter. "Raus hier! Verschwinde!" Brülle ich laut. Sie zuckt zusammen. Zwei Wachen bringen die beiden nach draußen.

Brave Hearts - When the Darkness wakes upWo Geschichten leben. Entdecke jetzt