Kapitel 14

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Luxa

"Wir sind zu spät." Sage ich und sehe Lucas mitleidig an. Wir sind gerade gekommen als die Glocken angefangen zehn mal zu läuten. Das ist das Zeichen, dass nun ein schwarzer Engel geboren worden ist. Schnell verschwinden Lucas und ich in eine Gasse. Traurig lässt Lucas seinen Blick auf das kleine Fläschchen fallen. "Ich habe sie verloren." Ich überlege was ich sagen könnte. Aufgeregt schnappe ich nach Luft. "Lucas!" Sage ich aufgeregt und versuche mich zu beruhigen. "Was ist los?" Fragt er mich und drückt meine Hand fest. "Magier Leandro hat gemeint, dass Elizabeth zu einem Menschen werden könnte, wenn wir zu viel von diesem Trank nehmen. Doch sie ist ja schon ein Vampir! Der Magier hat nie gesagt, dass wir ihr den Trank vor der Verwandlung geben müssen. Wir haben noch eine Chance!" Lucas umarmt mich stürmisch. "Du hast recht, Luxa!" Ich lache und drücke mich von ihm weg. "Bekomme ich dafür meine Magie wieder?" Frage ich ihn. Er grinst nur und schüttelt dann den Kopf. Ich seufze, da muss ich wohl noch länger warten. "Sollen wir zu Elizabeth und dem Rest?" Fragt Lucas mich und ich nicke widerwillig. Wir laufen zu dem großen Gebäude. Lucas klopft, doch in der selben Sekunde wird er wieder zurück geschleudert. Geschockt renne ich auf ihn zu. Stöhnend steht er auf. "Was war das?" Meine Stimme zittert vor lauter Aufregung. Lucas sieht zu dem Gebäude kritisch auf. "Ein Schutzzauber." Nun sehe ich mir auch das Gebäude an. Er hat recht, wenn man das Haus ansieht fängt es an zu schimmern. "Wie kommen wir dort hinein?" Ich sehe Lucas fragend an. "Gar nicht. Sie haben ihn wegen uns gelegt. Lucy weiß, dass ich nie wollte, dass Eliza ein schwarzer Engel wird und sie haben sicher festgestellt, dass wir verschwunden sind. Lucy hat wohl eins und eins zusammengezählt." Lucas schließt seine Augen, als hätte er Schmerzen. "Aber wieso?" Frage ich ihn. Doch bevor Lucas etwas erwidern kann ertönt hinter mir eine Stimme. "Weil ihr ab jetzt unsere Feinde seid." Ich habe die Stimme von Will noch nie so kalt gegenüber mir erlebt. Ich drehe mich zu ihm und schaue in seine kalten und leeren Augen. Das ist nicht mehr der Will, den ich mal kannte. "Verschwindet oder ich töte euch." Zischt er. Lucas drückt meine Hand. Als ich in Lucas schmerzverzerrtes Gesicht sehe werde ich einen Strudel aus Wut getrieben. "Will, siehst du nicht was dieses Monster aus dir macht? Sie verändert dich! Du erkennst nicht mehr ihre wahre Gestalt! Sie ist kalt, herzlos, egoistisch und gestört! Du solltest sie hassen, sie ist genau so ein Monster, vor denen du mich früher immer beschützt hast. Doch nun rennst du freiwillig in ihre widerwärtigen Arme, weil du in sie verliebt bist. Ich bin nicht blind! Ich habe gesehen, wie du sie ansiehst. Doch sie wird dich nicht glücklich machen können, Will. Sie ist nicht wie du, liebt nicht wie du und denkt nicht wie du. Sie wird dich zerstören. Von innen und außen. Und zurück wird eine leere Hülle bleiben, die keiner mehr retten kann." Ich hole tief Luft. Tränen steigen hinauf, immer wenn ich wütend werde, dann muss ich weinen. Das ist eine sehr unpassende Schwachstelle. Will zischt etwas doch ich ignoriere ihn. "Lucas, lass uns gehen. Kannst du fliegen?" Lucas nickt. Ich drehe mich noch einmal zu Will und sehe ihn traurig an. "Lebe wohl, Will. Und vergiss meine Worte nicht, Elizabeth Prior ist ein Monster. Sie wird sich nicht für dich verändern. Du bist für sie ein Spielzeug. Doch ab heute bist du nicht mehr bei den Feen erwünscht." Ich klammere mich an Lucas seinen Rücken fest. Er hebt ab und ich sehe hinunter auf Will. Ich seufze traurig und lege meinen Kopf auf Lucas seine Schulter. Er dreht sein Gesicht zu mir. "Wohin sollen wir jetzt?" Ich sehe in die Ferne. "Nach Amboisana. Ab heute stehst du unter meinem Schutz." Lucas nickt und fliegt endlich nach Hause. In die Welt der Feen.

Elizabeth Luise Prior

"Soll ich dich zu deiner Familie bringen?" Camilla lächelt mich immer noch an. "Ja." Sie führt mich zum Eingang und lässt den Schutzzauber fallen. Doch in diesem Moment höre ich jemanden schreien. Luxa. Ich beginne zu rennen und als wir die Türe erreichen, sehen wir gerade noch Lucas und Luxa davon fliegen. "Lucas!!!" Ich brülle laut seinen Namen. "Lucas! So warte!" Aber er hört mich nicht mehr. Will sieht aus wie ein Häufchen Elend. Ich laufe auf ihn zu und lege ihm eine Hand auf die Schulter. "Was ist passiert? Will was ist los?" Er antwortet nicht. "Er darf nicht mehr zurück zu den Feen." Sagt Ben leise. "Und Luxa hat gesagt er wäre für dich nur ein Spielzeug." Will reagiert immer noch nicht. Ich drehe seinen Kopf in meine Richtung. "Ich wollte das alles nicht, ich konnte nicht wissen das man dich da raus werfen wird." Er schüttelt den Kopf. "Das ist es nicht." Ich umarme ihn fest. "Du bist kein Spielzeug für mich Will. Nur weil ich noch nicht weiß ob ich dich liebe oder nicht, muss ich dich doch nicht gleich benutzen. Ich mag dich, sehr sogar." Ein kleines Lächeln huscht über sein Gesicht. "Ich mag dich auch Eliza. Du siehst übrigens sehr hübsch aus in deinem Kleid. Und deine Augen leuchten wieder." Er möchte nur das Thema wechseln. Aber so schnell vergesse ich es nicht. Ich sehe in seine hübschen grau-grünen Augen, fast verliere ich mich in ihnen. Bis sich jemand hinter mir räuspert. "Darf ich meine beste Freundin auch umarmen? Natürlich nur wenn ihr euch trennen könnt." Ich boxe Damon gegen die Schulter. "Ey." Er grinst und umarmt mich dann. Lucy lächelt mir nur zu. Während Ben meine Hände ergreift mit mir in die Luft springt und uns beide durch die Luft wirbelt. "Ben! Lass mich runter. Hilfe ich sterbe." Beleidigt setzt er mich auf dem Boden ab. "So schlimm bin ich jetzt auch wieder nicht." Alle beginnen zu lachen. Ben und ich neigen dazu das andere immer wieder gerne wegen uns lachen.

Brave Hearts - When the Darkness wakes upWo Geschichten leben. Entdecke jetzt