Kapitel 32

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Elizabeth Luise Prior

Die Nacht war schrecklich, geschlafen hatte ich fast nicht. Und das würde sich in Zukunft auch nicht mehr ändern. Ohne Will, ohne den Jungen der mich nachts im Arm hält, werde ich wohl nie wieder schlafen können. Doch ich hatte die ganze Nacht Zeit mir Gedanken zu machen, ich hatte einen Fehler gemacht. Den ich wieder beheben musste. Eros und Luxa habe ich Klamotten geschenkt, Feenkleidung versteht sich. Luxa bekam außerdem die Krone ihrer Mutter, früher oder später, würde sie sie eh wieder haben wollen. Und die Feen, sollten das beste Essen bekommen, das wir zu bieten haben. Vielleicht war es das schlechte Gewissen oder Wills leise Stimme die immer noch wiederholt was er gesagt hat. Du bist ein Monster Elizabeth. Noch nie zu vor war der Drang eine bessere Vampirin zu sein, größer. Ein Akt der Liebe oder wohl eher ein Akt der Verzweiflung. Ich ziehe ein rot schwarzes Kleid an, es sieht edel aus und passt außerdem zu meiner Krone. Und dann höre ich es, das Geräusch eines Jets. Der Jet in dem Linea sitzt. Die ganze Zeit habe ich nicht mehr an sie gedacht oder ihre Stimme in meinem Kopf gehört, aber jetzt freue ich mich umso mehr sie wieder zu sehen. Schnell mache ich mich auf den Weg nach draußen, dort sind schon einige Vampire versammelt. Ich dränge mich zwischen ihnen durch. Gerade rechtzeitig denn die Türen gehen auf, Linea kommt als erstes raus und dann Paul und Andrew. „Lin." Ich falle ihr förmlich um den Hals. „Ich habe dich vermisst." Sie lacht. „Ich dich auch." Dann umarme ich auch die beiden Männer. „Ich bin froh euch zu sehen." „Wir auch." Die Vampire applaudieren. „Wir haben auch unser kleines Geschenk dabei." Drew lacht und zieht schließlich Skander aus dem Inneren. Gefesselt und voller Blut stolpert er aus dem Flugzeug. Seine Augen spiegeln zwar immer noch den Hass aber er scheint gebrochen zu sein. „Du siehst schrecklich aus Skander." Er lacht heiser. „Danke." Mitleidig sehe ich ihn an. „Nimm ihn bitte auf den Rücken Drew. Der arme kann ja nicht mal mehr laufen." Drew nickt und schultert die verletzte Fee. Ich dachte nicht, dass ich jemals Mitleid gegenüber Skander empfinden könnte. „Weißt du Skander, die Feen sind hier und sie nehmen dich mit nach Hause. Aber nicht mit dem Standard den du gewöhnt bist. Freu dich schon mal auf Wasser und Brot." „Dann würdest du dir wünschen, du wärst an deinen Verletzungen gestorben. Denn Luxa wirst du wohl kaum mehr täuschen können." „Du bist klüger als du aussiehst." „Danke." Triumphierend laufe ich neben ihm her.

Erhobenen Hauptes betrete ich den Saal. „Sie sind angekommen. Skander haben sie dabei." Ich deute hinter mich. „Ist ein bisschen ramponiert der gute aber für den Kerker reicht es." Drew bleibt neben mir stehen und lässt Skander auf den Boden sinken. Luxa kommt mir entgegen gemeinsam mit Eros. Die Kleider stehen ihnen gut und die Krone sieht einfach nur perfekt auf Luxas blondem Haar aus. Sie nickt mir zufrieden zu als sie Skander erblickt. „Luxa Liebste." Verzweifelt versucht Skander sie zu erweichen. Aber das scheitert gnadenlos. Fast bin ich stolz auf sie. „Ich bin nicht mehr deine Liebste, ich bin nicht einmal mehr deine Ehefrau." „Du hast mir etwas vorgespielt und meine Gefühle manipuliert. Du bist eine dunkle Fee. Alles Gründe um dich in den Kerker zu sperren." Eine dunkle Fee? Diese Ratte ist eine dunkle Fee? „Wenn du deine Mutter holen würdest, sie würde dir alles erklären. Was hat er dir angetan! Eros ist der wahre Feind. Genauso wie die Vampire." „Meine Mutter ist tot, genauso wie mein Vater. Und Eros hat mir gar nichts getan, er ist ein loyaler Freund. Anders wie du." Um es zu beweisen ergreift sie Eros Hand. „Früher hast du doch auch gemacht was ich wollte!" Verzweifelt sieht er sich um. „Ich bin lernfähig. So einen Fehler wie mit dir werde ich nie wieder machen." „Das sah aber anders aus als ich dich geküsst habe. Oder als du in meinem Bett lagst. Als ob es dir nicht gefallen hat, dumme kleine Fee." Wütend sieht Luxa ihn an. Sie holt aus und verpasst ihm eine. Sein Kopf fliegt zur Seite. Und ich beginne leise zu lachen. „Prinzessin ist aufgewacht." Endlich.

Luxa

Ich würde ihn am liebsten umbringen, doch das kann ich nicht machen. Er ist der Gefangene von den Vampiren, nicht von den Feen. Ich wende mich an Elizabeth. 
"Du kannst den Mistkerl haben." Sagt sie dann und grinst ihn boshaft an. Skander wird alle seine Taten bereuen. 
"Du liebst mich doch, komm schon Luxa. Denk an die schöne gemeinsame Zeit die wir hatten. Du liebst mich." Ich spüre, wie er versucht mich zu manipulieren doch Eros Hand hält mich davon ab wieder darauf einzugehen. 
"Du bist eine dunkle Fee, du bist Abschaum und du bist ein Nichts. Und weißt du was eine Feenkönigin mit einer dunklen Fee macht?" Skander laufen Schweißperlen über die Stirn als ich ihm das zuzische. "Sie töten sie." Sage ich dann laut. Die Feen jubeln laut und ich lächle Skander an. 
"Sobald wir in Amboisana sind wirst du hingerichtet. Für alle deine Taten und für deine Verbrechen an der Krone. Ich hoffe, du hast einen letzten angenehmen Flug." Dann drehe ich mich weg. Ich höre wie sich Skander gegen die Vampirsoldaten wehrt, doch er hat keine Chance. Skander ist ein toter Mann.
"Meine geliebten Feen, nun ist es soweit! Die Vampire werden euch in die Flugzeuge geleiten und wir werden zurück nach Amboisana fliegen! Wir werden unser Zuhause wieder neu aufbauen und keiner kann uns besiegen. Zusammen sind wir stark!" Auf das Zeichen von Elizabeth hin öffnen die Vampire die Tore und die Feen stürmen glücklich nach draußen.
"Durch dich bricht ein neues Zeitalter an." Meint Elizabeth dann neben mir, während sie das alles beobachtet.
"Trotzdem bleiben die Vampire unsere Feinde, meine Feinde." Sage ich dann und schaue in ihre Augen.
"Das muss nicht sein." Murmelt Elizabeth leise und sieht mich traurig an.
"Du hast mein Volk zerstört. Meine Familie wurde wegen diesem Krieg getötet. Du hast diese Soldaten in den Krieg geführt, der niemals hätte sein müssen. Für mich ist es, als wärst du die Mörderin und Schänderin aller unschuldiger Feen und meiner Eltern. Erinnere dich daran, unser Krieg ist noch nicht zu Ende." Dann laufe ich hinter den Feen auch nach draußen. 

Brave Hearts - When the Darkness wakes upWo Geschichten leben. Entdecke jetzt