Kapitel 15

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Elizabeth Luise Prior

Nachdem wir noch eine Weile geredet haben, gehen wir alle ins Bett. Es war ein verdammt langer Tag, ein viel zu langer Tag. 23:40

Aber ich kann einfach nicht schlafen. Den Gedanken an Morgen, wenn die Feen meine tollen Nachrichten bekommen, wenn ich der Zauberwelt als das Mädchen das endlich die ganze Wahrheit weiß, das mehr als nur ein kleines Vampir-flittchen ist. Sehr viel mehr sogar. 24:30

Aber dazu brauche ich Beweise. Woher soll ich die nur nehmen. Ich muss irgendwie beweisen das ich Jason nicht umgebracht habe, dass Luxa meine beste Freundin ist. Das die Königin mich schlecht behandelt hat, das ich in der Folterkammer war. All das muss ich beweisen nur wie? 2:10

Ich liege immer noch in meinem Bett und grüble nach. Immer noch das selbe Thema. Wie kann ich meine Unschuld beweisen und die Feen auffliegen lassen. Am besten alles auf einmal. Ach wenn ich meine Erinnerungen doch nur filmen könnte und einfach abspielen könnte. Halt! Das ist es. Vielleicht geht es ja doch. Ich springe aus meinem Bett und stürme in Wills Zimmer. Ich reiße die Türe auf und stehe in seinem Zimmer. Er quickt erschrocken auf. "Eliza! Was willst du denn um diese Uhrzeit hier." "Ich habe die Idee! Du bist doch ein cleverer Typ?" "Was willst du wissen?" Er setzt sich auf und lehnt sich an seinen Bettpfosten. "Ist es theoretisch möglich Erinnerungen hervor zu rufen und abzuspeichern. Und dann wieder abzuspielen?" Er sieht mich skeptisch an. So als ob er nachdenken würde. "Das ist theoretisch möglich. Aber beim praktischen Teil brauchen wir Hilfe von Camilla. Aber jetzt nicht mehr. Es gibt Menschen die brauchen Schlaf." Er grinst mich an. "Okay." Er räuspert sich. "Ach das war eine Aufforderung zu gehen?" "Nein, eigentlich nicht." Er deutet mir sich ihm zu nähern. Ich setze mich neben ihn und er legt einen Arm um mich. 2:40

"Ich weiß das du mich nicht ausgenutzt hast oder mich einer Gehirnwäsche unterzogen hast." Sagt er dann irgendwann. "Ach nein?" Ich drehe meinen Kopf zu seinem Gesicht. "Nein." "Woher weißt du es?" "Das ist ganz einfach, bei jedem meiner Komplimenten wirst du rot." Er nähert sich mir. "Und du wirst schon wieder rot, weil ich mich dir nähere." Er hat Recht, so verdammt Recht. "Außerdem kann ich hören wie dein Herz schneller schlägt und ich förmlich die Schmetterlinge in deinem Bauch flattern höre." Er ist nur noch wenige Zentimeter mit seinen Lippen von meinen entfernt. Mein Herz schlägt tatsächlich schneller. "Und weißt du was? Ich würde dich gerade sehr gerne küssen." Wenn er jetzt nicht gleich den nächsten Schritt macht, mache ich es. "Dann tue es doch einfach Will." Er beugt sich noch ein bisschen näher vor. Unsere Lippen berühren sich endlich. Ein Stromstoß geht durch meinen ganzen Körper. Er küsst mich!! 03:00

Nach unserem Kuss lächelt er mich an. Und auch ich bekomme das Lächeln nicht aus meinem Gesicht. Ich lege meinen Kopf auf seine Schultern. Seine Arme liegen immer noch um mich. Und mit dem Gefühl endlich sicher zu sein, schlafe ich in seinen Armen ein. 03:05

Luxa

"Schwarze Engel? Ich hätte niemals gedacht wieder von diesem Volk zu hören. Und Elizabeth Luise Prior ist einer?" Meine Mutter sieht mich fragend an und ich nicke. Dann steht sie einfach auf und schüttelt den Kopf. "Das kann doch nicht wahr sein. Nun ruh dich aus, mein geliebtes Kind!" Dann verschwindet sie hinter einer Tür und lässt mich zurück. Meine Mutter hat mir aufmerksam zugehört. Und da mich Will und Elizabeth entführt haben werden die zwei dafür auch bestraft. Lucas ist von meiner Mutter begnadigt worden, weil er mich wieder zurück gebracht hat. Ich seufze. Die Strafe dafür eine Fee zu entführen ist schon sehr hoch aber eine Feenprinzessin. Das wird in unserem Volk so hoch bestraft wie Mord. Aber dieses mal können das Monster und Will nicht vor dieser Strafe abhauen. Alle wissen, dass ich von ihnen entführt worden bin. Und Lucas ist unser Zeuge. Ich lächle traurig. Dieses Mädchen ist an allem selbst Schuld doch sie sieht es nicht einmal ein und zu ihrer Strafe zählt jetzt auch noch der Klau von Jasons Urne. Dieses dumme Gör. Ich seufze und stehe auf.
Als ich in dem Zimmer von Skander und mir ankomme fange ich an wie eine Verrückte zu lachen. Wie sehr habe ich es hier vermisst. Eine Tür geht auf und Flora kommt mit einen Krug herein. Sie sieht mich an und lässt den Krug fallen. "Prinzessin Luxa!" Flüstert sie leise und umarmt mich. "Oh Flora! Endlich bin ich wieder zuhause!" Flora lacht und drückt mich noch einmal fest. Ihre Augen waren früher immer so glücklich doch auch jetzt, wenn sie lächelt sehe ich ihren Trauer. "Es tut mir leid, was dieses Monster dir alles angetan hat. Und das sie diese Urne von ihm geklaut hat war absolut krank. Hat sie denn nicht verstanden, dass er eine Familie hatte, die um ihn trauern muss? Doch deine Familie kann sich wegen ihr jetzt niemals von Jason verabschieden. Elizabeth Prior hat deiner Familie etwas weggenommen, dass sie nie wieder zurück geben kann. Es tut mir so leid, Flora." Ich drücke ihre Hände. "Es war das Monster? Sie hat Jasons Urne geklaut? Oh Prinzessin, es ist alles so schrecklich! Jason wollte immer neben dem Grab meiner verstorbenen Großmutter liegen. Er hat es mir anvertraut als er einmal schwer verwundet war, weil ein Pfeil in seine Schulter geschossen ist. Doch das Monster hat seinen letzten Wunsch missachtet und ihn wahrscheinlich achtlos in einer Welt verstreut in der Jason nie sein wollte. Er hat sich hier in Amboisana so wohl gefühlt. Sein Herz schlug für dieses Land. Doch dann kam das Monster." Ich Strecke beruhigend über Floras Arm. "Das Monster bekommt seine Strafe." Flora nickt und macht sich dann an die Arbeit, den zerbrochenen Krug aufzukehren.
Ich lasse mir ein Bad ein und steige seufzend hinein. Endlich rieche ich wieder nach Fee und nicht nach diesen ekelhaften Engeln. Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen wieder öffne ist das Wasser schon kalt. Ich seufze und steige hinaus. Schnell trockne ich mich ab. Als ich in mein Zimmer komme sehe ich Skander. Er steht mit dem Rücken zu mir und schaut aus dem Fenster. Ich gehe zu ihm und lege meine Hände um seinen Bauch. "Oh Luxa. Ich habe dich so sehr vermisst. Du kannst dir garnicht vorstellen was für Sorgen ich mir gemacht habe." Ich lächle ihn an und gebe ihm einen Kuss. Seine Lippen sind warm und bewegen sich genau richtig zu meinen. Er seufzt und drück mich fester an sich. "Ich liebe dich so sehr, Luxa. Du kannst gar nicht begreifen wie sehr. Als du weg warst, ist meine dunkelste Zeit angebrochen." Skander küsst mich stürmisch weiter. "Oh Skander, ich liebe dich auch." Er küsst meinen Hals und ich seufze sehnsüchtig. Doch plötzlich fällt mein Handtuch herunter und ich stehe nackt vor ihm. Skander grinst doch ich hebe schnell mein Handtuch auf und wickle es fest um mich. "Das hast du extra gemacht!" Beschuldige ich Skander, der mich nur schelmisch angrinst. Ich muss zurück grinsen und gebe ihm nochmal einen Kuss. "Ich muss mich umziehen. Mutter möchte eine Rede vor dem Volk haben. Dann verkünden wir alle Neuigkeiten." Skander nickt und holt sich aus dem Schrank seine offiziellen Kleider. "Zieh das rote Kleid an. Es strahlt Macht aus." Ich lächle zu ihm auf und nehme das rote Kleid. Es hat oben ein sehr enges Mieder und lange Ärmel, doch ab der Taille übergeht es zu einem ausladenden Rock. Flora flechtet mir eine komplizierte Kreation auf den Kopf und setzt mir das Diadem auf. "Wunderschön." Haucht Skander nachdem ich fertig bin. Ich bedanke mich bei Flora und gehe dann zu Skander. "Lucas wird auch dabei sein." Sage ich zu ihm. Skander nickt zähneknirschend. Er hat sich noch nicht ganz damit angefreundet, dass ab jetzt ein Vampir unser Verbündeter ist. Ich nehme Skanders Hand und wir machen uns auf den Weg zu dem großen Platz an dem die Rede stattfinden wird.

Brave Hearts - When the Darkness wakes upWo Geschichten leben. Entdecke jetzt