Wir waren nun tiefer in den Wäldern Lothlóriens und ich konnte spüren, dass wir bald an unserem Ziel angekommen waren. Die Luft war angenehm kühl und es roch nach Kiefernnadeln. Der Boden war mit ein paar der Kiefernnadeln bedeckt und federte unsere Schritte. Auf unserem Weg, waren uns Elben begegnet die uns zuerst misstrauisch angesehen hatten, doch als sie mich erblickten, sahen sie verblüfft und geehrt zugleich aus.
Haldir führte uns ein paar Treppen hinauf, die an der Außenseite von Bäumen erbaut waren und an ihnen hinaufführten. Er brachte uns schließlich auf eine kleine Lichtung, wo vor uns eine Treppe herabführte. Zwei Wachen standen vor dieser und plötzlich schritten zwei Gestalten von der Treppe herab.
Ich erkannte Frau Galadriel und Herrn Celeborn. Elegant und fast schwerelos, schritten sie herab. Die anderen waren wie verzaubert von deren Anmut, was ich von ihren Gesichtern ablesen konnte.
Herr Celeborn begrüßte alle in der Gemeinsprache; Frau Galadriel sagte vorerst nichts, doch sah sie mir lange in die Augen.
>Das Schicksal hat dich zu uns geführt, wo du einst gegangen warst.
Doch jetzt obliegt dir eine größere neue Bürde zu tragen. Du kannst entscheiden ob du dein leben riskieren möchtest um einen Freund zu retten oder ob du ihm seinem Schicksal hingeben möchtest.
Willkommen wirst du jederzeit sein, Irina Tochter Arathars und es ist schön dich jetzt wieder in unseren Reihen zu wissen.<, sagte sie zu mir in meinen Gedanken. Auch Herr Celeborns Blick ruhte auf mir.
Aus Respekt ging ich ein paar Schritte vor in die Mitte und blieb ein bis zwei Schritte vor den beiden stehen, ging auf ein Knie und neigte meinen Kopf vor ihnen.
>Steht auf! Ihr Kniet vor niemandem meine Königin.<, sagte er.
>Ich bin keine Königin mehr.<, sagte ich verärgert.
>Für uns beide und alle Elben Lóriens werdet ihr es immer sein.<, sprach nun Galadriel erstmals.
Inzwischen hatte ich mich erhoben und flüsterte, in der Hoffnung die anderen würden nicht noch mehr mitbekommen.
>Ich gab diese Bürde ab um nicht das zu werden, was ich nie sein wollte!<
>Aber trotz dessen seid ihr unsere Königin, auch wenn ihr dieses Amt ablehntet und es auf uns übertrugt. Ihr seid nach meines Wissens die beste Kämpferin ganz Mittelerdes und mehr als nur würdig eine Königin genannt zu werden. Ihr brachtet große Ehre für unser Volk.<, sagte Herr Celeborn.
Einerseits ehrte mich dies, doch ich war dennoch wütend.
>Haldir, könntet ihr mir bitte unser vorhergesehenes Nachtlager zeigen? Ich würde mich auch gerne waschen falls dies möglich wäre.<, erwiderte ich scharf mit lauter Stimme.
>Natürlich, bitte hier entlang.<, antwortete er und ging voraus.
Ich drehte mich um, um ihm zu folgen und dabei begegnete ich den fragenden und überraschten blicken meiner Gefährten. Vor allem Aragorn musterte mich fragend, doch ich strafte ihn mit einem zornigen Blick.
Als Haldir mich zum Nachtlager geführt hatte, bedankte ich mich höflich. Er sagte, dass ich zum See gehen könne falls ich mich waschen möchte, auch, dass er mir einen Schrank mit verschiedenen Bekleidungen zeigen würde, wo ich mir dann etwas aussuchen könne. Er führte mich hin und erklärte, dass er nun wieder zurück gehen werde. Ich nickte ihm lächelnd zu und bedankte mich nochmals sehr für alles. Lächelnd verneigte er sich und ging. Nun stand ich vor dem Schrank und entschied mich für ein weißes, halb durchsichtiges Kleid, das mir bis zu den Knöcheln ging. Ich nahm es mit und ging auf den Platz unseres Nachtlagers, den ich mir zuvor ausgesucht hatte. Dort zog ich mir meine dreckigen Sachen aus, versteckte mein Schwert und meinen Dolch darunter und rannte mit dem Kleid in der Hand den kurzen Weg zum See hinunter, welcher vielleicht 15 Meter entfernt war ohne jemandem zu begegnen.
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Heart on Fire (Boromir FF)
FantasyDas Mädchen Irina wird von Gandalf zu einer geheimen Ratssitzung beordert, da der Ring der Macht gefunden wurde. Auf ihrer Reise mit den Gefährten lernt sie verschiedene Personen kennen. Vorallem Boromir und sie verstehen sich sehr gut.