Kapitel 9

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Elizabeth Luise Prior

"Seit wann bist du so ein Moral-Apostel?" Das passte gar nicht zu Marc. "Ich habe eine Freundin." Ich sehe ihn verblüfft an. "Lily." Er lächelt. "Unsere Lily?" Er nickt. Eigentlich sollte ich wütend sein, sie hätten mir es ja auch sagen können. Aber ich bin es nicht. "Ich liebe sie sehr. Und ich will ein anderer Vampir sein. Für sie." "Die Liebe macht dich noch unausstehlicher als vorher." Murmle ich leise. Er hebt eine Augenbraue. "Ach ja?" "Es gibt sie nicht die Liebe. Ich dachte ich würde einen Jungen lieben und bevor ich es wusste, bevor ich mir sicher sein konnte. Wurde er umgebracht und man sagt ich wäre es gewesen. Er war sich so sicher, er hat sich für mich entschieden. Weil er mich geliebt hat, ist er tot. Heute gibt es da noch jemanden. Ich glaube er mag mich und er wollte mich auch küssen. Aber ich konnte nicht. Wegen dem anderen. Wenn ich mich auf den einen einlasse, verliere ich den anderen. Wenn das Liebe ist, dann brauche ich sie nicht und will sie auch nicht." Marc sieht mich überrascht an, nie würde ich so offen über meine Gefühle reden. Noch nie habe ich es getan, egal wie viel ich getrunken hatte. "Ich bringe dich besser nach Hause." Er läuft mit mir zur Türe, noch immer einen Arm um meine Schulter. Draußen regnet es. Das kalte Wasser tut gut, so gut.

Marc klopft laut unsere Türe. Lucas öffnet sie und sieht mich wütend an. "Na ganz toll! Ich sagte doch er ist ein schlechter Umgang! Wieder einmal bringt er dich betrunken nach Hause." "Er hat mich noch nie nach Hause gebracht. Er hat nicht mal was getrunken. Marc ist sogar besser dran als du denkst. Er ist verliebt stell dir mal vor. Er will alles für sie tun und sich ändern." Lucas schüttelt den Kopf. "Sie spricht die ganze Zeit von nichts anderem mehr. Von Liebe und wie sie sagt so nem Quatsch. Du solltest mal mit ihr reden. Ich glaube Prinzessin hats ganz schön erwischt. Verliebt in zwei Typen. Und mit beiden kann sie nicht zusammen sein. Die Liebe hat ihr wohl krass weh getan." Marc übergibt mich an Lucas. "Danke Marc!" Sagt Luke bevor Marc verschwindet. "Ja, danke." Rufe ich ihm noch hinter her.

"Ich bringe dich in dein Zimmer Eliza! Dort kannst du dich hinlegen und schlafen. Das wird dir gut tun." "Du brauchst nicht wie mit einem Baby mit mir sprechen. Mir geht es gut." Ich reiße mich von ihm los und laufe ein paar Schritte. Doch er lässt nicht locker und eilt mir hinter her. Er ergreift nur meine Hand, den Rest schaffe ich auch alleine. Ich sehe in die Gesichter der anderen die gerade alle auf dem Sofa sitzen und reden, sogar Luxa ist dabei. Sie starren mich alle an, unergründlich und vielleicht sogar etwas enttäuscht. Will ist sicher enttäuscht. Jetzt willst du mich sicher nicht mehr William! Vermutlich besser so.

Luke bringt mich in mein Zimmer und spricht kein Wort. Er legt mich auf mein Bett und deckt mich zu. Meine Schuhe zieht er mir vorsichtig aus und setzt sich dann neben mich. "Meine kleine Liz ist also verliebt?" Er streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Darüber reden wir wenn du ausgeschlafen hast." Er küsst mich sanft auf die Stirn. "Ich habe dich lieb Liz." "Ich dich auch Luke." . Die ganze letzte Nacht hatte ich nicht geschlafen, jetzt wurde es Zeit. Ich schließe meine Augen und falle langsam in einen erholsamen Schlaf. Das letzte was ich höre ist wie Luke mein Zimmer verlässt und noch etwas murmelt.

"Hör auf uns weh zu tun Liz." Vielleicht würde ich das tatsächlich irgendwann schaffen. Aber die Betonung liegt auf vielleicht.

Luxa

Nachdem Lucas wieder kommt herrscht eine angespannte Stimmung. Ich verdrehe die Augen. Dieses Mädchen braucht echt viel Aufmerksamkeit. Als ich Will ansehe bricht es mir fast das Herz. Reiß dich zusammen, Luxa. Er ist dein Feind, du sitzt nur bei diesen Leuten, weil du ihr Vertrauen gewinnen musst. "Warum macht sie sowas Dummes?" Fragt er dann. Seine Stimme ist leise und er wirkt sehr enttäuscht. Er wartet auf keine Antwort, sondern steht auf und läuft mit großen Schritten aus dem Zimmer. Lucas seufzt. "Ich habe gedacht, dass wir diese Zeit hinter uns hätten. Doch "Liza" zerstört alles." Dann wendet er sich auch ab und geht. Ich fühle mich plötzlich sehr unwohl. Ich stehe auf und sehe in die restlich verbliebene Runde. "Ich gehe schlafen." Dann drehe ich mich um und laufe die Treppen nach oben.

Brave Hearts - When the Darkness wakes upWo Geschichten leben. Entdecke jetzt