Ungeduldig lief ich auf und ab, sodass mir die anderen Frauen bereits komische und entnervte blicke zuwarfen, die ich allerdings ignorierte. Eowyn kam auf mich zu.
>Irina, du solltest dich vielleicht hinsetzten. Wir sind alle besorgt.<, sagte sie. Wütend starrte ich sie an und drehte mich um, um ihr nicht weh zu tun. Ich ging ein wenig spazieren, um mich ein wenig zu beruhigen. Wie konnten sie nur so ruhig bleiben? Es ging schließlich um das Schicksal Mittelerdes, und somit war unser aller Leben betroffen! Diese Naivität machte mich rasend. Nicht einmal Eowyn konnte das nachvollziehen. Sie wollte zwar mit in die Schlacht ziehen, musste aber auch hier bleiben. Manchmal wünschte ich mir, sie nicht weggestoßen zu haben, aber das hätte ich Éomer nie antun können. Allerdings hatte es bei ihr auch etwas positives, dass sie hier bleiben musste, denn sie war über Aragorn hinweggekommen und hatte ihr Glück mit Faramir gefunden. Wenn man die beiden sah, konnte man fast schon neidisch werden. Seufzend blieb ich stehen und sah in die Ferne. Meine Gedanken schweiften zu meinen Gefährten und blieben letztendlich bei Boromir hängen. Anfangs konnte ich ihn nicht wirklich leiden, da mir seine Art, und sein Verhältnis zum Ring nicht zusagten, doch während unserer Reise, hatte ich viel Zeit mit ihm verbracht und ihn immer mehr ins Herz geschlossen. Manchmal fragte ich mich, ob aus unserer Freundschaft nicht vielleicht mehr werden könnte, doch dann schüttelte ich meinen Kopf. Es war doch gut so wie es war? Wir waren die besten Freunde und außerdem war Boromir ein äußerst beliebter Mann bei der Frauenwelt. An dem Abend der Siegesfeier in Rohan war dies wieder besonders deutlich geworden, Boromir war kaum zu erkennen gewesen zwischen all den Frauen die ihn umlagert hatten, und er schien diese Aufmerksamkeit sichtlich zu genießen. Aber das war eben er, und es war wahrscheinlich besser mit ihm nur sehr gut befreundet zu sein.
Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, denn die Männer waren zurückgekommen. Und so schnell es ging, lief ich ihnen entgegen. Schon von weitem erkannte ich Boromir, der glücklich und ausgelassen wirkte, was mir sofort ein lächeln ins Gesicht zauberte. Mit seiner Art schaffte er es einfach immer wieder mich zum lächeln zu bringen. Gelassen schlenderte ich auf ihn zu und begrüßte im Vorbeigehen Legolas, Aragorn, Éomer und Gimli, die alle sehr gute Freunde für mich geworden waren.
Als Boromir mich entdeckte, lief er auf mich zu und zog mich in eine überschwängliche Umarmung, dabei lachte er erleichtert.
>Irina, ich bin so froh, dass es dir wieder besser geht. Ich hatte gehofft, dass du bei unserer Ankunft bereits wieder auf den Beinen sein würdest, schließlich muss dieser Sieg doch gefeiert werden!<, rief er.
>Ja, natürlich.<, antwortete ich lachend. Er warf mir ein letztes, strahlendes Lächeln zu, und wendete sich dann an Éomer. Ich ging rasch auf mein Zimmer um mich herzurichten, denn ich hatte erfahren, dass heute Abend die Siegesfeier stattfinden sollte. Ich zog mein Kleid mit dem ledernen Bruststück an, und flocht meine Haare zu einer aufwendigen Frisur und steckte mir winzige kleine Blaue Blüten hinein.
Als ich fertig war, begab ich mich in den Saal, in dem die meisten bereits angekommen waren. Ich schob mich durch die Massen und blieb hin und wieder stehen, um mich mit Bekannten oder Freunden zu unterhalten.
Die Blicke der Männer Minas Tiriths schienen wie immer regelrecht an mir zu kleben wenn ich vorbeilief, doch ich versuchte dies so gut wie möglich zu ignorieren.
Ich hatte mir ein kleines Glas Wein geholt und mich zu Faramir an den Tisch gesetzt. Wir unterhielten uns, und beobachteten Boromir, wie er an der Schenke stand, und wieder mal von einer Horde Frauen umgeben war. Ich war mir sicher die Frauen Gondors hatten ihn schon sehnlichst vermisst, und konnten es kaum erwarten von seinen Heldentaten zu hören, denn sie schienen alle gebannt an seinen Lippen zu hängen. Nach einer Weile beobachtete ich, wie er zwei Maiden gleichzeitig schöne Augen machte, und darüber konnte ich nur schmunzeln.
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Heart on Fire (Boromir FF)
FantasyDas Mädchen Irina wird von Gandalf zu einer geheimen Ratssitzung beordert, da der Ring der Macht gefunden wurde. Auf ihrer Reise mit den Gefährten lernt sie verschiedene Personen kennen. Vorallem Boromir und sie verstehen sich sehr gut.